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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] ABSTIMMUNG: Kritik an der Zinskritik als Konsens der AG
  • Date: Tue, 16 Oct 2012 00:45:23 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Von: Daniel Seuffert [mailto:ds AT praxis123.de]
> Am 15.10.2012 20:41, schrieb Christoph Ulrich Mayer:
> > Daniel schrieb:
> >> Faszinierend würde Spock sagen. Es gibt also selbst im Islam niemand
> >> der anderen Menschen einfach so aus Altruismus Geld zur Verfügung
> >> stellt und eine Abschaffun des Zinses ändert letztlich nichts an den
> >> Verhältnissen nämlich daß Produktionsfaktoren Kosten verursachen. Das
> >> konnte natürlich niemand ahnen.
> >>
> >> So, das vergessen wir jetzt ganz schnell wieder und schauen uns die
> >> Zinswahndiskussion für mindestens ein weiteres Jahr mit geschätzt
> >> 1.000 Emails an.
> >
> > Nun, Du sagst, es wird letztlich immer Zins verlangt. Das stimmt.
> > Was in Deiner Betrachtung aber fehlt ist Angebot + Nachfrage.
> > Was würde denn Deiner Ansicht nach passieren, wenn es keinen Nachfrager
> mehr gäbe?
> > Ich kann's Dir sagen: Der Zins würde unter Null fallen.
>
> Das ist vollkommen klar. Niemand bezahlt für irgendwas auf Dauer was er
> nicht braucht.
>
> > Und hier liegt der Schlüssel: Der wertschöpfenden Wirtschaft den
> > Geldmangel nehmen,
> dann kann für Sparvermögen auch kein Ovolus verlangt werden.
>
> Denkfehler, Postulat ohne jeden Nachweis, ganz schwach von dir:
> 1. Du unterschlägst komplett die private Seite die wesentlich mehr Geld
> aufnimmt (Stichwort Häuslebauer) als Unternehmen
> 2. Du unterschlägst das es
> für Unternehmen wesentlich mehr Finanzierungsmöglichkeiten gibt als
> klassische Kredite, von der stillen Beteiligung über
> Wandelschuldverschreibungen, Aktien bis weiß der Himmel wohin.
> 3. Du unterschlägst vollkommen warum die meisten Unternehmen überhaupt
> keinen Anreiz haben ihre Eigenkapitalquoten auf 100% zu steigern weil sie
> lieber Gewinne ausschütten als thesaurieren normalerweise.
> 4. Selbst wenn du der wertschöpenden Wirtschaft vollständig den angeblichen
> Geldmangel genommen hast wird es morgen immer noch Menschen und
> Unternehmen geben welche ihre überschüssige Liquidität sinnvoll anlegen =
> mehren möchten.

Was wirklich manchmal unerträglich ist, ist die überhebliche, persönlich
angreifende Formulierung, die oft gewählt wird.
Zu
1.: a)Die Unternehmen tragen ca. 3,8 Mrd. Euro Schulden, die 82 Mio
Privatpersonen nur ca. 1,4 Mio Euro, davon ist ein Teil Konsumkredit, der von
mir aus gerne verzinst werden kann. b) Das Prinzip trifft dort genauso zu.
Der Kreditnehmer hat am Ende der Kreditlaufzeit den vollen Betrag getilgt und
die Zinsen aufgebracht, beim Beispiel Häuslebau ist der Gesamtbetrag ungefähr
2,5x so groß wie der Kreditbetrag. Der Häuslebauer hat in dieser Zeit durch
seine wertschöpfende Tätigkeit dieses Geld erwirtschaftet, nicht der
Kreditgeber. Es kann dasselbe Prinzip verwendet werden.
2.: Für alle anderen Finanzierungsmöglichkeiten trifft dasselbe zu. Kein
Geldbedarf, keine Ausschüttungen. Was ich über Jahre hinweg erarbeitet habe,
berücksichtigt den gesamten Geldmarkt.
3.: a) Also Unternehmen schenken gerne Geld her? Warum ist das so? Denk mal
darüber nach, ob das wirklich gerne ist oder wodurch diese Motivation
zustande kommt. B) und was wäre nun, wenn die Unternehmen kein Fremdkapital
bräuchten, an das was ausgeschüttet werden kann und was wäre, wenn das
Eigenkapital den Mitarbeitern des Unternehmens gehören würde?
4. Genau, dadurch kommt ein Überschuss an Angebot zustande, das
markttechnisch den Zins, die Ausschüttungshöhe usw. senkt.

> > Oder:
> > (Geld)Vermögen mit Verlust versehen. Dann wird man es ganz schnell auch
> für 0% Zinsen in Anlage bringen, um nicht einen Verlust zu erleiden.

> Der ständige Verlust des Geldvermögens ist die Inflation, die Inflation
> willst du
> sicher nicht weiter steigern um dein Ziel zu erreichen, du brauchst also
> irgendeine Steuer/Abgabe/egal wie du es nennen möchtest. Du willst
> Menschen bzw. Unternehmen dazu zwingen Verluste zu erleiden und deren
> Vermögen entwerten. Das sit ungefähr auch das was unsere Regierungen
> momentan europaweit aus anderer Intention heraus tun. Und sie haben
> teilweise Erfolg damit weil zuviel Liquidität flooded die keine Abnehmer
> mehr
> findet zu realen Bedingungen. Frage einfach Herrn Schäuble und seine Bonds
> mit negativen Verzinsungen die er ständig los wird. Ob das
> volkswirtschaftlich
> sinnvoll ist seinen Kapitalstock mit Absicht selbst zu vernichten darf sich
> jeder
> hier in einer stillen Minute fragen.

Zauberworte: Umlaufsicherungsgeld, Vermögenssteuer oder
Wertschschöpfungsentgelt (erzeugt Inflation zugunsten der Arbeitseinkommen
und des Staates).
Das Problem ist nicht, dass es eine Inflation gibt sondern dass die Quelle
dafür die Geschäftsbanken sind, die damit Kredit- und Spekulationskapital
weiten, das Arbeitseinkommen und der Staat sind die Leidtragenden, weil sie
erst dann mit Einkommen von diesem Geld bekommen, wenn es schon ein Stück an
Kaufkraft verloren hat.

> > Oder:
> > Man trennt Sparvermögen von Investitionsgeld (Kredit).
> Was heute schon der Fall ist sieht man sich an wie Kredite geschöpft werden
> zu
> großen teilen. Hilft aber auch nichts an deiner Gesamtproblematik.

Nun, der Profit daraus wird an Großanleger und Bankeigentümer ausbezahlt,
deshalb nützt es (der Breite der Bevölkerung) nichts.

> > Wir sind hier nicht bescheuert, wir haben Lösungen, man muss sie halt
> verstehen und man muss sie so ausarbeiten, dass sie insgesamt funktionieren.
> dazu verkneife ich mir jeden Kommentar
>
> -Daniel

:-)





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