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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Überzeugungsarbeit

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Überzeugungsarbeit


Chronologisch Thread 
  • From: Heiko Humbert <heiko.humbert AT gmx.de>
  • To: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Überzeugungsarbeit
  • Date: Wed, 15 Feb 2012 11:24:22 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

Mahlzeit Kratzbürste! ;)


Am 15.02.12 10:02 schrieb "Kratzbuerste" unter
<Kratzbuerste AT news.piratenpartei.de>:

> Wenn ich ehrlich bin, ich glaube
> kaum, daß Du bei der Tube oder anderen
Videoportalen diesbezüglich wirklich
> etwas seriöses finden wirst. Ich
meine mich erinnern zu können, daß vor nicht
> allzu langer Zeit bei arte
oder phönix eine interessante Reportage zu sehen
> war - leider findet man
die aber eben nicht in der Tube und die Sender haben
> sie normalerweise ja
nur befristet in ihrem "verpaßt-Angebot".

Das dürfte die Dokumentation "Psychopharmaka - das Glück aus der Dose"
gewesen sein.
http://www.ave.de/sendungen/xenius/details/article/psychopharmaka-das-glueck
-aus-der-dose.html

Gibt's online:
http://www.dailymotion.com/video/x9cplh_das-gluck-aus-der-dose-1-3_people

Alternativ könnte man auch den Film "Generation RX" nennen. Ob diese
Dokumentation aber seriös ist, weiß ich nicht. Interessant und "plausibel"
war sie allemal.
http://www.imdb.de/title/tt1355568/

> Ich
> persönlich denke auch, daß das mit den Psychopharmaka ein sehr, sehr
dünnes
> Eis ist um damit zu argumentieren.

Ich gebe zu, daß ich mich im Waffenrecht
> nicht allzugut auskenne, meines
Wissens nach dürfen Menschen, die z.B.
> aufgrund psychischer Erkrankungen
Pharmaka nehmen müssen im Prinzip sowieso
> keine Waffen haben - zumindest
in der Theorie.

Stimmt, im Waffenrecht gibt es einen entsprechenden Passus. Wenn allerdings
keine Fremd- oder Eigengefährdung vorliegt, dann gibt's da auch keine
Probleme. Das muss natürlich mit der Behörde per Attest abgeklärt werden.
Schießsport ist sogar ein gutes Mittel um Kinder mit AD(H)S zu therapieren.

Leute mit Fremd- und Eigengefährdung, Menschen, die ihren Körper nicht unter
Kontrolle haben, Leute mit einschlägigen Geisteskrankheiten und
Suchtproblemen ... die sind vom Waffenbesitz ausgeschlossen.

Die soziale Kontrolle bei den Vereinen greift halt leider nur bei
auffälligen Leuten. Viele Psychopathen, Soziopathen oder potenzielle
Amokläufer fallen aber nicht auf ... das ist dann "Lebensrisiko" und da
hängen sich die Waffengegner dran auf, ungeachtet der Tatsache, dass das
"Lebensrisiko" im alltäglichen Leben sehr viel höher ist. Das wird aber
ignoriert.

> Es bleiben ja auch andere
> Fragen:
- waren die Medikamente überhaupt ordnungsmäß verschrieben und dosiert
>
worden?
- aufgrund welcher Diagnose wurden Pharmaka verabreicht /
> eingenommen
- hat sich der Patient an die Dosis gehalten
- gab es
> Medikamentenmißbrauch
- gab es Alkohol(absus) während der Einnahme der
> Phychopharmaka
uvm.

Jupp - und dazu gibt es in Deutschland überhaupt keine Daten, was Drogen und
Waffenmißbrauch angeht. In den USA kann das anders sein, aber ich brauche
Daten für Deutschland. Mal über http://scholar.google.de/ suchen. Da gibt's
dann häufig brauchbarere Suchergebnisse.

Andererseits, wenn man sich die extrem geringe Zahl von Gewalttaten mit
Legalwaffen ansieht, dann dürften Drogen und Psychopharmaka in Deutschland
wirklich kein Problem sein.

> Es dürfte ja wohl unbestritten sein, daß selbst ein ganz
> normales
Küchenmesser z.B. bei jemand der volltrunken ist, sich gerade einen
> Trip
eingeworfen hat oder sonstige auf die Psyche wirkenden Medikamente (in
> zu
hoher Dosis) genommen hat, zu einer tödlichen Waffe werden kann, je
>
nachdem welche "Gespenster" er gerade sieht. Andererseits geht natürlich
>
nicht jeder der ordentlich besoffen oder auf einem wie auch immer
gearteten
> Trip ist dann gleich auf seine Mitmenschen los.

Eben - da braucht es eine entsprechende Disposition. Die kann jeder Mensch
haben.

> Nach meiner persönlichen
> Kenntniss war z.B. Tim zwar vor dem Amoklauf in
Weinsberg, hat aber zum
> Zeitpunkt seiner Tat keine Psychopharmaka genommen
(außer er hätte sie
> mißbräuchlich genommen - ihn kann ja keiner mehr
fragen).

Wenn Leute -und
> auch dies meine persönliche Erfahrung- unter Einnahme von
Psychopharmaka
> "ausflippen", so liegt dies meist an der falschen Dosierung
(welche Gründe
> dies auch immer haben mag).
Ich habe auch schon Menschen erlebt die -z.B. bei
> Schizophrenie gepaart
mit Paranoia- total "ausgeflippt" sind, wenn die Dosis
> nicht mehr
"stimmte" bzw. nachgelassen hat (bei Depotmedikamenten).

Da decken sich unsere Erfahrungen.

> Insgesamt also wirklich ein zweischneidiges Schwert um
> damit im Bereich
"Waffenrecht" zu argumentieren - egal in welche Richtung.
> ;)

Recht hast Du ... ich lasse das mal raus. Das ist ein Minenfeld.

lg
Heiko






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