Re: [AG-GOuFP] Fw: Tagesgeld übertrumpft Girokonto und Sparbuch

[Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>]

Christian Seiler schrieb:
> Bevor ich noch in Tränen ausbreche..
> 1. Warum braucht sie ZBG Kredite, kann doch ihre Einlagen selbst schaffen 
> durch Kredite?
>
> 2. Mag sein dass sie von Eigenkapitalvorschriften beschränkt wird. Warum 
> gibt es diese?
>
> 3. Das wird durch den Marktzins geregelt.

Zu 1. Das ist eine Regel der ZB, das es eine Referenz von mindestens 1% 
auf eine definierte Menge Girageld geben soll.
So einfach ist das.
Die Bank kann die "Einlagen" bei der ZB erschaffen und nur die Banken 
können das. Die ZB kann es nicht und die Kunden der Bank auch nicht, da 
Bargeldauszahlungen größer als die Einzahlungen sind und somit permanent 
Bargel abfließt.

Die Bank erschafft die Einlagen selbst, so ist es heute nun mal. Wir leben 
nicht mehr in der Zeit von 1960. Die Einlagenerschaffung findet 
standardmäßig jeden Dienstag statt und zwar in der Höhe, wie die Banken 
es anfordern, es existiert keine Zuteilungsbegrenzung mehr und das schon 
jetzt seit fast 4 Jahren.

Man sollte das Wort Einlagen heute nicht mit Einlagen von Kunden 
"übersetzen", die haben damit nichts zu tun. Das war einmal, das mit den 
Kundeeinlegen, so bis 1970 und vielleicht auch noch ein paar Jahre drauf.

Zu 2.
Seit fast 40 Jahren existieren die EK-Vorschriften nach Basel. 40 Jahre 
ist so die Zeit, bis die Wirtschaftswissenschaftler eine Veränderung 
wahrnehmen und "erforschen". Bald kannst du es in der Literatur nachlesen.
Diese Vorschriften hat H.Creutz z.B, bemerkt und nur die Hälfte davon 
niedergeschrieben, er hat den Faktor vergessen, aber immerhin hat er es 
schon mal erwähnt!

Die Formel nach Basel III war: Nennwert des Vermögenswerts (=Kredit oder 
Wertpapier) * 0,08 (=8%) * Faktor.
Der Faktor liegt zwischen 0 und 12,5 und wird entweder einen Standard 
entnommen oder die Bank berechnet den Faktor selbst in ihrer Abteilung 
"Rating".

Zu 3.
Welcher Marktzins? Der Zins des Interbankenmarktes oder der außerhalb des 
Interbankemarktes?

Das ZBG ist auch überflüssig, damit kann niemand bezahlen. Die 
Mindestreserve auf Null und an Stelle der ZB-Konten einfach ein 
Target2-System. Die ZB degeneriert zum Saldendokumentierer und zur 
Bargeldausgabestelle.

Du bist noch im Jahr 1960/1970. Zu der Zeit war ZB-Geld noch notwendig. 
Die Umstellung auf das Giralgeld war noch am Laufen und die 
Regeländerungen z.B. die 2.Stufe der Wirtschafts- und Währungsreform 
waren noch nicht in Kraft. Das Mindestreservesystem konnte noch nicht 
aufgelöst werden, im Gegensatz zu heute.

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Ich finde es gar nicht schlimm, wenn man über das Geldsystem nachdenkt. 
Grausam ist nur, wenn man nur der alten Literatur glaubt, selbst 
anscheindend nicht denken will uns beharrlich auf alte Regelwerke pocht, 
die schon lange kein Gültigkeit mehr haben.

Die Münchner Arbeitsgruppe "Geld ..." hat eine Video ins Netz gestellt. 
Dauert zwar über ein Stunden, doch das lohnt sich, da i mal das heutige 
System dargestellt.

http://www.youtube.com/watch?v=yCfq4QtH7kQ
Du darfst gerne die Fehler suchen und hier niederschrieben, bis jetzt hat 
das noch keiner gemacht. Bevor man meint, da ein Fehler drin ist, schlage 
ich vor, erst mal bei Piratos nachzufragen.

Ansonsten habe ich mal etwas von INWOdio... geschrieben, bitte genau 
lesen, danke.

Das mit Tränen passt schon, es nur zum heulen, wie immer wieder einer 
ankommt und anfängt mit "Zuerst muss Bargeld in eine Bank eingezahlt 
werden ..." nur woher kam das Bargeld? Das ist doch einfach so da.