Re: [AG-GOuFP] Frage zum Vortrag von Tommy: Eine Bank verliert nichts, wenn ein Kredit ausfällt?

[Stephan Schwarz <stephan.schwarz AT piratenpartei-bayern.de>]

Am 05.04.2012 14:58, schrieb Stephan Schwarz: Am 05.04.2012 13:19, schrieb Axel Grimm:
Stephan Schwarz schrieb:

Zum Sparen noch:
Man kann also zwar die monetären Spar-Aggregate als Problem der zeitlichen Einhaltung des Tilgungs-Ziels im Schulden-Dienst ansehen. Andererseits liegt das Spar-Aggregat ja nicht brach herum, sondern dient bekanntlich als Grundlage für private!

Das ist ein ganz großer Irrtum. Das war mal vor ca. vor 50 Jahren gültig und ist nach einer Umsetzung z.B. eines Hubermodells wieder gültig.
Doch heute gilt das nicht. Bankgespartes steht niemanden zur Verfügung oder die Bank ist eine Magier und kann "Schulden" verliehen.

Die "Schulden" einer Bank sind das Geld. Das Geld was bankgespart wird, steht niemandem für die gesamte Anlagezeit zur Verfügung. Es ist auch keine Grundlage für weitere Kredite. Grundlage für Kredite sind Sicherheiten.
Gespartes ist brach rumliegendes mit der Ankündigung es brach rumliegen zu lassen. Es existiert nur ein Unterschied zwischen Horten und Sparen, Gehortet hat eine Bsnk keine Kosten, durch die Bankgeldanlage legt sich die Bank Kosten auf, die sie gar nicht haben müsste = die Brache wird belohnt.

Leider haben Kredite ein Ablaufdatum, Gespartes leider nicht.
Ratenkredite haben sogar sogar viele Ablauftermine (ein 5 Jahresläufer insgesamt 60, jeden Monat einen), das Gesparte sind allerdings das Geld, das den Kredit hätte tilgen können.

Das Bargeld wird bei der Zentralbank auch als "Schulden" geführt. Nur was schuldet die Zentralbank?

hast natürlich völlig Recht Axel - gerade aus Sicht der Bank.
Den Konflikt zwischen privater, also partikularer Vermögens-Mehrung von Kapitalisten und dem Öffentlichen Interesse der planmäßigen Rückzahlung der Schulden besteht aber trotzdem. Statt das sogar ÖR-Banken den Sparern & Spekulanten hier ihre Vertrags-Freiheit & Unabhängigkeit in die Offerierung von Kontrakten zur in erster Linie privater Geld-Mehrung konzentrieren, sollten staatliche Interessen zur Schulden-Tilgung (durch Kapital- bzw. Sparguthaben-Besteuerung) doch klar Vorrang haben.


Leider besteuert der Staat aber eben diese Kapital-Aggregate, die bei der Bank in Form von Spar-Vermögen gebunden sind und zeitlich begrenzt doch gewissermaßen brach liegen, gerade nicht.
Und der nationale, öffentliche Schuldendienst hatte die letzten Dekaden immer Nachrang ggü. der privaten Kapital-Verkehrsfreiheit gehabt. Die Freiheit von Privat-Kapital ist in der Mission der Bank für Internationale Zusammenarbeit & Entwicklung und einiger anderer (neo-liberaler) think-tanks ganz vorne verankert.. stellt quasi den Kern der geldpolitischen Doktrin des internationalen Banken-Codices der Finanz-Dienstleister dar, welche von privaten Interessen dominiert sind.

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Sonnigen Tag, Stephan Schwarz