ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: "Dr. Johannes C. Kerner" <jckerner AT googlemail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?
- Date: Fri, 6 Apr 2012 22:54:21 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Ich finde die Idee super. Die sollte dann aber nicht zwischen "Geldarten" (Bar, unbar, fest angelegt) differenzieren. Man muss mir Geld doch nicht unbedingt eine positive Rendite erzielen, wenn man es nicht "riskiert", also investiert, oder?
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und die so setzten, dass die maximale mögliche nicht-investive (Aktien etc.) Rendite 0 ist, die aber dafür bei einer mittel- bis langfristigen Anlage garantiert wird. Ein Freibetrag löst auch das Gesell-Bargeld-Klebe-Problem: z.B. 25.000 Euro schnell verfügbares Geld (Giro) und 25.000 Euro Bargeldbesitz sind erlaubt. Bargeldbesitz über 25.000 wird verboten, und die Geldscheine verlieren am Ende ihrer normalen Nutzungsdauer (die ist in der EU eh kurz, < 1 Jahr) ihre Gültigkeit bzw. müssen voll nachversteuert werden.
Das Problem mit der Realwertflucht ... naja, solange die Leute Yachten kaufen, ist das wirtschaftlich OK, die verlieren an Wert, so wie das meiste. Problematisch sind Immobilien (-> Steuer hoch) - und was noch? Kunst? Oldtimer? Gold?
Hier aber auch die Aussenwirtschaft nicht vergessen, da verschwindet das Geld viel schneller hin... hierzu ist mir noch keine bessere Idee eingefallen als verbieten oder horrend besteuern... wird beides nicht so beeindruckend funktionieren.
Viele Grüße
Jo
Am 6. April 2012 22:21 schrieb Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:
Piratos schrieb:So muss man das sehen. Der Kleine wird geschont, der mittlere muss ich Gedanken machen, der große hat ein Problem.
wenn ich Dich richtig verstehe, also eine Art "progressive Umlaufsicherungsgebühr mit Freibetrag" ? :-D
Was spricht dagegen?
Realwertflucht ? Ressourcenknappheit... da müsste man die Nahrungsmittelmärkte dann schützen.
Die "Gesellgebühren" sind etwas abgewandelt Realität ... aber jetzt durchsetzbar.
Keox schrieb:
Dem sollte man mit progressiven Geld- und Vermögenssteuern begegnen können.
nha schrieb:
Aber warum diese Gebühr nur auf Geld und nicht auf Vermögen allgemein?
Auf diese Art bevorteilst du nur die Menschen, die richtig reich sind,
weil es für die einfacher ist, ihr Geld in Sachvermögen
unterzubringen.
Für jemanden, der ganz ordentlich etwas Ansammeln kann, aber sich
davon nicht gleich z.B. Immobilien kaufen kann, ist das ein Nachteil,
weil er dann (relativ gesehen) höheren Gebühren ausgesetzt ist und das
Risiko von Schwankungen bei Sachvermögensanlagen schlechter abfedern
kann.
Der Gedanke ist, die Geld- und Vermögenssteuern zu trennen. Die Geldsteuer soll das Geld in Bewegung halten.
Die Vermögenssteuer hat die Herausforderung der Bewertung. Das Vermögen könnte mit bewertetes Sachvermögen minus Geld angesetzt werden, sonst kommt noch einer mit Doppelbesteuerung, wogegen ich gar nichts hätte.
Ich habe die Vermögenssteuer nicht erwähnt, das diese das Sachvermögen betrifft und ich eingeschränkt das Geldwesen ausgeführt habe. Ich befürworte eine progressive Vermögenssteuer ... eine vernünftige Freibetrag und dann eine Progression.
Abgerundet wird das Ganze durch eine Erbschaftssteuer, die Riesenvermögen in Händen Einzelner verhindert.
Nun zum Erwerb höherpreisiger Güter. Ich führe ein Modell an einem Neubau einer Wohnanlage aus (so wie es heute schon ist)
30% der Preises werden VOR Baubeginn bezahlt.
Weitere 20% werden NACH dem Rohbau bezahlt
usw. (alles weiteren Zahlungen erfolgen jeweils NACH einer Fertigstellungsstufe.
5% ganz am Ende nach der Qualitätskontrolle und Mängelbehebung.
Mit diesem Prinzip lassen sich viel höherpreisige Güter erwerben. Die Zahlungen erfolgen in Teilen jeweils im Voraus oder jeweils nach einer Fertigstellungsstufe.
z.B. Superteures Auto mit Wartezeit oder Bau einer Yacht. Die kann in Raten schon mal in der Zeit bezahlt werden.
Die geldtechnische Wirkung: Der Hersteller muss nicht voll vorfinanzieren, das Geld hat schon den Besitzer gewechselt und kann jetzt erneut den Besitzer wechseln. Der Käufer entgeht der Geldsteuer. Das Geld ist in Bewegung und somit nicht in Hortung.
Der Kaufvorgang besteht aus zwei Teilen: einer Warenlieferung und einer Bezahlung. Was zuerst kommt, ist nicht festgelegt und frei wählbar.
--
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik@lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
- [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Axel Grimm, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Keox, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Nicolai Haehnle, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Piratos, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Axel Grimm, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Piratos, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Nicolai Haehnle, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Axel Grimm, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Dr. Johannes C. Kerner, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, alex, 07.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Dr. Johannes C. Kerner, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Axel Grimm, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Nicolai Haehnle, 06.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Warum konnten die Schuldner nicht tilgen?, Keox, 06.04.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.