Re: [Ag-bauen-verkehr] Position aus Baden Württemberg - Shared Space

[Michael Blödow <arkon0 AT gmx.de>]

Am 10.06.2012 00:00, schrieb "Käptn Nemo":
> Ich denke, dass Radfahrer auf Radwegen, statt auf der Strasse vor allem
> der Sicherheit der Radfahrer dient. Bin daher für eine Benutzungspflicht.
>
> Käptn Nemo

Nanu, wo ist denn plötzlich deine Freiheitsliebe geblieben? Lass doch 
bitte dem Bürger die Freiheit entsprechend der STVO auf der Fahrbahn zu 
fahren.

Die Bundesanstalt für Straßenwesen kommt in Ihrer Studie von 2009 zu dem 
Ergebnis das die Benutzungspflicht keinen Sicherheitsgewinn bietet:

Die komplette Studie gab es IMO nur gedruckt, eine Besprechung durch den 
ADFC-Bayern:
http://www.adfc.de/verkehr--recht/radverkehr-gestalten/radverkehrsfuehrung/radweg-oder-strasse---bast-studie-zu-unfallrisiko-von-radfahrern

Eine weitere Zusammenfassung:
http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=2661

Ein Zitat:
"Die mittlere Unfallrate (Radverkehrsunfälle bezogen auf die 
Radverkehrsstärke) liegt bei Radwegen etwas höher als bei Straßen mit 
Radfahrstreifen oder Schutzstreifen."



Es gibt ein paar andere Studien die sich noch deutlicher gegen den 
straßenbegleitenden Radweg aussprechen, weil Sie zu höheren Unfallzahlen 
kommen. Die sind aber entweder nicht so umfangreich oder nicht aus der 
BRD. Wenn die nicht aus der BRD sind dann besteht die Gefahr Dinge zu 
vergleichen die nicht 100% vergleichbar sind.

Daneben kämpft der ADFC gegen die Benutzungspflicht, der VCD 
positioniert sich nicht eindeutig, ich lese aber aus den Aussagen das 
man nicht gänzlich gegen die Benutzungspflicht ist, die 
benutzungspflichtigen Radwege aber meist für unzureichend hält.

Der ADAC, nicht unbedingt verdächtigt Radfahrer zu lieben ist für eine 
Benutzungspflicht, fordert allerdings für die benutzungspflichtigen 
Radwege die Einhaltung der ERA und gegen eine generelle Benutzungspflicht.

Gruß Michael