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Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit
Chronologisch Thread
- From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
- To: alex AT twister11.de
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit
- Date: Wed, 6 Jun 2012 18:34:18 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Alex,
2012/6/6 <alex AT twister11.de>:
> 2012/6/6 Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
>>
>> Frank + Frei schrieb:
>>>
>>> Sie hat, solange niemand sein Geld in bar abhebt, einen ewigen Kredit.
>>> Dieser Kredit ist allerdings nicht zinsfrei. Banken zahlen i.d.R. Zinsen
>>> auf
>>> ihre Verbindlichkeiten. (Manche finden zu geringe).
>>
>>
>> Die Bank hat keine Kredit, das entspringt aus der Sicht, das eine Bank wie
>> eine Nichtbank betrachtet wird. Die Verbindlichkeiten einer Bank SIND das
>> Geld
>
>
> Verbindlichkeiten in wiefern?
> 1. Werden diese Verbindlichkeiten in der Praxis quasi nicht eingefordert,
> weil sie allgemein als Zahlungsmittel akzeptiert werden.
> 2. War beim "ausgeben" der Verbindlichkeit durch die Geschäftsbank an
> Wirtschaftsteilnehmer A der erhaltene Gegenwert den die Geschäftsbank bekam
> zb. ein Haus, so ist bei der "Rückgabe" der Verbindlichkeit durch den A an
> die Geschäftsbank der erhaltene Gegenwert den der A bekommt nur "Bargeld"
> ...nicht aber das Haus.
>
> Sollte nicht die DURCHGRIFFSMÖGLICHKEIT mal Thematisiert werden?
> Die Geschäftsbank gibt Wertpapiere in Pension und erhält dafür
> Zentralbankgeld.
> Die Nichtbank gibt Güter als Sicherheit oder verkauft diese an die
> Geschäftsbank und bekommt dadurch Buchgeld.
> Mit Buchgeld kann die Nichtbank aber nicht auf die als Sicherheit bei der
> Geschäftsbank hinterlegten oder von dieser gekauften Güter zugreifen.
> Mit Bargeld kann eine Nichtbank wiederum nicht auf die von Geschäftsbanken
> in Pension gegebenen Wertpapiere zugreifen.
>
> Warum ist das so? Sollte es nicht anders sein?
Weil Banken nicht mehr in Insolvenz gehen, sondern allesamt gerettet
werden. Ist doch klar: wenn du eine Forderung an ein Unternehmen hast,
dann kannst du nicht einfach beliebig auf Vermögen dieses Unternehmens
zugreifen. Das würde jegliches Wirtschaften unmöglich machen. Aber
wenn das Unternehmen in Insolvenz geht, dann ist dieser Rückgriff
möglich. Die diversen Kreditgeber müssen sich halt einig werden. Bei
Banken sollte das im Grundsatz genauso gehandhabt werden.
Das eigentliche Problem ist, dass keine Insolvenzverfahren gegen
Banken eingeleitet werden.
> These: Wenn die Bank kreditvergebend die Buchgeldmenge ausweitet und dieser
> Ausweitung kein Sparen und Horten gegenübersteht, welche die Ausweitung
> Gegenkompensiert, so ... führt dies zu "relativer Inflation"
> Das bedeutet, die Geschäftsbank hat durch die sichtguthabenausweitende
> Kreditvergabe einen kleinen Teil KAUFKRAFT von allen Wirtschaftsteilnehmern
> eingesammelt und ihn an den Kreditnehmer umverteilt.
Das ist nicht unbedingt richtig. Die Person oder das Unternehmen, das
den Kredit erhalten hat, steht unter dem Druck, diesen Kredit zurück
zu zahlen und wird deshalb Waren zum Verkauf anbieten. Es wurde durch
die Bank also Kaufkraft in Umlauf gebracht, gleichzeitig gibt es aber
einen Mechanismus, durch den das Angebot ausgeweitet wird.
Zudem: besonders Unternehmen nehmen Kredite ja gerade deshalb auf,
damit sie damit produzieren können. Das bedeutet, dass die Ausweitung
von Angebot und Kaufkraft Hand in Hand geht, solange die Bank die
Kreditwürdigkeit ordentlich prüft.
> Worum geht es bei Banken ursprünglich? Sie sollen der Wirtschaft GELD zur
> Verfügung stellen, richtig?
> Wenn es nur darum geht wie Geld also in Umlauf kommt, so kann man doch
> einfach immer dann wenn die Geldmenge ausgeweitet werden soll einfach jedem
> realen Wirtschaftsteilnehmer (natürliche Person) eine Gutschrift zukommen
> lassen.
> Dann hätte auch keiner mehr was zu meckern. Technisch ist das machbar, wo
> ist das Problem???
Das Problem ist, dass das Quatsch ist. Exogene Geldmengensteuerung
funktioniert nicht. Es sind immer individuelle Wirtschaftsteilnehmer,
die aus individuellen Gründen Nachfrage nach Geld haben. Um einen
stabilen und niedrigen Zins zu ermöglichen, wird die Größe der
Geldmenge flexibel gehalten. Aber es gibt keine Steuerung der
Geldmenge von außen, das ist ein rein endogener Prozess.
(Früher, also so vor mehr als 30 Jahren, hat man mal versucht, die
Geldmenge von außen zu steuern. Das hat nicht funktioniert.)
Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
- [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Frank + Frei, 05.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Axel Grimm, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Frank + Frei, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Axel Grimm, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, alex, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Nicolai Haehnle, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, alex, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Systemfrager, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Enter-Mario, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, th_cgn AT gmx.de, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Axel Grimm, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, th_cgn AT gmx.de, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Axel Grimm, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, th_cgn AT gmx.de, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Thomas Schindler, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Enter-Mario, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Nicolai Haehnle, 06.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit, Axel Grimm, 06.06.2012
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