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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Christoph Ulrich Mayer <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldordnung 2.0: Mit oder ohne Zins?
  • Date: Tue, 4 Sep 2012 01:19:01 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/9/3 Christoph Ulrich Mayer <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>

Wobei gerade das Beispiel Aldi etwas anderes zeigt:

-          Die Aldi-Bestitzer haben innerhalb von 40 Jahren aus einem Lebensmittelladen 2x 18 Mrd. Euro Vermögen gemacht. Dafür ist eine jählriche Rendite von >20% nötig.

ANTWORT: Siehe Google, siehe Facebook, siehe Microsoft, .... gibt viele Unternehmer die die richtige Idee zur richtigen Zeit umsetzen, die richtigen Netzwerke haben und auch sonst nen guten Riecher. Natürlich kann man die größtmöglichen Rendinten... oder sollte man die größtmöglichen Renditen als Unternehmer einfahren können.

Während manche Menschen Mitarbeiter in soliden etablierten Konzernen werden und dort als Akademiker teilweise gut bezahlt einsteigen, opfert ein Unternehmer  viele Jahre seines Lebens um eine Idee voranzubringen ohne jegliche GARANTIE dafür, dass er damit Erfolg hat.
Die meisten scheitern, von denen hört man nie.
Wenn alles was ich erreichen kann ein normale Angestelltengehalt ist, warum sollte ich dann gründen? Wozu das Risiko?

Was ist Aldi?
Ein Gebäude in günstiger Lage, vielleicht mit, vielleicht ohne Parkplatz.
Ein paar Regale und ein paar Kassen.
EIne handvoll Mitarbeiter die an den Kassen sitzen und die Ware einräumen.
Lieferanten die das ausgewählte Sortiment regelmäßig ankarren.
Verträgen mit Zulieferern.

Wenn man das gut macht, die Ware stimmt und die Preise stimmen und die Menschen massenweise dort einkaufen, dann fliesst täglich viel Geld und auch bei kleinen Margen kommt da schnell ne Menge bei rum.

Wenn du das dann klonst und es in der ganzen Welt nach dem gleichen Schema hochziehst.
Gebäude holen, Mitarbeiter einstellen, mehr bei den ausgesuchten Lieferanten bestellst und anliefern lässt...
...dann kommt auch in den neuen Filialen ne Menge bei rum.

Wenn es dann läuft und du konstant die EFFIZIENZ steigerst und automatisierst und rationalisierst wo es geht, dann lässt sich da ne Menge ausbauen.
Ich finde das vollkommen legitim.


 

-          Sie haben einen jährlichen Vermögenszuwachs von bis zu 500.000€ und bekommen damit alle 3 Millisekunden das Geld, was ein McDonalds-Mitarbeiter in einer Stunde verdient


ANTWORT: Finde ich auch unkritisch.
Was KRITISCH wäre oder ist, ist wenn sie das nicht Verinvestieren und somit GELDVERMÖGEN AUFBAUEN!
Dafür sollten sie zahlen.
Dem ausweichen können sie, wenn sie rechtzeitig damit einkaufen gehen.
Wenn ihnen das nicht gelingt können sie es immer noch nach ihrem Gutdünken SPENDEN.
Wenn das passiert, ist es unkritisch. Wenn sie es aber nicht tun und GELDVERMÖGEN AUFBAUEN, also andere Wirtschaftsteilnehmer somit daran hindern ihre Kredite zurückzuzahlen und noch viel schlimmer, andere Menschen daran hintern untereinander zu leisten, dann wird es unschön und für diese Art von "BEREITSCHAFTSDIENST" sollte das Geldvermögen (=Nachfrageschuld) entsprechend sinken.
 

-          Das ist nur durch die Zuarbeit der ca. 300.000 Mitarbeiter möglich, nicht durch die Produktivität der Geschäftsführer

ANTWORT: Das ist egal.
Die haben es organisiert und die Mitarbeiter lassen sich darauf ein.
Niemand ist gezwungen dazu ALDI dazu zu verhelfen.
Der einzige Zwang entsteht aus dem Problem, dass Geldvermögen gehortet werden.
Kostet Geldhortung was kann es EGAL sein. Dann sorgt quasi die POWER von Aldi dafür, dass alle ein Bereitschaftsdiensteinkommen erhalten.

 

-          Aldi ist billiger als andere und erzielt dabei noch dicken Gewinn. Warum?

ANTWORT: Weil ALDI gut ist :-)

 

-          Weil sie eine enorme Marktmacht haben und Lieferanten erpressen können, ca. zum Selbstkostenpreis zu liefern

ANTWORT: Das können sie vorallem deshalb, weil nicht nur für ALDI, sondern generell gilt, Geldvermögen kostenlos gehortet werden können.
Hätte das nämlich einen Preis, dann könnte sich ALDI entscheiden.
Wollen wir bessere Preise an Lieferanten zahlen um nicht soviel Gewinn zu machen aber ein besseres Image zu bekommen.
Oder wollen wir die Lieferanten knapp halten und unseren Gewinn wegspenden.
Oder wollen wir die Lieferanten knapp halten, viel Gewinn machen ....und die Lieferanten werden dann indirekt über die Geldhaltungskosten die ALDI bezahlen muss vergütet.


