ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Ag-umwelt mailing list
Listenarchiv
- From: Fulleren <fulleren AT spiske.de>
- To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel
- Date: Wed, 21 Dec 2011 11:37:10 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
- List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>
Am 21.12.2011 09:45, schrieb klaus.oellerer AT oellerer.net:
Hallo Fulleren,Du hast da natürlich das Recht auf eine eigene Meinung, dennoch sollte die Tatsache, dass 12 der wärmsten Jahre innerhalb eines 14 Jahre Fensters liegen, nicht ignoriert werden. 2010 hat schließlich den Rekordwert von 2005 eingestellt. Seit 1976 hat kein Jahr mehr unter dem Temperaturdurchschnitt gelegen.
das "der Anstieg der CO2 Konzentration in der Atmosphäre bewirkt eine höhere
Energieaufnahme." ist für mich kein Problem.
Die weltweit wärmsten Jahre seit 1880
Rang Jahr Abweichung vom globalen Durchschnitt
1 2005 0,62 Grad
2 1998 0,60 Grad
3 2003 0,58 Grad
4 2002 0,57 Grad
5 2009 0,56 Grad
5 2006 0,56 Grad
7 2007 0,55 Grad
8 2004 0,54 Grad
9 2001 0,52 Grad
10 2008 0,48 Grad
10 1997 0,48 Grad
Quelle: National Climatic Data Center (Stand Jan. 2010)
Hier an meinem Wohnort habe ich über die Jahre Temperaturen zwischen -30 und +40 Grad gehabt. Es ist offensichtlich, dass ein Trend von etwas 0.5 Grad in 130 Jahren auch wenn er in den letzten Jahren deutlicher wird, sehr schwer zu belegen ist.
Wie bei den vielen millionen anderen Stoffen, die wir Menschen in die UmweltAuf dieses Nebengleis möchte ich jetzt nicht locken lassen.
bringen und die es bisher so (Art und/oder Menge) dort nicht gab, kommt es
immer darauf an, ob es gefährlich ist. Das sehe ich beim CO2 nicht.
Für eines der "wichtigsten Probleme der Welt" sollte man schon ausreichendeAlso hier musst du mal genauer sagen was für dich "ausreichend" wäre.
Nachweise aus der realen Welt erwarten dürfen.
Der Treibhauseffekt seit über 200 Jahren bekannt, der atmosphärische Treibhauseffekt wird seit über 60 Jahren erforscht und alles ist sorgfältig theoretisch und experimentell untermauert. Die Mechanismen der Energieaufnahme durch Treibhausgase sind bekannt und nahezu perfekt modelliert worden und zeigen nahezu optimale Übereinstimmungen mit gemessenen Werten.
Die Klimamodelle die alle diese Teilmodelle vereinigen sagen einen Temperaturanstieg voraus und ein Temperaturanstieg ist eingetreten.
Die eingetretene Erwärmung und ihre Effekte sind teilweise sogar größer als von den Modellen vorhergesagt.
Wenn dir das nicht ausreicht, dann wäre es schon hilfreich du würdest genauer angeben wo dir die Nachweise nicht ausreichen.
Wir sind ja nicht mehr im Mittelalter, wo damals der Glaube alles bestimmt
hat. Dann könnte ja jeder mit irgend einer Katastrophenthese kommen und die
Öffentlichkeit mit Kampagnen o.ä. gewinnen. Ohne Belege aus der realen Welt
hätten wir sonst ein Einfallstor für totalitäre Bewegungen. Die Ökodiktatur
wäre so etwas. Auch Kommunismus und Nationalsozialismus haben sich ausgiebig
des Alarmismus bedient.
Religion, Kommunismus und Nationalsozialismus haben mit Naturwissenschaften nichts zu tun. Die Naturwissenschaft hat für sich Arbeitsweisen definiert, die es erlauben Ergebnisse von Wissenschaftlern (überall) zu reproduzieren und auf diese Weise zu bestätigen oder zu widerlegen. Das ist greifbarer als ein Glaube und eigentlich für Meinungsmache nicht anfällig.
Der Absatz ist aber geeignet vom eigentlichen Thema abzulenken, das finde ich nicht zielführend.
Wolken im LaborJeder Naturwissenschaftler schätzt eine gute Simulation im Labor, da hier reproduzierbare Bedingungen geschaffen werden können.
Du hast natürlich recht, dass man Wolken im Labor erzeugen kann. Da hatte ich
mich unscharf ausgedrückt. Was ich meinte war, dass man das Wirken der Wolken
im Klimasystem Erde nicht annähernd ausreichend im Labor simulieren kann.
Aber sie können auch in der realen Welt Messungen vornehmen, Modelle entwickeln und vernünftige Ergebnisse erhalten.
Das Verhalten von Wolken ist also bereits an echten Wolken untersucht worden und bestimmt mindestens brauchbar modelliert.
Das Wissenschaftler Perfektion anstreben, sollte hier nicht dem Blick für das Wesentliche blockieren.
