Re: [Ag-bauen-verkehr] Fahrradverkehr

[Markus Bloch <markus.bloch AT piratenpartei-nrw.de>]

Am 01.12.2011 13:44, schrieb Klaus H.:
> 
> Als 1980 oder 81 die Helmpflicht für Motorräder eingeführt wurde, wurde
> dies pauschal mit einer Verringerung der Belastung von Krankenkassen bzw
> der Allgemeinheit durch kopfverletzte Motorradfahrer begründet.

Und mit was? Mit recht!

> 
> Natürlich war für jeden nachvollziehbar oder glaubhaft, daß dieser
> Effekt durch weniger oder weniger schwere Verletzungen eintreten würde.
> Und schon gab es ein Gesetz, da half jeglicher Widerspruch nichts.

Klingt, als magst Du keine Gesetzte... Die Rolle als Outlaw steht mir
als Cowboy sicher besser als Dir ;-)

> 
> Kurioserweise aber gab es bei Einführung der Pflicht nicht einmal eine
> Definition, was denn ein Helm eigentlich sei. Behörden oder Polizei
> faselten allgemein von Schutzwirkung usw, bestritten aber, daß die
> Schutzwirkung eines aufgeschnallten Kronkorkens ausreichend sei. Obwohl
> nicht bestreitbar, aber auch nirgends definiert.

Manchmal sollte es genügen, den Kopf einzuschalten. Und zwar bevor er an
der nächsten Bordsteinkante zerplatzt. Dann kommt man auch ohne
Definition auf die Idee, dass ein Kronkorken wohl kaum gemeint sein
kann. Die Allgemeinheit hat spezielle Vorstellungen, wie ein Helm
aussieht, und einiges davon ist auch als Schutzhelm auf dem Krad zulässig.

> 
> Heute lebt ein ganzer Industriezweig von dem "Sicherheitsplunder". Womit
> bei weitem nicht nur Helme gemeint sind. Und deren Einfluß ist groß
> (nein, kann ich statistisch nicht belegen, lebe ich gefühlt nur schon
> viel zu lange damit).

Es lebt auch ein ganzer Industriezweig von Fahrrädern und Zubehör dafür.
Genauso verwerflich?

> 
> Kleiner Trost: Oben ohne kostet beim Krad gerade 15 Euronen.

Ich finde es gut, dass es für Wiederholungstäter auch schnell teurer
wird. Wenn Regeln dem eigenen Schutz dienen, sollte man sie schon befolgen.

> 
> Und manchmal ist mir die Eigenverantwortung ein paar Euro wert. Den
> Radlern nicht ?

Eigenverantwortung muss nix kosten, schon gar keine Bußgelder.
> 
> Sich für eine Helmpflicht auszusprechen, bedeutet , sich für eine
> weitere Eingrenzung individueller Freiheit auszusprechen. Immer schön im
> Namen der Allgemeinheit natürlich.

Feel free, be free... Und mach die Staatskasse reich...
> 
> Vielleicht hat jemand eine Statistik über Unfallzahlen auf zwei Rädern
> und beim Fußball? Müßte man vielleicht sogar zuerst den Fußball
> verbieten? Oder das Rauchen, Saufen, oder die Fettleibigkeit???

Apfel != Birne
> 
> So lasse man Fahrradhelme wirken oder auch nicht, aber wehre sich
> entschieden gegen einen Tragezwang !

Du darfst Dich gerne wehren, aber verlange das bitte nicht von der
Allgemeinheit. Ich fahre selbst nur dann mit Helm, wenn meine Kids dabei
sind. Von denen verlange ich nämlich das Fahren mit Helm. Aber ich habe
in diesem Fall auch keine Probleme mit einer Verpflichtung, selbst den
Deckel aufzusetzen...

-- 
Kopfschüttelnder Gruß,
Markus a.k.a. Cowboy
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