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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] 10.000 Festgehalt nicht genug?

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] 10.000 Festgehalt nicht genug?


Chronologisch Thread 
  • From: HappyBuddha <HappyBuddha AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] 10.000 Festgehalt nicht genug?
  • Date: Fri, 09 Dec 2011 18:50:23 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Der Student, mit dem du dich da in die Haare bekommen hast, hat lediglich gesagt, dass das Landleben für ihn zu uninteressant ist, es bietet ihm nichts.

Du argumentierst dort, dass du kein Verständnis für eine solche Einstellung hast, wenn jemand trotz Festgehalt nicht in eine solche Region will.

Ich kann mich dem Kollegen nur anschließen, wenn das Arbeitsumfeld nicht attraktiv ist, dann ist mir das beste Gehalt egal, ich möchte mich auf meiner Arbeit und in meinem Job wohlfühlen und dazu gehört auch, dass ich mich in meiner Freizeit ortsnahe erholen und wohlfühlen kann.
Wenn ich also ein Festgehalt bekomme, mit dem ich sonstwas kaufen könnte, mich aber dafür einfach nicht wohlfühle, dann gibt mir das ebenfalls gar nicht.

Und ich arbeite jetzt in einer Landarztpraxis, mein Chef liebäugelt damit, dass ich nach dem Studium eines Tages komme und sage: hey, ich halte hier die Stellung. Das wird aber nicht passieren, Landärzte sind der Arsch der Nation, wenn ich es mal so auf den Punkt bringen darf.
Rechtlich und Finanziell von den Krankenkassen beschränkt, auf lokale Gegebenheiten (viele alte, polymorbide und chronisch kranke Menschen) wird keine Rücksicht genommen, im Gegenteil, wer anständige Medizin machen will, wird dafür auch noch in Regress genommen. Das heutige System ist darauf ausgelegt, den alten Menschen genau das zu neben: das allernötigste. Mit qualitativ hochwertiger und effektiver Medizin hat das nichts mehr zu tun. Die Landflucht der Ärzte kommt ja nicht von ungefähr, sicherlich können die Menschen, die dort wohnen und die unter der immer spärlicheren Versorgung zu leiden haben, auch nichts dafür, aber wenn das Arbeitsumfeld mich nicht glücklich macht, dann will ich da nicht hin, egal zu welchem Gehalt. Geld ist nicht alles. Und den Anspruch reich zu werden, den darf man eh nicht haben, wenn man Arzt wird.

Ich arbeite viel und ich arbeite gerne, aber ich habe den Anspruch an meine Arbeit, dass ich mich dort wohlfühlen muss. Und wenn es nicht passt, dann kann man mir auch 10 Karibikreisen im Jahr versprechen, ich würde dennoch kein Landarzt werden wollen.
Es ist nicht nur die ländliche Region, die für junge Ärzte unattraktiv ist, es sind auch die Arbeitsbedingungen. Stetiger Kostendruck, Angst vor Regressen, Nichtbeachtung der lokalen Gegebenheiten (Demografie etc.).

http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?f=7&t=111853




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