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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel


Chronologisch Thread 
  • From: Fulleren <fulleren AT spiske.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel
  • Date: Mon, 19 Dec 2011 11:09:27 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Hallo Klaus,


Am 17.12.2011 12:14, schrieb klaus.oellerer AT oellerer.net:
Hallo Fulleren,

Deine Betrachtung hat einen schweren Mangel. Sie mag auf Laborexperimente
zutreffen und berücksichtigt jedoch nicht die Komplexheit des Geschehens im
Klimasystems.
Naturwissenschaftler haben immer gewusst, dass man das Universum und die Natur nicht in ihrer ganzen Komplexität geschlossen verstehen kann.
Der Erfolg der Naturwissenschaften ist daher an die Methode geknüpft, komplexe Zusammenhänge in überschaubare Probleme zu zerlegen.
Selbstverständlich ist jedem klar das zum Gesamtbild noch weitere Prozesse berücksichtigt werden müssen.
Dennoch gilt, der Anstieg der CO2 Konzentration in der Atmosphäre bewirkt eine höhere Energieaufnahme.

Im Labor können Wolken und vieles andere nicht simuliert werden.
Wolken / Nebel sind im der Luft schwebende kleine Wassertröpfchen bzw. kleine Eiskristalle. Du kannst selber leicht Wolkenmodelle erzeugen in dem Du z.B. in einem Kühlhaus ausatmest. Selbstverständlich gibt es auch Nebelkammern, die Du z.B. aus dem Bereich der Radioaktivität kennst.
Die Aussage das Wolken nicht im Labor simuliert werden können ist daher offensichtlich falsch.
Außerdem ist man bei Wolken, Flugzeugen und Satelliten sein dank, gar nicht auf Laborexperimente angewiesen, sondern kann Messungen aus der realen Welt verwenden.


Zusätzliche Feuchtigkeit in der Atmosphäre kann unterschiedlich wirken:
* in gelöster Form als Gas in der Atmosphäre: erwärmend (Treibhausgaswirkung)
* als Wolken sowohl erwärmend (ganz hohe Wolken), als niedrige Wolken im
Mittel abkühlend. Gerade bei den Wolken muss bei einer Beweisführung
ausgeschlossen werden, dass andere Faktoren bestimmend sind, wie bspw.
kosmische Strahlung, ENSO, etc.

Ich bin jetzt ein wenig irritiert, ganz hohe Wolken reflektieren Teile der Sonnenenergie zurück in den Weltraum bevor sie die tiefere Atmosphäre erwärmen können. Niedrige Wolken können nur einen kleinen der Energie wieder ins All abstrahlen, tragen also zur Erwärmung der Atmosphäre bei, auch wenn sie ein Aufheizen des Bodens bzw. der Wasseroberfläche bremsen. Da müsste ich jetzt wohl nochmal nachschauen war da so Netto raus kommt.
Die kosmische Strahlung ist glücklicherweise irrelevant.
Natürlich spielen die Wasserbewegungen in den Ozeanen eine Rolle, die Modelle werden ja stetig weiterentwickelt.


Ich bin der Meinung, dass die globale Erwärmung seit dem 19. Jahrhundert
nützlich war und halte unseren Globus derzeit für eher wohltemperiert.
Vielleicht warst Du schon mal in den Alpen und hast gesehen wie sich auf dem Weg nach oben die Vegetation verändert. Die Pflanzen und Tiere haben sich an bestimmte Temperaturbereiche angepasst. Fische benötigen für die Ei-Ablage Laichgründe die eine bestimmte Tiefe und Temperatur haben. Das Temperaturfenster ist dabei in Zehntelgradbereich definiert. Das Problem kann auch nicht einfach durch Wanderung gelöst werden, da die Topologie der Meere nicht überall geeignete Wassertiefen bietet.

Das sich die Malariamücke wieder in Mitteleuropa heimisch fühlen kann, ist auch nicht unbedingt ein Fortschritt und Denguefieber will eigentlich auch keiner haben.

Sicher ist Dir auch aufgefallen, dass z.B. der Rhein eine neues Rekordniedrigwasser hatte und dass die Talsperren in NRW beinahe trocken gelaufen sind.
Ich sehe die Folgen der Erwärmung nicht so positiv.

Wer auf die alte Temperatur zurück will, wie ich den Eindruck bei den beim
Klima andersdenkenden habe, würde uns im Umsetzungsfalle eher ins Elend
stürzen.

Leider kann ich Dich hier beruhigen, zu unseren Lebenszeiten werden wir das Klima nicht mehr zurückdrehen können, allerdings kann es sein dass die Auswirkungen des Klimawandels unsere Lebenszeit verkürzen (Siehe Malaria, Dürre, etc.).

LG
Fulleren






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