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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel


Chronologisch Thread 
  • From: Pierre Busch <pb.pierrebusch AT googlemail.com>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel
  • Date: Sat, 17 Dec 2011 15:02:01 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

IPCC WGI, Chapter 8, p.631:

"In the idealised situation that the
climate response to a doubling of atmospheric CO2 consisted of
a uniform temperature change only, with no feedbacks operating
(but allowing for the enhanced radiative cooling resulting from
the temperature increase), the global warming from GCMs
would be around 1.2°C (Hansen et al., 1984; Bony et al., 2006).
The water vapour feedback, operating alone on top of this,
would at least double the response.6 The water vapour feedback
is, however, closely related to the lapse rate feedback (see
above), and the two combined result in a feedback parameter of
approximately 1 W m–2 °C–1, corresponding to an amplifi cation
of the basic temperature response by approximately 50%."

Nummer 6 ist eine Fußnote zu Bony et al 2006 mit einer Formel zur Berechnung der Temperatuererhöhungssensitivität bei Berücksichtigung von nur einer Rückkopplung, in diesem Fall Wasserdampf.

Um das mal klar festzuhalten: es geht nicht so sehr darum was da steht, sondern DAS es dort steht.

Inhaltlich steht dort wiederherum ganz klar wie die Rückkopplung aussieht, welchen Effekt sie hat und (weiter oben im Report) wie Rückkopplungen im allgemeinen und Wasserdampf im Speziellen den Klimawandel beeinflussen mit jeweiligen Verweisen auf die GCMs und AOGCMs (Atmosphere-Ocean General Circulation Model).

Die wissenschaftliche Leistung des IPCC-Reports ist an dieser Stelle also die Analyse von etwas mehr als 20 verschiedener Modelle in Hinblick auf deren Aussagen über die Rückkopplungsprozesse. Sollte dir dieses Ergebnis nicht schmecken, gibt es zwei Methoden dies zu begründen, einmal die Art der Zusammenfassung des IPCC Reports in Frage zu stellen und die Ergebnisse der Modelle anders zu interpretieren und zusammenzufassen. Oder die Modelle und deren jeweilige individuelle Ergebnisse selber in Frage zu stellen.

Deine Worte:
"ich habe auf das ganze Kapitel - wie vorher auch auf andere Kapitel - meinen Schnelltest angewandt und der sieht wie folgt aus:

Ich habe einen einzigen Satz im Chapter 1, S. 116 gefunden:
"This water vapour feedback may be strong enough to approximately double the increase in the greenhouse effect due to the added CO2 alone."

Fazit: wieder nichts gefunden. Klimapolitik gründet sich nach wie vor auf Glauben und nicht auf eine wissenschaftlich Beweisführung.
Wir müssen also weiterhin auf Fundstellen im IPCC-Bericht warten, die eine Beweisführung enthalten."

Also, ich habe keine Lust mich mit weiteren deiner Schnelltests auseinanderzusetzen. Wenn das die Art und Weise ist mit der du den IPCC-Report und andere wissenschaftliche Artikel durcharbeitest, ist klar wieso du die wissenschaftliche Beweisführung des IPCC nicht verstehst, bzw. nicht findest. sie lässt sich nunmal nicht in einem einzigen Diagramm, auf einer einzigen Seite oder in einer einzigen Zahl finden, UND ERST RECHT NICHT MIT EINEM SCHNELLTEST!!!! Wissenschaftliche Arbeit lässt sich nicht mal eben in der Mittagspause machen und auch nicht mal eben in 5min analysieren, so etwas zu machen, das Ergebnis öffentlich zu verkünden und einen Triumph damit zu feiern empfinde ich als peinlich.

Auch eine Art und Weise etwas und sich darzustellen kann leider Inhalte wertlos machen und andere abschrecken sich damit inhaltlich auseinanderzusetzen. Aus meiner Sicht verstößt du hier gegen zahlreiche Konventionen ehrbarer Diskussion (meine persönliche Meinung), die meisten Fehltritte sind die wahrscheinlich selber nicht bewusst, wahrscheinlich sind die meisten daher sauer auf dich (ohne das zu wissen nehme ich das einfach mal an, ohne hier irgendwelche Deutungshoheit zu besitzen).
Du kannst deinen Stil natürlich weiter durchziehen, die Tatsache dass du so engagiert und mit vollem Einsatz dabei bist und einen eigene Homepage zu dem Thema führst lässt das vermuten, oder einmal kurz reflektieren was hier eigentlich schief läuft.

In der Tat kann man über den IPCC, verschiedene erstellte Szenarien und auch über einzelne aufmerksamkeitsheischende Pop-Wissenschaftler diskutieren,und Politiker sollten so etwas wahrscheinlich auch. Nicht alles ist im grünen Bereich, Climategate war auf der einen Seite nur ein Staubkorn das die Klimapyramide nicht beeinträchtigt, auf der anderen Seite zeigt es, dass auch kritische Distanz nicht unangebracht ist.

