Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016

["Winrich Prenk" <info AT high-end-studio.de>]

Gedankenspiele funktionieren nicht auf
Mini-Dorfebene. Wir haben eine arbeitsteilige Wirtschaft
mit mehren zig tausenden Gewerbetreibenden.
Die umlaufgesicherte Index-Währung führt
dazu, dass Vollbeschäftigung für alle
Marktteilnehmer herrscht.
Die menschliche Arbeitskraft wird in der vom Kapitalismus befreiten 
Marktwirtschaft zur ökonomisch knappsten Ressource – und damit der Mensch 
das Allerwertvollste -, sodass ausnahmslos jeder Mensch mit seinen 
individuellen Fähigkeiten in der Gesellschaft stets gefragt ist, bzw. diese 
Fähigkeiten immer von der Volkswirtschaft nachgefragt werden.
Dein Kleid wird einfach dadurch bezahlt, dass die Interessentin
ein wenig länger dafür arbeitet. Kein Problem, da ihre Arbeitskraft
vielfach nachgefragt wird. Das vorher vom Kapital erzwungene
leistungslose Einkommen des Kapitaleigners existiert nicht mehr.
Durch Messung des Warenkorbes und entsprechende Geldmengenanpassung
wird Inflation und Deflation vermieden.

LG    Winnie


-----Ursprüngliche Nachricht----- 
From: Jürgen
Sent: Wednesday, February 17, 2016 10:09 PM
To: Winrich Prenk
Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016

Moin,

On 2016-02-17 20:13:49, Winrich Prenk wrote:
> ... Wo kommt denn da bloß die Inflation her, wenn ich über Steuern 
> beliebig
> viel Geld der Wirtschaft entziehen kann?
Nach meiner Meinung kann Inflation auch komplett ohne Zentralbank und ihrer
Reglungsversuche entstehen. Dazu ein kleines Gedankenmodell eine Wirtschaft
mit 3 Familien. Eine hat die Bäckerei, eine hat die Metzgerei, eine ein
Bekleidunggeschäft. Jetzt hat der Bäckei ein Problem. Seine Frau hätte gerne
ein schönes Kleid, aber dsas ist ein bischen zu teuer. Deswegen erhöht er
seine Preise um z.B. 5% Prozent. Weil ein Import von Backwaren für die
anderen immer noch teurer wäre, zahlen sie (vielleicht zähneknirschend) die
höheren Preise. Der Bäcker oder besser seine Frau freut sich, weil es für
das Kleid jetzt reicht. Die anderen stellen aber in ihrer
Quartalsbilanz fest, dass ihre Kosten gestiegen sind und erhöhen ihre Preise
auch um 5%. Und das Ergenbnis die Frau hat ihr Kleid und die Wirtschaft 5%
Preisanstieg/Inflation. Ohne Zentralbank, Zins und Sonstiges.

bye
 Jürgen

> LG    Winnie
>
> -----Ursprüngliche Nachricht----- From: Gerhard
> Sent: Wednesday, February 17, 2016 2:08 PM Newsgroups:
> pirates.de.talk.politik.geldordnung-finanzpolitik.ag-bereich
> To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [AG-GOuFP] Vortrag "Was ist Geld?" am 1.2.2016
>
> Ich hatte hier vor einiger Zeit mal das Wunder von Wörgl
> auseinandergenommen. Mein Resümee:
> <cite>
>
> Fazit: Das Freigeld kann, wie eine keynesianisch motivierte
> Nachfragepolitik, einen auf Grund gelaufenen Konjunkturdampfer wieder
> flott machen. Die dauerhafte Implementation eines solchen Geldsystems
> führt jedoch zu einer systemimmanenten Inflation. Als dauerhaftes
> Geldsystem fehlt ihm die Numeraire-Eigenschaft, die zeitunabhängige
> Konstanz von Wert, unabhängig von individuellen Erwartungen.
> </cite>
>
> ivl1705
>
> --
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