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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] 10.000 Festgehalt nicht genug?

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] 10.000 Festgehalt nicht genug?


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] 10.000 Festgehalt nicht genug?
  • Date: Sat, 10 Dec 2011 10:16:56 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 10.12.2011 00:07, schrieb haarbrandt:
Oder man bildet mehr Ärzte aus...*hust*

Kurzer Einwand: ist euer Interesse an den grundsätzlichen
Finanzierungsfragen so gering, dass man dieses Fass jetzt schon
aufmacht? Ich kann die Bürgerversicherung sicherlich auch solide mit
Rick und vereinzelten Leuten ausgestalten, dann will ich aber keine
Beschwerden hören man hätte das ja gleich mit anderen Anträgen
zusammen legen können.

Daher mein Appell: konzentriert euch mit mir auf das Kernthema
(Reformer sollten das vielleicht auch mal tun), solche Fagen sind erst
einmal sekundär für die Bundestagswahl!

Gruß,

Birger


Am 9. Dezember 2011 22:44 schrieb Robert Stein (Bobby79)<SteinRob AT gmx.de>:
Ahoi,

ich denke, ein konstruktiver Ansatz wäre es, die nicht monetär-bezogenen
Anreize ländlicher Räume zu verbessern, um dem Ärztemangel entgegen zu wirken.

MfG

Robert (@Pirat_Robert für Twitter)

Am 09.12.2011 um 22:29 schrieb ""Jörg (PI)""<joergdr24 AT googlemail.com>:

Am 09.12.2011 18:37, schrieb Morgan le Fay:
Mal eine Frage an unsere Reformer:

Ich diskutiere in einem Forum mit Ärzten darüber, wie es auf dem Land
weitergehen könnte. Da meint einer, der anscheinend noch studiert,
dass ihn selbst 10.000 Euro Festgehalt nicht bewegen könnten, eine
Landarztpraxis zu übernehmen. Das Landleben hätte keine Perspektiven,
keine Infrastruktur, die NPD hätte vielfach Hochburgen und überhaupt.....

Als ich mich entrüste, bläst ein Augenarzt ins gleiche Horn, obwohl er
gleichzeitig darüber jammert, dass er nur 18 Euro/Patient/Quartal bekäme.

Das heißt primär, das der Student 10000 für ein ungewöhnlich hohes
Gehalt hält, sonst hätte er die Zahl nicht gewählt.
Das Land braucht aber nicht jeden Arzt auf dem Land nur genügend die
dort Arbeiten.

Je mehr Geld ein Mensch verdienen kann, um so wichtiger wir Ihm das was
er in seiner dann oft knappen Freizeit machen kann und wie die
Arbeitsbedingungen sind.

Ich glaube schon lange, das man die sinnlose Bürokratie eindämmen
müsste. Und dann gibt es da noch die "guten" alten Privilegien, die für
manche billig Attraktivität schaffen. (Der freie Parkplatz bei der Ärzte
... in der Stadt in die er zum Einkaufen muss etc.)
Gruß Jörg

--
AG-Gesundheitswesen mailing list
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
Hallo Birger,

ich "kämpfe" an vielen Fronten und die Diskussion, die auch nicht von mir angezettelt wurde, hält sich nicht immer an unser Ablaufschema.

Wenn ich angesichts der zunehmenden Armut bei uns im Lande und angesichts aller Anstrengungen, die man unternimmt, um den Menschen auf dem Land (70% von BaWü gelten als "Land"!!!) einen ärztlichen Beistand zu verschaffen, lesen muss, dass selbst ein solches Gehalt nicht reicht, um den völlig überzogenen Ansprüchen der Damen und Herren Ärzte gerecht zu werden, geht mir eben das Messer im Sack auf.

Erstens muss keiner dort wohnen, wo er arbeitet, zweitens braucht man nicht mit der Zwickmühle der Budgetierung und des Regress´ argumentieren, denn bei einem Festgehalt sind beide Punkte gegenstandslos. Drittens sind Forderungen nach Highlife und Halligalli auf dem Land nicht erfüllbar, dennoch haben die Leute auf dem Land ihre Versichertenbeiträge wie die Städter entrichtet und es gilt auch für sie das SGB V und die gleiche Berufsordnung. Viertens muss sich kein Arzt vergewaltigt vorkommen, wie man mir polemisch unterstellt, sondern es hat noch immer jeder das Recht, zu tun und zu lassen, was er möchte.
Und last but not least könnte man es sich angesichts der Unterstellung, man wolle den Ärzten drohen, ganz einfach machen und die KVen der Länder zur Rechenschaft ziehen und bräuchte mit den Ärzten überhaupt nicht diskutieren.
Forderungen zu stellen, wie ein Verbot der NPD oder ganze Infrastrukturen zu verbessern, um eine Landarztpraxis zu erwägen, sind unerfüllbar und ich bin mir sehr sicher, dass man - wie in Bayern bei den Hausärzten - den dicken Knüppel aus dem Sack lassen wird.

Ich möchte hier klar betonen, dass die Idee, evtl. Ärzte in vom Land aufgekaufte Landarztpraxen als Angestellte einzusetzen, NUR EINE (MEINE) Idee ist. Mehr nicht. Aber es tun sich Abgründe auf.
Wer hätte je gedacht, dass sich Ärzte auch heute noch erlauben können, eine Gehalt von 10000 Euro abzulehnen. Für mich relativiert sich dadurch das Geschwätz, von 18 Euro pro Patient im Quartal leben zu müssen.

Ich hoffe, ich konnte darstellen, was mich so auf die Palme bringt. Ich würde solche Dinge gerne über die Mailliste diskutieren, aber ich sehe ein, dass wir einen roten Faden brauchen.

Gruß
Harry





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