ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Amos comenius <comenius2000 AT gmail.com>
- To: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- Cc: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319
- Date: Sat, 18 Jan 2014 09:50:31 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 18.01.2014 01:34, schrieb Patrik
Pekrul:
Am 17. Januar 2014 21:52 schrieb Amos
comenius <comenius2000 AT gmail.com>:
Am 17.01.2014 12:25, schrieb Patrik Pekrul:
Da du Aktien zum Geldvermögen zählst, sagt das nicht viel aus. Das tue ich nicht nur ich, sondern jeder rational
denkende Mensch.
Aktien = Wertpapiere = Finanzanlagen = Geldvermögen
Gib mal bei Google "Aktien Geldvermögen" ein, und du
wirst feststellen, dass es allenthalben heißt, das
Geldvermögen der Deutschen sei aufgrund der steigenden
Aktienkurse gestiegen. Der ganzen Welt ist dieser
Zusammenhang - und die Zuordnung - klar. Warum hier so
getan wird als wäre das anders, finde ich bemerkenswert.
Was soll das?
Die Diskussion ging um die Frage, was die Quelle der Ungleichverteilung ist, und für diese Frage ist es entscheidend, ob ich die Macht über die Produktionsanlagen habe oder ob ich nur Geld auf dem Konto habe. Wenn die herkömmliche Wirtschaftswissenschaft diesen Unterschied verschleiert, indem sie die Aktie umstandslos zum Geldvermögen rechnet, dann befördert das sicherlich den Irrtum/die Ideologie, dass Geld arbeitet und damit auch die irrige Vorstellung, man könne über das Geldsystem die Verteilung beeinflussen und Geld-/Machtkonzentrationen verhindern.
Du sagst es, DAS ist der entscheidende Punkt, DARUM
geht es doch! Aber was machst du mit deinem Acker, wenn
dir - aus welchen Gründen auch immer - die Banken keine
Geld geben sollte, und du alles in Realkapital angelegt
hast. Wie geht es dann weiter? Antwort: Gar nicht!
Du kannst zwar etwas verkaufen, aber das belegt nur
wieder die Notwendigkeit Geld haben zu müssen, BEVOR
irgendetwas passiert.
Hast du nur
wertgleiches Geld, wirst du bei den heutigen Zinssätzen
unterhalb der Inflationsrate nur ärmer.
Hmmm, wenn du schon viel Geld, musst du dir keines mehr
leihen, dann kannst du auch Realvermögen erwerben, oder
auch nicht.
Du verstehst nicht, dass du immer wieder genau das
bestätigst, was ich sage ;-) Ohne Moos, nix los. Geld
steht nicht am Ende, sondern ganz am Anfang. Probier doch
mal ein Unternehmen zu starten, du wirst feststellen, dass
du zu allererst Geld brauchst, BEVOR du überhaupt starten
kannst. Und jetzt kommt der Punkt:
1. Ein Sohn aus gutem Hause mit Papi im Rücken geht in
eine Bank und will 100.000€ haben, um ein Unternehmen zu
gründen
2. Ein Habenichts kommt in eine Bank und will 100.000€
um ein Unternehmen zu gründen
WER glaubst du kriegt den Kredit, und kann überhaupt
erst anfangen?
Jetzt könnte man natürlich sagen: Dann muss eben das
Realkapital gleichmäßig verteilt werden, damit alle
gleiche Chancen auf einen Kredit haben, man könnte auch
einfach sagen, dass Kreditvergabe strickt am Zweck
orientiert und am Ende würde dann nicht entscheiden, wer
die meisten Sicherheiten stellen kann, sondern wer das
vielversprechendere Projekt hat.
Und was soll da anders laufen als heute? Wenn du jemanden davon überzeugen kannst, dass dein Projekt Gewinn verspricht, kannst du auch heute Geldgeber finden. OK, die werden natürlich versuchen, das Projekt erstmal zu ihrem zu machen. Aber das ist und bleibt eine Frage wirtschaftlicher Macht. Welche Schraube im Geldsystem sollte das ändern? Dann hat auch der Habenichts eine realistische Chance
zum "Sohn" aufzusteigen - oder vielleicht sein Nachfahre.
Darum geht's. Da braucht es keine Weltrevolution oder
Vergemeinschaftung, sondern es müssen einfach nur ein paar
Grundparameter unseres Geldsystems gradegerückt werden.
Das du anscheinend nicht verstehst, dass du zwar
wiederholt sagst, dass du "Geld bekommen" musst, aber
gleichzeitig - warum auch immer - dagegen opponierst, dass
(in einer Geldwirtschaft) Geld die VORAUSSETZUNG für
wirtschaftliche Tätigkeit ist. Sag doch einfach: Ja.
Wenn du allerdings
keine Fabrik besitzt und die erst noch kaufen musst,
dann wird's eng.
Halleluja, und warum? Weil du "kein Geld bekommst".
Genau! Nur wer hat, dem wird gegeben, die anderen dürfen
zuschauen. DAS ist das Grundproblem!
Habe ich das je behauptet, geschrieben oder
gefordert?
Genau, das ist auch so, ich habe aber nie behauptet,
dass "jeder unbegrenzt" Kredit bekommen soll. Die
Kreditwürdigkeit muss sich nach dem Kreditzweck richten,
und diese muss demokratisch bestimmt werden. Prof. Werner
nannte das "Kreditlenkung".
Das geht, man KANN frei entscheiden, wofür Kredite
vergeben werden - und auch an WEN.
Der Kreditzweck sollte den realen und sozialen Zielen
des Volkes zuarbeiten. Dieses kontinuierlich auf
demokratische Weise zu bestimmen, ist die Herausforderung,
an der arbeiten sollten. DAS wäre ein "piratiges"
Geldsystem.
Man könnte es "liquid liquidity" nennen :-D
Du siehst mich verwirrt. Ich hoffe, ich konnte für Entwirrung sorgen; vergiss
das Prinzip "Sicherheit" und freunde sich mit dem Gedanken
"Zweck" an.
Naja, KAUFEN ist auch noch eine Möglichkeit -
vorausgesetzt man hat... na? Geld!
Doch es bewirkt eine Umverteilung des Sachvermögens,
denn dieses ist - im Gegensatz zum Geldvermögen - relativ
beschränkt. Wenn jemand also Sachvermögen kauft, ist das
Sachvermögen am Ende anders verteilt. In unserem System
können nur einige Sachvermögen immer wieder (nach)kaufen,
andere gar nicht. Ergebnis: Das Sachvermögen konzentriert
sich zunehmend in den Händen, die immer mehr kaufen
können.
Befass dich mal mit der (weit verbreiteten)
Möglichkeit von "Kaufen" als
Umverteilungsmechanismus ;-)
Dieses erschließt sich mir nicht.
Wo ist der Witz?
Es gibt keinen. Ich hoffe der grundsätzliche
Mechanismus ist deutlich geworden.
Ahoi, Comenius |
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Amos comenius, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Amos comenius, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 17.01.2014
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- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, Axel Grimm, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Amos comenius, 17.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Amos comenius, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Thomas Irmer / ID Concept, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Amos comenius, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Patrik Pekrul, 18.01.2014
- Re: [AG-GOuFP] Ursache des Geldproblems - 319, Amos comenius, 18.01.2014
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