Beim CERN in Genf wird wohl zukünftig versucht werden Weltraumstrahlung undVorsicht:
Wolkenbildung direkt zu simulieren. Das wird spannend.
Zu den bisherigen Ergebnisse von CLOUD, die im Sinne Svensmarks - aber noch
kein Beweis - sind:
http://www.science-skeptical.de/blog/cloud-experiment-endgultige-ergebnisse-erst-in-5-jahren/005483/
Wirkung von Wolken
Wärmen und abkühlen: hohe Wolken wärmen, niedrige tags abkühlend und nachts
erwärmend
http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=oz-on_wolkenklass
Unter dem Link gibt es mehr dazu.
Da steht "hohe Wolken sind für die Erwärmung zuständig", das bedeutet nicht, dass sie wärmen sondern, dass sie die Wärmestrahlung weitgehend durchlassen und dadurch die Aufheizung des Bodens ermöglichen.
Richtig ist natürlich, dass dichtere Wolken mehr reflektieren (und absorbieren) können. Die Energieaufnahme also Absorption und die Reflektion treten nebeneinander auf. Wobei die Reflektion um so günstiger ist je höher sie erfolgt.
Alpen und Klima
Für die Alpen ist es völlig normal, dass das Klima sich ändert. Es werden
immer wieder alte Baum- und Siedlungsreste frei gelegt, die früher auch schon
mal frei waren. Auch Ötzis Fundstelle war vor 5.000 Jahren eisfrei.
Hier ein Bericht von mir - natürlich mit Quellen - dazu:
Der Gletscherblues: Grosser Aletsch - vor und zurück im Rhythmus von
Jahrhunderten.
http://www.klimanotizen.de/html/newsletter_4.html
Der Alpenforscher Prof. Patzelt hat auf der EIKE-Klimakonferenz in München im
November dazu einen beeindruckenden Vortrag gehalten. Seine Aussage: Es gibt
heute nichts, was es nicht schon früher gegeben hat. Es ist normal.
Früher hat es auch schon mehrmals Massensterben gegeben, dass ist auch normal. Vermutlich werden irgendwelche Bakterien oder höhere Lebensformen den Klimawandel überstehen auch wenn der Mensch aussterben sollte. Das Aussterben von Arten ist auch normal.
Nun das Auftreten der Malariamücken in Seen im Raum München ist belegt, ob das angesichts der Trockenlegungen von Sümpfen und der Begradigung von Flüssen zu einer großen Malariagefährdung in Deutschland führt ist vielleicht wirklich fraglich. Aber ist gibt doch einige Gegenden der Welt wo eine Verschiebung / Erweiterung des Einzugsgebiets von Tropenkrankheiten relevant ist.
Malaria
Erwärmung und Malaria gehören nicht unbedingt zusammen. Das meint entschieden
der Malariaforscher Reiter aus Paris.
"Der Malaria-Experte Paul Reiter vom Pasteur-Institut in Paris geht seit Jahren
gegen die im dritten IPCC-Bericht verbreitete Warnung vor, durch den Klimawandel würde
sich die Malaria ausbreiten; dafür gebe es keine Belege. Vielen Klimaforschern wirft
Reiter vor, sich mittlerweile zu sehr als Aktivisten zu fühlen, die mehr daran
interessiert seien, eine mahnende Botschaft zu verbreiten."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68785476.html
In Mannheim gab es in den 60ern noch Malaria. Und das kalte Finnland war
früher auch Malariagebiet (vielleicht auch noch heute?).
Rhein und NiedrigwasserHier muss man doch stark auf die Veränderungen schauen die der Mensch mit den Flüssen angestellt hat. Historische Vergleiche sind da enorm problematisch, weil Deiche, Begradigungen etc. das Verhalten der Flüsse erheblich geändert hat.
Niedrigwasser kamen früher manchmal intensiv vor. Ab und zu Niedrigwasser wie
auch Hochwasser zu haben ist völlig normal.
Subjektiv ist mein Eindruck dass es seltener (also weniger oft) regnet dafür aber bisweilen stärker. Die Häufigkeit von Regenereignissen mit über 50l pro qm in einer Stunde hat, meine ich, zugenommen, zumindest die Berichterstattung darüber.
LG
Fulleren
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, (fortgesetzt)
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Wilhelm Esch, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Dr. Volker Jaenisch, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, René Heinig, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Wilhelm Esch, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, klaus.oellerer, 16.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, klaus.oellerer, 17.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Fulleren, 17.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, klaus.oellerer, 17.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Fulleren, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, klaus.oellerer, 21.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Fulleren, 21.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, klaus.oellerer, 22.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Dr. Volker Jaenisch, 22.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, klaus.oellerer, 17.12.2011
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- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Guido Körber, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Frank Behr, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Hanns-Jörg Rohwedder, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Guido Körber, 19.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, klaus.oellerer, 21.12.2011
- Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel, Bernd(TH), 21.12.2011
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