Re: [Ag-bauen-verkehr] Blauschilder und Benutzungspflicht

["ervin.peters" <ervin.peters AT news.piratenpartei.de>]

Michael Blödow schrieb:
> Robert schrieb:
> > also ich bin weiterhin für eine komplette Abschaffung der 
> > Radwegbenutzungspflicht.

Ich auch, denn sie ist mit Verkehrssicherheit nicht zu begründen. Und die 
Aufteilung nach Art der Verkehrsteilnahme ist willkürlich.
Wenn man die Flüssigkeit des Verkehrs im Blick hat, also das möglichst 
behinderungsfreie Fahren - Gefährdungen müssen immer ausgeschlossen sein 
- kann man über eine Separation nach Geschwindigkeit nachdenken. Und dann 
stellt man fest, die haben wir schon in Form des Rechtsfahrgebotes, bzw. 
ist natürliches Verhalten, das sich langsame Verkehrsteilnehmer am Rand 
aufhalten...

> ...Ich möchte mit meinem BMW auf vielen Landstraßen auch 150km/h 
> fahren. Warum soll ein Rennradfahrer dem Radweg ausweichen dürfen, der 
> für Radfahrer vorgeschrieben ist, ich als BMW-Fahrer muß mich aber an 
> die regeln halten?

Du gehts in dieser Art der Argumentation davon aus, das beide Regelungen 
gleichen Sinngehalt haben, d.h. beide geeignet sind die Sicherheit im 
öffentlichen Raum zu erhöhen.

Sind sie aber nicht.

Während Geschwindigkeitsbegrenzungen, oder Langsamfahren bis etwa 
hinunter zu 40 oder 30km/h mit einer Abnahme von Unfallhäufigkeit und 
dramatischen Abnahme der Unfallschwere gerade von externen 
Unfallbeteiligten korrelliert, steigt bei fahrbahnbegleitenden Radwegen 
das Unfallrisiko - insbesondere für Radfahrer.

Die Radwegebenutzungs_pflicht_ ist eine Privilegierungsmaßnahme für den 
Kraftverkehr und ist mit der primären Aufgabe der StVO, die 
Verkehrssicherheit zu erhöhen, nicht vereinbar. Sie hat auch noch 
nachhaltige Konsequenzen für den öffentlichen Raum, sie ist 
Gefährdungserhöhend, weil Kraftfahrer schneller fahren, weniger mit 
anderen Verkehrsteilnehmern auf der Fahrbahn rechnen und häufiger zu zu 
mangelnden Abständen, nicht angepasster Geschwindigkeit und 
Revierverteidigungsverhalten neigen. (Holländische LKW Fahrer sind da 
ganz schlimm)

> Entweder gelten unsere Gesetze oder sie gelten nicht, aber nur weil ich 
> einen Anzug trage und dem Stadtrat bekannt bin darf ich halt auch nicht 
> falschparken, auch wenn das viele Städte so handhaben:-)
> > Deshalb ist es gut den Gesetzen ihren Sinngehalt und Wertekontext 
> > mitzugeben, damit dieser nachvollziehbar wird.