 

-          Weil Aldi Ware sofort bezahlt bekommt, Lieferanten aber eine Zahlungsfrist von 6 Monaten akzeptieren müssen, das bedeutet Aldi kann ½ Jahresumsatz parallel zum normalen Geschäft zu Finanzmarkttransaktionen nützen und zusätzlich Gewinn machen (das wird so praktiziert)

ANTWORT: Stell dir vor, ALDI müsste für GELDHALTUNG KOSTEN BEZAHLEN !!!!
Dann würde Aldi in den 6 Monaten ganz schön viel bezahlen müssen.
Sind diese GELDHALTUNGSKOSTEN HOCH GENUG, dann lohnt sich der Scheiss für Aldi nicht und Aldi bezahlt lieber sofort, dann hat er nämlich wenigstens noch das gute Image in den Augen seiner Lieferanten erhalten.

Alles klar? :-) Problem gelöst.
 

-          Lebensmitteleinzelhändler existieren fast nicht mehr – nicht, weil ihr Geschäftsmodell höhere Kosten verursachen würde sondern weil sie mit der Einkaufsmacht der wenigen Großketten nicht konkurrieren können und diese die Gewinne der Lieferanten generieren müssen.

ANTWORT: Sie bekommen aber dann wieder eine Chance, wenn ALDI zu fantasielos wird die hohen Gewinne zu reinvestieren, denn dann muss ALDI den Bereitschaftsdienst bezahlen.... quersubentioniert damit also alle anderen Wirtschaftsteilnehmer und damit auch seine Konkurrenz :-)
 

-          Aldi-Mitarbeiter haben keine Chance, sich in der Branche selbstständig zu machen o.ä.

ANTWORT: Es sei denn Aldi würde sie subventionieren :P
Solange ALDI einen perfekten Job macht und nicht Geldvermögen anhäuft, in dem er solange er es tut Bereitschaftsdienst zahlen muss, ermöglicht er damit allen anderen Teilnehmern ein EINKOMMEN zu haben um den geilen Service von ALDI nutzen zu können.
Super. Win-Win-Situation.
ALDI bringt guten Service.
Alle haben was davon.

 

Ergo:

-          Sachvermögen in Form von Unternehmensbeteiligungen erzeugen die höchsten Vermögenszuwächse von Einzelpersonen in unserer Volkswirtschaft.

ANTWORT: ja, vollkommen ok. 

-          Ausufernde Vermögenseinkommen verschaffen ausufernd Macht, die ab einer gewissen Grenzüberschreitung in Konkurrenz zur Freiheit anderer steht.


ANTWORT: ja, vollkommen ok.
Erst dann, wenn das Einkommen anfängt in Geldvermögensaufbau zu gehen wirds problematisch.
Solange das nicht der Fall ist erzeugt ALDI soviel Arbeit für andere wie er selber durch Verkauf von anderen einnimmt.
Also die unheimlichen EINKOMMENSSTRÖME die Aldi generiert sind durch das ständige Wachstum bzw. die Investitionen auch in gleicher Höhe Ausgabenströme.

Wenn ALDI kreativlos wird... sammelt sich das Geldvermögen. Dann MÜSSEN je nach höhe auch extreme Kosten entstehen.
Aldi kann dann entscheiden, ob er die zahlen will oder vorher alles spendet oder einfach weniger Gewinn machen will um besseres Image zu haben.
Wenn ALDI kreativlos ist und TROTZDEM investiert, einfach um nicht Geldvermögenskosten zahlen zu müssen, wird er sinnloses Zeug kaufen.
Jedes REALVERMÖGEN erzeugt KOSTEN ...er baut sich also selber dadurch einen Klotz ans Bein, der bei zunehmender Größe dazu führt, dass die Kosten stärker steigen als die Erträge, was ebenfalls wieder dazu führt, das ALDI genausoviel AUSGIBT, also Arbeit und Einkommen für andere erzeugt, wie er vorher einnimmt.

NULL PROBLEMO also..
...das Problem ist NUR DER GELDVERMÖGENSAUFBAU und die dafür nicht anfallenden Kosten. Diese sind nämlich nicht ALDI, sondern ANDEREN auferlegt, nämlich jenen, die den Bereitschaftsdienst leisten.

 

-          Zu große Unternehmen zerstören marktwirtschaftlichen Wettbewerb zugunsten von oligopolähnlichen Strukturen.

ANTWORT:  nicht wenn es so wie oben genannt passiert.
Sollte tatsächlich ein Unternehmen so perfekt effizient sein, trotz seiner Größe, so haben wie oben beschrieben wenigstens alle etwas davon.

-          Auch Sachvermögen und Sachvermögenseinkommen ist ein Problem, nicht nur Geldvermögenseinkommen

ANTWORT: ich hoffe oben zeigt das sachvermoegen kein problem ist.
Denn Sachvermoegen fuehrt zu einem Problem sobald es Geldvermogen aufbaut... dann ist es aber das Geldvermogen das das Problem ist und nicht das Sachvermoegen.


 

-          Auswege daraus: z.B. Mitarbeiterbeteiligung an Unternehmen

ANTWORT: Ja, waere auch eine moegliche Loesung.
Angenommen die ALDI-Gruender wollen nicht SPENDEN und wissen nicht mehr wo sie in dem Maß investieren sollen wie sie Einkommen generieren und wollen auch nicht Geldvermoegenshaltungskosten bezahlen... dann beteiligen sie einfach die Mitarbeiter oder zahlen ihnen hoehere Gehaelter... dann wissen sie, dass sie ihren Mitarbeitern was gutes tun und ihnen mehr Kaufkraft geben anstatt es einfach irgendwem zu geben.






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