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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!


Chronologisch Thread 
  • From: syna <syna AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Die PKV muss abgeschafft werden!
  • Date: Mon, 12 Dec 2011 16:36:04 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Das Thema, die Forderung: "*Die PKV muss abgeschafft werden*"
wird von einigen gerne als Neid-Debatte abgetan. Ist es
eine Neid-Debatte - oder ist die Forderung vielleicht berechtigt
bzw. ungedingt erforderlich?

Thema "Neid-Debatte":

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In diesen Zeiten - Zeiten stärkerer gesellschaftlicher Spaltung - und mit
dem Hintergrund der Vision einer "demokratischen Gesellschaft" ist
es skandalös, wenn eine kleine Gruppe so extrem wie die PKV-
Versicherten ihre Privilegion auf Kosten aller anderen aufrechterhalten
will.

Dass dies bis heute überhaupt geschehen konnte, ist der Komplexität
der Geldflüsse auf der Erhebungsseite des Gesundheitssystems und
der extremen Verwerfungen (Fehlallokationen) im Gesundheitssystem,
die von außen für viele schwer erkennbar sind, geschuldet. Und es ist auch
Resultat der Tatsache, dass die Privilegierten (Politiker, Redakteure,
Beamte, Manager usw.) sehr großen Einfluss auf die Meinungsbildung
in TV und Printmedien haben.

*Die Bevorzugungen der Privilegierten* sind - leider - keine Kleinigkeiten oder
"nur" Schieflagen der (sozialen) Gerechtigkeit. Nein, sie greifen das
Selbstverständnis unseres Staates an, zermürben die Gemeinschaft
und ruinieren sogar unseren gemeinsamen Wohlstand.

Bei den geforderten Reformen zur gesellschaftskompatiblen Zähmung der
Privilegierten (= z.B Abschaffung oder Solidarisierung der PKVen) geht es
nicht um eine Umverteilung des Wohlstandes, sondern um die
*Schaffung von Gerechtigkeit*, um unseren Wohlstand langfristig zu
sichern und zu mehren. Was die vom Unrecht Profitierenden als Neid abtun,
ist in Wahrheit die Grundlage für den politischen Konsens
in unserer Gesellschaft.

Was passiert denn, wenn Ihre Tochter, ihr Sohn ernsthaft erkranken,
Sie aber keinen Zugang zu den Spezialisten für diese Krankheit haben?
Es geht dann um Leben und Tod - und so ist auch die Debatte im
Gesundheitssystem keine einfache "marktwirtschaftliche" Debatte,
sondern es ist eine *Debatte um den Wert eines Menschen*, es
ist eine Debatte um den *Eid des Hippokrates*.

Diese Debatte, diese Forderung ist für unsere Gemeinschaft *elementar*.
So eine Debatte als Neid-Debatte abzutun halte ich für wirklich
extrem menschenverachtend, für absolut asozial.

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*Wie soll ich einem jungen Menschen*, der ins Erwerbsleben eintritt, erklären,
dass er Sozialabgaben zahlen muss - es gleichzeitig aber eine Gruppe
Privilegierter gibt, die das nicht tun muss?

*Wie soll ich ihm erklären*, dass er im Falle einer schweren Krebserkrankung
nicht von den besten Spezialisten behandelt wird (obwohl dies ökonomisch
möglich wäre)?

*Wie soll ich ihm** erklären*, dass er sehr wohl Solidarabgaben
(etwa 1/3 in der GKV) zahlen muss, selbst aber tendenziell schlechter
behandelt wird und im Falle einer schweren OP Opfer der Drehtürmedizin
werden wird?




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