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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?


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alex schrieb:
Die Depression/Große Rezession hat ihre
Ursache darin, dass die Überschuldung von privaten Schuldnernzusammengebrochen ist.

1. Ein abgeschlossener Kreditvertrag kennt 2 Seiten, einen Kreditnehmer und einen Kreditgeber.
2. Der Kreditgeber ist in der Regel professionalisiert, der Kreditnehmer seltener.

Da die Schuldenaufnahme durch private Schuldner ganz wesentlich zum BIP in den westlichen Ländern beigetragen hat

1. Ohne Schuldenaufnahme gibt es ja erstmal gar kein Geld
2. Eine Sparquote größer als 0 saugt das Geld nach und nach aus der Wirtschaft, bis diese LEER ist.
3. Nur weil Schuldner (zb. auch der Staat) sich verschulden, kommt es wieder zurück in die Wirtschaft!

DAS ist DIE Frage, die kaum bis gar nicht betrachtet.
Warum konnten die Schuldner nicht mehr tilgen?

Den Punkt 1 (/Ohne Schuldenaufnahme gibt es ja erstmal gar kein Geld/) könnte man streichen. Denn in einem exogenem System (Hubemodell) gibt es schon mal Geld ohne Schuld.

Die Verwendung von Einnahmeüberschüsse hat nur zwei Möglichkeiten
1. Man verwendet das Geld zum Kaufen und Bezahlen, dann bleibt es in der Wirtschaft.
2. Man entzieht es der Wirtschaft durch nicht verwenden (Horten oder Sparen)

Wird 2 gewählt, dann muss eine neue Verschuldung die Wirtschaftsgeldmenge wieder auffüllen. 2 führt zu einer Sparquote größer Null. Bleibt die größer Null, dann erzwingen die ansteigenden Sparvolumen auch eine ansteigende Verschuldung.

Nach einigen Jahrzehnten steht viel zu wenig Geld für die gigantischen Schulden (= DIE Geldvermögen) zur Verfügung. Kommt es dann auch noch zu einer Flaute in der Wirtschaft, setzt Angstsparen ein.
Angstsparen (1. ich kaufe weniger und 2. ich lege Geld zurück) gibt dann den Schuldnern, die "verzweifelt" das Geld zum Tilgen benötigen, den Rest.

Die Einkommen brechen ein, wenn Geld nicht verwendet wird. Schrumpfende Einkommen lassen eine Schuldentilgung immer schwerer werden.

Am Ende werden die Schulden ausgebucht und die "Sparer" verlieren ihr Vermögen.

Eine Schuldenkrise ist eine "zu-viel-gespart" Krise. Nicht der Schuldner ist die Ursache, sondern die Nichtverwendung von Geld.

Hierbei ist es egal, ob es ein Vollgeldsystem nach Huber ist oder das heutige Geldsystem. Auch im Hubermodell wird in der garantiert kommenden Schuldenkrise die Notenbank die Geldmenge gewaltig erhöhen müssen. Warum? 1. um die Zinsen zu senken und 2. um die aufgelösten Sparvolumen ohne Verwendungsabsicht auszugleichen.

Denn nicht die Geldmenge ist wirtschaftsrelevant, sondern nur die "Geldmenge im Umlauf" oder noch exakter: die "Geldmenge in Verwendung".

*Schuldner können nicht mehr tilgen, wenn sich ein System zu Tode gespart hat.*
Spare viel und lange, dann kommt die Not.




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