Besten Gruß

Pierre














Am 17. Dezember 2011 12:14 schrieb <klaus.oellerer AT oellerer.net>:
Hallo Fulleren,

Deine Betrachtung hat einen schweren Mangel. Sie mag auf Laborexperimente zutreffen und berücksichtigt jedoch nicht die Komplexheit des Geschehens im Klimasystems. Im Labor können Wolken und vieles andere nicht simuliert werden.

Zusätzliche Feuchtigkeit in der Atmosphäre kann unterschiedlich wirken:
* in gelöster Form als Gas in der Atmosphäre: erwärmend (Treibhausgaswirkung)
* als Wolken sowohl erwärmend (ganz hohe Wolken), als niedrige Wolken im Mittel abkühlend. Gerade bei den Wolken muss bei einer Beweisführung ausgeschlossen werden, dass andere Faktoren bestimmend sind, wie bspw. kosmische Strahlung, ENSO, etc.
* andere Effekte im Klimasystem wie der Iriseffekt, der über dem Pazifik beobachtet wurde und im Regelsystem des Klimas abkühlend wirkt.
* vermehrte Niederschläge in der Antarktis, die einem Meeresspiegelanstieg tendenziell entgegen wirken.

Das Thema ist sehr komplex und es kommen noch andere Gesichtspunkte dazu, als die von mir genannten. Die Wolken spielen dabei wohl die größte Rolle und diese können nicht ausreichend modeliert werden.

Nochmal worum es geht: es geht nur um eine gefährliche bzw. katastrophale Wirkung, denn nur das rechtfertigt notstandsartige Maßnahmen wie sie mit der Klimapolitik durchgeführt werden.

Wir beeinflussen unsere Umwelt auf tausenderlei Art und Weise. Es kann nicht darum gehen diese Auswirkung generell wegzukriegen. Das wäre Wahnsinn. Es ist ja auch in vielen Fällen nützlich. Es geht nur um gefährliche Auswirkungen wie Vergiftung der Böden oder der Atmosphäre, etc. CO2 ist kein Gift.
Ich bin der Meinung, dass die globale Erwärmung seit dem 19. Jahrhundert nützlich war und halte unseren Globus derzeit für eher wohltemperiert.
Wer auf die alte Temperatur zurück will, wie ich den Eindruck bei den beim Klima andersdenkenden habe, würde uns im Umsetzungsfalle eher ins Elend stürzen.

Beste Grüße

Klaus
Klimanotizen.de

„Ich hasse, was Du sagst. Aber ich werde mein Leben geben, dass Du es sagen darfst.“ Voltaire, sinngemäß



Von: ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Fulleren
Gesendet: Samstag, 17. Dezember 2011 11:00
An: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel

Hallo Klaus,

ich nehme jetzt einfach mal an, du hast den vor 187 Jahren entdeckten Treibhauseffekt verstanden. (https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt)
und bist auch mit den treibhausgasen vertraut "Wasserdampf ist das wichtigste Treibhausgas." (siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas#Wasserdampf ).
Sicher sind dir auch die Grundlagen der Thermodynamik vertraut (https://de.wikipedia.org/wiki/Thermodynamik) und daher auch Phasengleichgewichte.
Ein Blick auf das Phasendiagramm von Wasser (https://de.wikipedia.org/wiki/Tripelpunkt), wird dich also sofort daran erinnern, dass mit steigender Temperatur mehr Wasser in die Gasphase übergeht.

Am 17.12.2011 09:56, schrieb klaus.oellerer AT oellerer.net:

Also zu meinem Ergebnis:
Ich habe einen einzigen Satz im Chapter 1, S. 116 gefunden:
"This water vapour feedback may be strong enough to approximately double the increase in the greenhouse effect due to the added CO2 alone."

Auswertung:
* Es gibt dort keine Beweisführung anhand von Messungen der realen Welt
* Es ist von kann (may be) die Rede und nicht von wird oder muss, wie bewiesen, o.ä.. Kein weiterer Quellenhinweis.


Sicher war dir das nur kurzfristig entfallen, denn das Grundlagen die bereits in der Schule unterrichtet werden nicht in wissenschaftlichen Publikationen neu behandelt werden,  ist ja klar.

Aber abgesehen davon:
"Der durch menschliche Eingriffe bewirkte Anteil am atmosphärischen Treibhauseffekt wird anthropogener Treibhauseffekt genannt." (https://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauseffekt)

Am 14.12.2011 16:27, schrieb klaus.oellerer AT oellerer.net:
>
> Ich habe nichts dagegen als Klimaskeptiker bezeichnet oder angeredet zu werden.
>
> Bedeutet: skeptisch gegenüber der These eines menschlich dominierten Klimawandels
>
>
>
> Fair erscheint mir die Andersdenkenden als Klimawarner zu bezeichnen.
>
> Bedeutet: Befürworter der These eines menschlich dominierten gefährlichen Klimawandels.
>
>
>
> Ist das OK?
>
>
>
> Klaus
>
> KlimaNotizen.de

Du sprichst hier von einem menschlich dominierten Klimawandel.
Das ist unpräzise, denn selbst wenn anthropogene Anteil nicht dominiert, ist es der einzige Teil den die Menschheit effektiv beeinflussen kann.

LG
Fulleren
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