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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel


Chronologisch Thread 
  • From: <klaus.oellerer AT oellerer.net>
  • To: <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel
  • Date: Wed, 21 Dec 2011 16:47:40 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Wissenschaftstheorie, empiristischen Methode

Hallo Guido,

so sehr ich auch mit Poppers Gesellschaftstheorie der offenen Gesellschaft
sympathisiere, so fragwürdig erscheint mir seine Wissenschaftstheorie,
zumindest, wenn man sie dogmatisch versteht.
Seine Wissenschaftstheorie wurde 1934 veröffentlicht, nachdem die
Wissenschaft in der Praxis sehr gut mit der empiristischen Methode
ausgekommen ist und auch weiterhin auskommen wird.
"In der Logik der Forschung kritisiert Popper die Sicht des logischen
Positivismus, der für die Naturwissenschaften die empiristische Methode
vertrat. Diese Methode postuliert das systematische Sammeln von Fakten, die
in logischen Protokollsätzen formuliert werden. Mittels Induktion wird dann
auf allgemeingültige Naturgesetze geschlossen, entweder mit dem Anspruch auf
Sicherheit, oder zumindest auf eine hohe Wahrscheinlichkeit. Diese Ansichten
hätten von Aristoteles und Francis Bacon ausgehend die meisten
Wissenschaftstheoretiker vertreten."
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper
In Wirklichkeit gehen bei der Forschung Bestätigung und Widerlegung Hand in
Hand. Mal bringt die eine und mal die andere Methode den entscheidenden
Erkenntnisgewinn. Es erscheint mir möglich, dass bei sehr komplexen Problemen
der Weg der Widerlegung zunehmend größere Bedeutung gewinnen kann. Das aber
als alleinige Grundlage für wissenschaftliche Erkenntnisse zu machen führt zu
den Entgleisungen, wie ich sie in meinem letzten Beitrag beschrieb: Glaube
verdrängt Wissenschaft und totalitären Ideen ist Tür und Tor geöffnet (hier
Ökodiktatur) - also genau das, was Popper nicht wollte.

Gerade bei der Klimakontroverse gibt es genügende empirische Erkenntnisse zum
Bestätigen als auch Widerlegen diverser Thesen.

Ich sehe nur einen Grund, warum Ihr Eure Sichtweise, wie sie im IPCC-Bericht
dargelegt ist, nicht beweisen wollt: Ihr könnt es nicht, was man von einigen
anderen Sichtweisen nicht sagen kann. Das man sich hinter ihm versteckt, um
den wissenschaftlichen Diskurs zu verhindern, hätte sich Popper bestimmt
nicht vorstellen können. Denn auch zum Widerlegen muss man Daten sammeln und
ggfs. einen offenen Diskurs darüber führen.

Beste Grüße

Klaus
Klimanotizen.de

„Ich hasse, was Du sagst. Aber ich werde mein Leben geben, dass Du es sagen
darfst.“ Voltaire, sinngemäß

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-umwelt-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Guido Körber
Gesendet: Mittwoch, 21. Dezember 2011 14:51
An: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel

Na wer hat denn da seinen Popper nicht gelesen?

Grundlage aller Wissenschaften ist die Erkenntnistheorie. Und das
Grundprinzip davon habe ich vereinfacht dargestellt. Wer damit schon Probleme
hat, sollte besser jegliche Äusserung über wissenschaftliche Sachverhalte
sein lassen.

Belegen ≠ Beweisen
...





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