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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: <alex AT twister11.de>, "'Stephan Schwarz'" <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?
  • Date: Mon, 3 Sep 2012 22:17:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Wobei gerade das Beispiel Aldi etwas anderes zeigt:

-          Die Aldi-Bestitzer haben innerhalb von 40 Jahren aus einem Lebensmittelladen 2x 18 Mrd. Euro Vermögen gemacht. Dafür ist eine jählriche Rendite von >20% nötig.

-          Sie haben einen jährlichen Vermögenszuwachs von bis zu 500.000€ und bekommen damit alle 3 Millisekunden das Geld, was ein McDonalds-Mitarbeiter in einer Stunde verdient

-          Das ist nur durch die Zuarbeit der ca. 300.000 Mitarbeiter möglich, nicht durch die Produktivität der Geschäftsführer

-          Aldi ist billiger als andere und erzielt dabei noch dicken Gewinn. Warum?

-          Weil sie eine enorme Marktmacht haben und Lieferanten erpressen können, ca. zum Selbstkostenpreis zu liefern

-          Weil Aldi Ware sofort bezahlt bekommt, Lieferanten aber eine Zahlungsfrist von 6 Monaten akzeptieren müssen, das bedeutet Aldi kann ½ Jahresumsatz parallel zum normalen Geschäft zu Finanzmarkttransaktionen nützen und zusätzlich Gewinn machen (das wird so praktiziert)

-          Lebensmitteleinzelhändler existieren fast nicht mehr – nicht, weil ihr Geschäftsmodell höhere Kosten verursachen würde sondern weil sie mit der Einkaufsmacht der wenigen Großketten nicht konkurrieren können und diese die Gewinne der Lieferanten generieren müssen

-          Aldi-Mitarbeiter haben keine Chance, sich in der Branche selbstständig zu machen o.ä.

Ergo:

-          Sachvermögen in Form von Unternehmensbeteiligungen erzeugen die höchsten Vermögenszuwächse von Einzelpersonen in unserer Volkswirtschaft.

-          Ausufernde Vermögenseinkommen verschaffen ausufernd Macht, die ab einer gewissen Grenzüberschreitung in Konkurrenz zur Freiheit anderer steht.

-          Zu große Unternehmen zerstören marktwirtschaftlichen Wettbewerb zugunsten von oligopolähnlichen Strukturen.

-          Auch Sachvermögen und Sachvermögenseinkommen ist ein Problem, nicht nur Geldvermögenseinkommen

-          Auswege daraus: z.B. Mitarbeiterbeteiligung an Unternehmen

 

 

Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von alex AT twister11.de
Gesendet: Montag, 3. September 2012 20:51
An: Stephan Schwarz
Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?

 

2012/9/3 Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>

Am 03.09.2012 13:24, schrieb Keox:

Hallo Keox,

du hast recht damit, dass man mit einer entsprechend gestalteten
Vermögenssteuer diese negativen Auswirkungen des Zinses neutralisieren
kann. Ich frage mich aber, wieso man diesen Umweg nehmen sollte und das
System nicht gleich "fair" auslegt.


es ist wahrscheinlicher, dass Politiker entsprechende Vermögenssteuern einführen als dass sie irgendetwas am Zinsmechanismus ändern.


Mit welchem Ergebnis? Schau mal nach Frankreich, der Mittelstand blutet als naechstes aus. Das halbe Prozent der Multimillionaere und Milliardaere weltweit - die paar Millionen extrem von diesem System profitierenden Elitisten - die werden en Teufel tun, in Frankreich ihre Steuern abzudrücken. Dafür gibt es Scharen von Unternehmens- & Steuer-Beratern, die mittels globaler Steuerflucht-Konzepte reagieren.

Außerdem findet der überwiegende Teil der Umverteilung nicht über Guthabenzinsen über Banken statt, sondern über Vermögenseinkommen.


worin liegt der Unterschied?? beides sind funktionslose und somit nicht moralisch vertretbare Einkommen - Pest & Cholera.

 

NEIN!!! :-)

"Vermögenseinkommen" bedeutet zb. dass das Unternehmen ALDI deutschlandweit Supermarktketten betreibt und dort der Kundschaft günstig und trotzdem qualitativ möglichst hochwertige Lebensmittel anbietet.
Daraus ergibt sich für ALDI ein Einkommen bzw. eine RENDITE auf das eingesetzte bzw. in Nichtgeldvermögen investierte "Kapital".

Dem gegenüber steht zb. ein FESTGELDKONTO auf dass dir die Geschäftsbank Zinsen zahlt oder alternativ eine Staatsanleihe für die der Staat Zinsen bezahlt.

ERSTERES, also der Investition in ALDI ...stehen KEINE SCHULDEN gegenüber.
LETZTEREM, also dem Geldvermögen ...stehen SCHULDEN gegenüber.

Das ist ein großer Unterschied in meinen Augen, zumal wenn man sich vor Augen hält, dass wir eine SCHULDENKRISE haben.
SCHULDEN gibt es nicht bei Nichtgeldvermögen, sondern nur bei GELDVERMÖGEN :-)


 



Dieser doppelte Mechanismus bedeutet doch in der Praxis, dass die
vermögenden Kapitalbesitzer erstmal die Zinsen bekommen, dann schauen, dass
sie möglichst viel davon in Sicherheit bringen und am Ende nur für einen
gewissen Anteil eine Vermögenssteuer zahlen.

 

Die Guthabenzinsen könnten sehr leicht und ohne großen Aufwand an der Quelle, also in der Bank, abgeschöpft werden.

Wer soll in privat-wirtschaftliche Geschaefts-Kontrakte zwischen Banken und Einlegern eingreifen können? Wenn der Staat in diese Richtung agieren würde - eine Fraktion einen Gesetzes-Antrag in die Richtung vorbringen würde, würde sie doch sofort mit der kommunistischen Linken gleichgesetzt werden..


Wenn Du der Meinung bist, dass die verzinsten Guthaben bei Banken mehrheitlich im Besitz von Vermögenden sind, solltest Du das belegen können.

Meinste sie sind im Besitz der Arbeitslosen & ALGII - Bezieher /-Aufstocker??^^

--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz



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