Re: [Ag-bauen-verkehr] Argumentationskette Peak Oil Anmerkung LWL

["Kai F. Lahmann" <kfl AT 3dots.de>]

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On 08.10.2012 00:13, Michael Blödow wrote:
> Die paar tausend kann man auch locker ignorieren.

Genau diese überhebliche Scheiße ist es, wegen der auf dem Land die
meisten einfach nur einen gewaltigen Hass auf Ökos jeder Art haben.

Stell dir vor, es gibt Dörfer, wo der ÖPNV alleine der
Schülerbeförderung dient. Für mehr wären nämlich viel zu wenige
Einwohner da, die zu einer ähnlichen Zeit in die gleiche Richtung
wollen. Es gibt also drei Bustouren: Morgens zu um 8 Uhr in die
Kreisstadt rein und zweimal (Mittags ab 13:40 und Abends ab ~19 Uhr)
aus dieser wieder raus.

Einkaufen mit Bus würde also so aussehen:
- - Morgens um 7 Uhr los.
- - 7:45 in der Stadt. Jetzt warten bis 9:30 die Läden auf machen.
- - 13:40 frühestens wieder zurück.
- - 14:30 wieder zurück (bzw. genauer 1km von zu Hause aussteigen).
- - verpasst man den, gibt's um 19 Uhr nochmal die Chance.

Tolle Alternative zum Auto, wirklich! Abends ins Kino? Guter Witz;
danach ein Hotelzimmer nehmen ist billiger als das Taxi. Wer in der
Kreisstadt arbeitet, hat natürlich auch sein eigenes Auto – weil er
morgens viel später anfängt, weil es abends später wird, weil er
unterwegs noch einkaufen muss oder oder oder.

In die Kleinstadt dazwischen, wo man zumindest rudimentär Lebensmittel
einkaufen kann, fährt auch nur diese Bus-Tour. Da ist verbringt man
also nur mehr Zeit mit Warten.

Da es alle Dörfer auf dem Weg bis zur Kleinstadt zusammen auf
vielleicht 2000 Einwohner bringen, wäre öfters fahren ökologischer und
ökonomischer Schwachsinn – der Bus wäre meistens leer.

So, und wenn wir diese Leute durch haben, dann gibt es noch das
lustige Dreiecks-Problem: Bus-Linien fahren normalerweise von
$Irgendwo nach $Sammelpunkt. Wenn man von $Irgendwo1 nach $Irgendwo2
will, muss man also zwei Touren fahren. Da wird dann aus der
theoretischen 10km-Tour de facto auch mal eine 80km-Tour mit
entsprechend aberwitziger Dauer und Kosten.

- -- 
Kai F. Lahmann
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