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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: Christoph Ulrich Mayer <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Realwirtschaft und Finanzwirtschaft - Zahlen und Fakten
  • Date: Sat, 25 Feb 2012 12:54:46 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/2/25 Christoph Ulrich Mayer <CU_Mayer AT menschen-gerechte-gesellschaft.de>:
> Von: Nicolai Haehnle
>
> "Worüber hier geredet wird ist *nicht* Seigniorage in diesem Sinn. Die gibt
> es im Bankensystem einfach nicht, weder bei den Privatbanken noch bei der
> Zentralbank. Die Banken machen beim *Erzeugen* des Gelds kein Gewinn. Das
> sieht man schon alleine daran, dass das erzeugte Geld immer auf der
> *Passivseite* der Bank steht. Deswegen finde ich es zum Beispiel voll
> daneben, wenn Christoph über "legale Falschmünzung" spricht. Das ist
> einfach populistische Irreführung der Menschen."
>
> => O.k., der Begriff ist vielleicht etwas hart, aber:
>  Eine Bank schafft Geld auf Knopfdruck und verleiht dieses Geld, das ohne
> Leistung entstanden ist unter den gleichen Konditionen wie Geld, das durch
> Leistung entstanden ist bzw. das von Sparern bei der Bank angelegt wird
> (früheres Vorgehen). Dies ist eine klare Vorteilsstellung der Bank
> gegenüber jedem anderen Marktteilnehmer, die auch finanzielle Folgen hat.

Ja schon. Aber genau das ist im Grunde die Natur des Geldes. In grauer
Vorzeit haben sich die Menschen auf dem Markt getroffen um zu
tauschen. Dabei gingen die Tauschgeschäfte nicht immer perfekt auf,
und der Fehlbetrag wurde "angeschrieben". Beim nächsten Markttreffen
hat man das dann verrechnet. Aber de facto war das eben individuelle
Geldschöpfung "ohne Leistung", genau wie heute.

Der Unterschied zu heute ist der: In unserer arbeitsteiligen
Gesellschaft macht man oft Geschäfte mit Menschen, die man persönlich
gar nicht kennt und vermutlich nie mehr wieder sieht.

Deswegen braucht es ein explizit organisiertes Zahlungssystem, in dem
sich dann diese ad hoc-Geldschöpfung abspielt. Das ist voll in Ordnung
so.

>  Doch die Kreditwürdigkeit wird geprüft, dieses Geld wird nur gegen reale
> Sicherheiten verliehen und im Fall des Falles wird diese reale Sicherheit,
> z.B. Immobilien, gepfändet.

Genau. Die persönliche Bekanntschaft des Anderen wird ersetzt durch
einen anderen Mechanismus, weil die Bank eben nicht jeden Menschen
persönlich kennen kann.

>  Die Immobilie wird dann also Eigentum der Bank, obwohl diese keinerlei
> Geld verliehen hat, das aus Leistungserbringung, z.B. Hausbau, entstanden
> ist.

Da machst du womöglich einen Denkfehler. Denn der Kreditnehmer hat ja
mit dem "geliehenen" Geld Zahlungen getätigt, und für diese Zahlungen
muss die Bank gerade stehen. Die Bank kriegt die Immobilie bei weitem
nicht geschenkt!

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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