Re: [Ag-bauen-verkehr] Blauschilder und Benutzungspflicht

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 09.08.2012 15:39, schrieb Kai F. Lahmann:
> Die beiden Definitionen gefallen mir nicht, aber das grundsätzliche
> Problem habe ich sogar schon von in das Thema involvierten Politikern
> gehört:
>
> Die eine Gruppe betrachtet ein Fahrrad als ein Freizeitgerät, mit dem
> man minimal schneller als ein Fußgänger (wenn überhaupt) am Wochenende
> Touren in die Natur unternimmt oder mit dem Kinder zur Schule fahren.
> Diese Gruppe hat kein Problem mit einer Regelung auf 15 km/h
> *HÖCHST*geschwindigkeit (um die geht es in dem berühmten Fall!),
> ständigen "Radfahrer absteigen"-Schildern, dauerhaften Umleitungen bei
> denen niemand weiß, wohin sie führen, zugeparkten oder nur 30cm
> breiten Radwegen, Verkehrsführungen mitten durch definitiv nur zum
> Schieben geeignete Wege (Fußgängerzone mit Kopfsteinpflaster) und
> ähnlichem. Man steigt halt ab und schiebt gemütlich weiter – man hat
> ja Zeit.

Ich kenne niemand der zu dieser Gruppe gehört und ich kenne ein paar 
Radfahrer:-)
Auch die Familienfahrer die am Wochendende fahren sind "verärgert" über 
die Hindernisse auf Radwegen, gegen die Kinder auch gerne mal gegen 
fahren. Eine Verkehrsführung ohne Umleitung oder ohne sinnvolle 
Beschilderung erfreut niemanden und akzeptiert auch niemand. Wer die 
Lautrer Innenstadt im Moment kennt mit Verkehrsführungen die im 3 
Tage-Rythmus ohne Ausschilderung erfolgen, der weiss das das weder Rad 
noch Autofahrer irgendwie akzeptabel finden.
Ich kenne auch niemand der gerne absteigt, man akzeptiert das vielleicht 
mal, aber wenn es überhand nimmt fährt man dort nicht mehr.


> Für die andere Gruppe ist ein Fahrrad ein Fahrzeug, mit welchem man
> von A nach B kommen will und welches unter bestimmten Umständen
> schneller ist als ein Auto; zumindest aber kostengünstiger und
> umweltfreundlicher. Für diese Gruppe gilt das gleiche wie für
> Autofahrer, sie möchte den Weg in möglichst kurzer Zeit absolvieren.

Das sind bestimmt 80% der Radfahrer zumindest teilweise. Die meisten 
Radfahrer die ich kenne sind aber in allen Gruppen anzutreffen.
Wenn ich unter der Woche auf die Arbeit fahre, dann nehme ich den 
kürzesten angenehmen Weg, den ich schnell hinter mich bringen will.
Wenn ich einkaufen fahre nehme ich den angenehmst zu fahrenden Weg, die 
20kg Einkauf machen sich durchaus bemerktbar, aber auch hier sollte er 
schnell zu bewältigen sein.
Wenn ich Touren für mich fahre, dann dürfen es auch mal weniger gute 
Wege/Straßen etc. sein, aber keine Holperpfade ich fahre ein Trekkingrad 
und bin zu schwer für gute Federung.
Wenn ich Touren führe, dann sollten es möglichst flache gut ausgebaute 
Radwege sein, asphaltiert und in brauchbarem Zustand.

Wenn ich zur Arbeit fahre komme ich auch mal auf 45km/h die Radtouren 
haben einen Schnitt von <15km/h und eine Spitzengeschwindigkeit von <20km/h.

Ich finde die Einteilung nicht sehr sinnvoll.