Re: [AG-GOuFP] Mumble 5. Juni: Einmaliger Geldschöpfungsgewinn: Kompromissvorschlag qua Begrifflichkeit

["th_cgn AT gmx.de" <ts.cgn AT gmx.de>]

Das mit der Verrechnung von Zu- und Abflüssen in Bezug auf Giral-/ZB-Geldern 
ist ja an und für sich so der Fall, sehe hierin aber auch kein Grund von der 
Aussage abzuweichen, dass Sicht-/Spar-/Termineinlagen eine günstige 
Finanzierung darstellen, die auch Kreditzinsen in einem Wettbewerbsmarkt 
begünstigen.

> Viele Banken haben untereinander einen Kreditrahmen, der genutzt werden 
> kann.
> 

Viele Banken haben auch keinen Kreditrahmen untereinander. Außerdem sind 
diese Kreditrahmen nach der Bankenkrise stark geschrumpft oder sind mit 
liquiden Sicherheiten zu unterlegen.

> Die Schlußfolgerung ist, das Giralgeld die Bank praktisch nicht verläßt, da 
> Überweisungen in ZBG nicht benötigt werden. Die Bank benötigt keine 
> Liquidität in Höhe der Überweisungsbeträge.

Das ist zumindest erst mal für diejenigen Banken falsch, die keinen 
Zahlungsverkehr für Kunden anbieten. Pfandbriefbanken refinanzieren sich 
(zumindest vor der Krise) günstiger über Pfandbriefe.

In Summe für das Bankensystem ist das zwar so. Aber der Zins auf 
Sicht-/Spar-/Termineinlagen wird halt im Wettbewerb unter den Banken 
gebildet. Daher wäre es sehr ungewöhnlich, wenn eine Bank stets so viel 
Giralgeld behalten kann, wie sie Kredite gewährt oder Erstemissionen 
gezeichnet hat. Das hängt vielmehr mit dem gesamten Refinanzierungsmix 
zusammen.

Die Argumentationskette der Geldschöpfungskritiker kann ich soweit zumindest 
noch nicht nachvollziehen. Aber ich versuche es.

Grüße Thomas
.