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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Kredite von Banken an Banken

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Kredite von Banken an Banken


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Kredite von Banken an Banken
  • Date: Thu, 28 Jun 2012 22:46:51 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Keox schrieb:
Ich weiss, dass die Bank mit niedrigeren Refinanzierungskosten ihre Kreditzinsen senken könnte und das vielleicht auch macht, aber es gibt keinen vollkommenen Markt. Es sollte sehr schwierig bis fast unmöglich sein, für eine einzelne Bank diesen Geldschöpfungsgewinn zu berechnen.

Aber selbst wenn sich alle Banken voll refianzieren müssten, sollte es passieren, dass es zwischen den Banken noch unterschiedlich hohe tatsächliche Refinanzierungskosten gibt, weil ein Teil ja über Nichtbanken refinanziert wird. Und da würde es weiterhin Unterschiede geben. Das wäre aber kein Geldschöpfungsgewinn. Sondern Gewinn aus Geschäftstätigkeit.

Der Geldschöpfungsgewinn ist für mich unverändert Gewinn aus Geschäftstätigkeit.
Die Refinanzierungskosten sind Kosten.

Über Nichtbanken kann gar nicht refinanziert werden. Der Begriff Refinanzierung ist mehrdeutig. Bei Banken bedeutet das nur, das ZB -Geld im Verhältnis der Mindestreserve vorhanden sein muss. Von Nichtbanken kann das nicht kommen, außer über das Bargeld. Da aber mehr Bargeld rauskommt als reingeht geht die Rechnung nicht auf.

Keox schrieb:
Ist in Deinem System solch ein anschreiben noch vorgesehen? Bei Dir soll es ja ein Targetsytem geben. Eine Bank vergibt einfach so Kredite, wodurch Forderungen und Verbindlichkeiten entstehen. Sollte es nun zu einem Zufluss von Geld/Verbindlichkeiten kommen sinkt das Eigenkapital, auch in den negativen Bereich, ohne das die Bank pleite geht. Oder sollen solche Zuflüsse durch Target-Forderungen ausgeglichen werden? Anschreiben wäre in Deinem System ja dann überflüssig. Was passiert beim Übergang zu Deinem System genau mit durch anschreiben entstandenen Verbindlichkeiten gegenüber Banken?

Abgänge werden durch Verbindlichkeiten an Target gebucht, ein Passivtausch von Giralgeld und Verbindlichkeit.
Zuflüssen werden als Forderung an Target gebucht und als Gegengewicht Giralgeld.
Interbankenausleihungen werden überflüssig. Es kann entweder nur Forderung oder nur Verbindlichkeit vorliegen aber nicht mehr beides gleichzeitig. Eigenkapital wird nicht angefasst.

Ein Übergang geht über Nacht. Jede Bank hat noch am Abend Forderungen und Verbindlichkeiten und am nächsten Morgen nur noch Forderung oder Verbindlichkeit, ja nachdem was höher war. So hat eine Sparkasse mit 41 Mio Verbindlichkeiten und 35 Mio Forderungen am nächsten morgen nur noch 6 Mio Verbindlichkeiten. 35 Mio sind einfach verschwunden.
ZB-Geld gibt es nicht mehr, die Barreserve wird durch die Auflösung der ZB-Kredite mit Wertpapierrückgabe aufgelöst. Differenzen werden als Forderung oder als Verbindlichkeit im Target2 gebucht. Die 6 Mio könnten zu 8 Mio Forderugen werden oder zu 19 Mio verbindlichkeit.

Banken vergeben nicht „einfach“ Kredite, die werden weiterhin die Sicherheiten, die Bonität und die finanzielle Überlebensfähigkeit des Kreditnehmern prüfen.

Das Targetsystem und das Target2system, zwei verschiedene Sachen. Target2 schreibt an und Target führt Überweisungen aus. Das 2 ist bei den Zbs, das Target bei den Geschäftsbanken in einem ZB-Bereich. Eilige Überweisungen werden direkt ausgeführt, das läuft dann über Target. Banken, die nicht im Clearing drinhängen oder mal rausgenommen werden, erhalten bei jeder Überweisungen ZB-Geld und geben mit jeder Überweisung ZB-Geld ab. Dies Banken benötigen halt eine größere Überschussreserve.

Huber hat etwas von 67 Mrd geschrieben, da kommt schon hin. Die beiden 500 Mrd Tender für 3 Jahre mit der Halbierung der Mindestreserve haben die Überschussreserve nach oben geschossen.
Ohne diese Megalaufzeittender wäre die Überschussreserve weiterhin recht spärlich.

Die Bankenverquickung mit Implosionspotential ist mit einem Target2-System nicht mehr vorhanden, einfach eliminiert. Da es keine Refinanzierung mehr gibt, muss keine Bank mehr Geldanlagen anbieten, das wäre ein unendliche Kostenmaximierung, das aus Null Kosten auch schon 1,4% unendlich viel mehr sind. Vollgeld ist real!

Nun noch die Interbankenkredtitlaufzeiten. Die sind von wenigen Tagen bis zu ein paar Monaten. Vergleichbar mit den Tenderlaufzeiten von ein paar Tagen bis zu ein paar Monaten (und neuerdings auch 3 Jahre).

Bargeld geht im Target2-Sstem auch. Das wird ebenfalls gegenüber Target2 gebucht, nur mit dem Unterschied, das bei der Bargeldkasse Bargeld im Umlauf als Gegenposten gebucht wird.




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