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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen


Chronologisch Thread 
  • From: Christoph Mayer <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de, moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredit-/Zahlungsmittelbedarf = reines Vorsprungphänomen
  • Date: Fri, 13 Feb 2015 08:19:25 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Was in der Konsequenz u.A. heißen würde, dass ein System ohne Staat und dessen Steuer- und Sozialsystem oder etwas vergleichbares immer zu einer Vorherrschaft weniger führen muss, also genau das Gegenteil, was die Marktradikalen behaupten. Wir wissen das zwar, ist aber interessant das von der Normalverteilung abzuleiten, kannte ich noch nicht.


Am 12.02.2015 um 23:06 schrieb David Finsterwalder <d.finsterwalder AT gmail.com>:

Hey Wolfgang,




Wenn Käufe und Verkäufe im Gleichschritt stattfinden, entsteht kein nennenswerter Kreditbedarf. Der Kreditbedarf ist also ein reines Vorsprungphänomen.

Bedeutet das nicht im Umkehrschluß: wenn wir die gegenwärtige Situation als "Schuldenkrise" oder wahlweise auch "Guthabenkrise" wahrnehmen und die Ursachen im "Geldsystem" vermuten - übersehen wir dann nicht die sozusagen darunter verborgenen Kaufs-/Verkaufs-Ungleichgewichte, die sozusagen das Primärphänomen wären?

JAJAJA!

Ganz genau das ist mir damals bei der Diskussion im Gelben Forum zum "fehlenden Zins" wie die Schuppen von den Augen gefallen (Der Zins fehlt ja nicht, er ist ja als Forderung im Buch des Gläubigers - Gesamtwirtschaftlich also nur "woanders") . Und aus diesem Grund würde auch ein Kreditloses Geldsystem alleine nichts bringen. Das Problem ist, dass sich beim Vermögen immer eine Lognormalverteilung einstellt.

Hier die Herleitung in Kurzform:

1. Bei chancengleichem Handeln (50%/50% Gewinn/Verlust) sind Gewinner und Verlierer über eine Normalverteilung verteilt (Mathematisch korrekt wäre eigentlich Binomialverteilung da über diskreter Menge). 

2. Gewinne und Verluste wären somit erstmal auch Normalverteilt. (Gewinne und Verluste seien proportional zum Vermögen)

3. Verluste können aber nicht unendlich sein (und das gilt unabhängig vom Geldsystem: Ob durch "Überschuldung" limitiert oder bei Schuldfreiem Geldsystem durch 0 spielt hierfür kein Rolle)

4. Die Normalverteilung verschiebt sich somit immer zur Lognormalverteilung.

5. Ohne irgendeine Form der Umverteilung (Steuern/Pleiten/Spenden/Heiraten/Raub/Geld verbrennen/Whatever) hat im Grenzwert einer alles und der Rest nix.


Die Herleitung macht hierfür nur minimale Annahmen. Das mag erstmal nach einem Klein-Erna Modell aussehen, aber bei genauerem Hinsehen sollte schnell klar werden, das eine große Zahl möglicher Ökonomien diese Prämissen erfüllen. Ist Handeln nicht chancengleich sondern asymetrisch verschärft sich das Problem nur.

Grüße
David




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