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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Fwd: Apotheken in der Piratenpolitik

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Fwd: Apotheken in der Piratenpolitik


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Luft <post AT luto.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Fwd: Apotheken in der Piratenpolitik
  • Date: Sat, 21 Apr 2012 01:59:32 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 21. April 2012 01:42 schrieb <waage08 AT web.de>:
> Ein freundliches Moin moin von der Elbe!
>
>
> Fakt ist, dass kann ich aus meinen bisherigen Erfahrungen im Bereich des
> Zyto-Marktes einfach behaupten, dass sich eigentlich kein Hersteller an
> seinen von ihm vorgegebenen HAP/ApU hält. Wie ich bereits erwähnt habe, ist
> mit der 15. AMG Novelle zwar in § 78 (3) der Hersteller verpflichtet einen
> einheitlichen Herstellerabgabepreis zu gewährleisten, doch was bringt eine
> solche Norm ohne Sanktionierung? Und jetzt kommt das versteckte Problem: Der
> Hersteller verkauft sein Medikament X zu einem weitaus günstigeren Preis an
> einen oder mehrere Großhändler. Da die Herstellungskosten in den meisten
> Fällen nicht im Verhältnis zu den genannten HAP/ApU stehen, hat der
> Hersteller natürlich eine hohe Margenspanne. Dies ermöglicht es jetzt den
> Großhändlern die Apotheker mit entsprechenden Rabatten zu locken. Wir
> brauchen uns hier nichts vormachen, diese Rabatte werden selbstverständlich
> nicht an die Kassen weitergegeben. Die rechtlichen Hintergründe zu dieser
> Problematik spare ich mir hier, da es den Rahmen sprengen würde. Gerne bin
> ich doch bereit Interessierten hierzu etwas auszuarbeiten und auf
> Anforderung zuzusenden.
> [...] Die
> gewährten Rabatte sind und waren selten erkennbar, da in vielen Fällen, die
> Medikamente offiziell zum regulären HAP/ApU bzw. AEK verkauft worden sind
> und es dann Rückflüsse (KickBacks) gab und gibt ,die dem ungeübten
> Beobachter nicht als solche auffallen.

Nur um das klarzustellen: die wenigsten Apotheken in Deutschland
stellen Zytostatika selbst her. Von den ca. 20.000 Apos, die es gibt,
dürften es maximal 200 sein, die Zytos herstellen (sieh dazu auch
http://www.vza-info.de/mitglieder/#). Der "Rest" lebt vom normalen
Verkauf von Arzneimitteln.

> Bitte versteht mich hier nicht falsch, ich möchte nicht ganze Berufsstände
> kriminalisieren, doch es gilt die schwarzen Schafe aus den Herden zu
> treiben, um etwas ändern zu können. Hut ab vor Ärzten und Apothekern, die
> versuchen mit einer sauberen Weste und einem reinen Gewissen ihre Arbeit zu
> erledigen. Die haben es nämlich am schwersten. Und genau diesen Beteiligten
> gilt es bei einer Neuregelung den Rücken zu stärken, um wieder etwas
> Vernünftiges auf die Beine zu stellen.

Danke, dass ist Balsam für die Seele. Wenn ich höre, dass es Kollegen
gibt, die nach einer Steuerhinterziehung 400.000 Euro nachzahlen
müssen
(http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/apothekenpraxis/betriebspruefer-haben-lauer-fischer-daten),
schlackern mir die Ohren. So viel Geld habe ich noch nicht gesehen,
geschweige denn erwirtschaftet.

Gute Nacht!

Thomas




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