Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?

["Dr. Johannes C. Kerner" <jckerner AT googlemail.com>]

Folgendes bezieht sich auf die "Bilanzrechnung" von Alex:

Ich glaube, unser Problem ist zentraler: Mein Problem war ursprüglich, dass ihr einen Wiki-artikel habt, der sehr schön betitelt ist mit

Der Irrtum vom „fehlenden Zins“

und eurer "Widerlegung" dazu.

Daher nochmal ganz klar, warum mich das hin- und hergerechnenbeispiel _auch_ nicht überzeugt: Das belegt, wenn überhaupt, dass unter ganz bestimmten, unrealistischen Bedingungen

...der Zinseszins bei schuldenbasierter Geldschöpfung [k]eine hinreichende Bedingung für exponentiell wachsende Verschuldung ist. [Beweis durch ein Beispiel welches den Zusammenhang wiederlegt]

Diese widerlegt (!) nicht das, worüber ich reden will, nämlich, dass, wie ich ja schon öfter gesagt habe, den "fehlenden Zins" am Ende (!). Ich bin aber so langsam der Meinung, dass euch das gar nicht so wichtig ist, dass die Schulden daher (!) nie (!) zurückgezahlt werden können, solange das System "läuft" (der Gegenbeweis steht auch in deiner Bilanzrechnung, Alex, aus - bitte mache doch alle schuldenfrei! - @Arne: um das als Bilanz zu illustrieren, zum Tilgungszeitpunkt (vor Tilgung) ist die aggregierte Bilanz aller Nichtbanken immer [n;n*(1+i)] Guthaben|Schuld).

Ich würde daher gerne zurück auf Null gehen: ein Zinsschuldensystem führt

1. zu einem Ansteigen der Geldvermögen durch
2. eine steigende Schuld, wenn
3. die Kapitalgeber nicht alles restlos reinvestieren sondern sparen.
4. Zudem ist es nicht möglich, zinsbehaftete Schulden jemals sämtlich zu tilgen.

Könnten wir uns einfach darauf einigen? Oder sehr ihr Nr. 4 immer noch anders?

Ich frage deswegen, weil ich die die "Bilanzrechnung" von Alex eigentlich "pro Zinskritik" finde; Gottfried Feder (ja, man darf auch Nazis zitieren) schreibt:

Der Zins ist es, der mühe- und endlose Güterzufluß aus reinem Geldbesitz ohne hinzutun jeglicher Arbeit ....

Die Banken A und B in Alex Beispiel haben genau diesen "mühe- und endlose Güterzufluß aus reinem Geldbesitz" - sogar schlimmer, sie haben nichtmal Geldbesitz. Du zeigst sehr schön, dass die "Arbeiter" X und Y bis in alle Unendlichkeit (!) arbeiten werden müssen, da es nicht für beide (!) gleichzeitig (!) möglich ist, von ihren Schulden runterzukommen.

Viele Grüße

Jo