ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
- To: Nicolai Hähnle <nhaehnle AT gmail.com>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem
- Date: Wed, 24 Oct 2012 17:56:10 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 24.10.2012 um 09:24 schrieb Nicolai Hähnle:
Hallo Nicolai,2012/10/24 Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>:Von Perpetuum Mobile kann also nicht die Rede sein. Dazu müsste der Prozessvon Kreditvergabe (= Geldschöpfung) und Abschreibung (= nichtGeldvernichtung) beliebig oft wiederholt werden können.
Der Prozess kann ja auch beliebig oft wiederholt werden. Das bedeutet
aber eben nicht, dass es eine gute Idee wäre.
ja, hier war ich eine Spur zu unpräzise. Ich dachte aus dem, was ich vorher gesagt habe, ginge hervor, dass folgendes gemeint war: Dazu müsste der Prozess von Kreditvergabe und Abschreibung beliebig of wiederholt werden können ohne dass es zu einer Inflation kommt.
Bis zu dieser inflationsauslösenden Grenze ist Geldschöpfung gleich Wertschöpfung und diese Wertschöpfung kann über die Realisierung des Geldschöpfungsgewinns verteilt werden.
Überschreitet die Geldmengenausdehnung diese Schranke, dann findet keine Wertschöpfung mehr statt, sondern Inflation. Die Kosten des Geschenks durch Abschreibung bezahlen alle über die Inflation.
Die inflationsauslösende Grenze der Geldschöpfung ist aber nicht als eine starre Grenze zu verstehen, sondern ich sehe die Wertschöpfungsfunktion der Geldschöpfung als eine beschränkte oder logistische Wachstumsfunktion. (Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wachstum_%28Mathematik%29)
Möglicherweise entspricht der Verlauf der Funktion auch der Dichtefunktion der Lognormalverteilung mit sigma um die 1. (Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Logistische_Funktion)
Ich komme deshalb auf diese Idee, weil in der Hyperinflationsphase das Produkt aus Geldmenge und Preisniveau mit steigender Geldmenge sinkt. Bei den oben genannten Wachstumsfunktionen würde sich der Wert der Schranke asymptotisch nähern.
Ich glaube du verwechselt hier Produkte mit unendlichen Eigenschaften mit dem was hinter dem Begriff "Perpetuum Mobile" steht. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Perpetuum_mobile
Ein Analogon dafür kann man sich übrigens auch in der Physik
vorstellen. Angenommen, wir könnten eine unbegrenzte Energiequelle
erschaffen und ausnutzen. Wir könnten da beliebig viel Energie heraus
holen. Aber das wäre keine gute Idee, denn in letzter Konsequenz
würden dadurch die Erdoberfläche aufheizen, bis sie irgendwann nicht
mehr bewohnbar ist.
Deine Annahme einer unbegrenzten Energiequelle widerspricht den Annahmen eines Perpetuum Mobiles:
Der Begriff „Perpetuum mobile“ bezieht sich im physikalischen und patentrechtlichen Sinne jedoch allein auf ein abgeschlossenes System, in dem definitionsgemäß die Erhaltung der Gesamtenergie gilt, also keine Energie entstehen oder verschwinden kann, woraus sich die Unmöglichkeit eines Perpetuum mobile ergibt.
Bis zur Inflationsgrenze verteile ich den vorhanden Geldschöpfungsgewinn und danach gibt es nichts mehr zu verteilen. Deshalb gibt es auch für den Finanzbereich kein Perpetuum Mobile.Und so ist es mit dem finanziellen Perpetuum Mobile. Natürlich kann es
beliebig oft verwendet werden. Aber wenn man dadurch erhöhte Inflation
auslöst, sollte man damit vielleicht aufhören.
Patrik und du sind ja in der Sache überzeugt, dass es so etwas wie ein Perpetuum Mobile des Finanzsektors gibt. Indem ich es genau so bezeichne möchte ich euch nur aufrütteln noch einmal über diese Thesen nachzudenken.
Am Besten wäre es, den Begriff "Perpetuum Mobile" nicht zu verwenden,
weil er irreführend ist. Das fände ich als Lösung in Ordnung.
Wenn dich das, was ich hier schreibe, nicht überzeugt, dann bitte ich dich, formuliere deine These und lass uns darüber ein Grillfest machen.
Aus meiner Sicht ist die These, dass durch die Abschreibung von ausländischen Staatsanleihen bei der ZB niemand geschädigt wird falsch. Es verdeckt den eigentlichen Sachverhalt, der hinter den ganzen Bemühungen steht: Gewinne privatisieren (= Emission der Staatsanleihen durch Geschäftsbanken) und Kosten sozialisieren (= Abgabe und Abschreibung dieser Staatsanleihen an/durch die ZB, wenn sie an Wert verlieren oder uneinbringlich werden.).
Viele Grüße
Arne
Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, alex, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Arne Pfeilsticker, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Frank Dahlendorf, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Axel Grimm, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Patrik Pekrul, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Axel Grimm, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Patrik Pekrul, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Frank Dahlendorf, 23.10.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Arne Pfeilsticker, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Patrik Pekrul, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, alex, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Nicolai Hähnle, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Arne Pfeilsticker, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Nicolai Hähnle, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Patrik Pekrul, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, alex, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Arne Pfeilsticker, 24.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Rudi, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, GeorgeDorgan, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Systemfrager, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Rudi, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, GeorgeDorgan, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Rudi, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, GeorgeDorgan, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, Rudi, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, GeorgeDorgan, 23.10.2012
- Re: [AG-GOuFP] EZB mit negativem Eigenkapital? kein Problem, GeorgeDorgan, 23.10.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.