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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] anthropogener Klimawandel
  • Date: Mon, 19 Dec 2011 11:27:17 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!


On 19/12/11 10:31, Wilhelm Esch wrote:
> Am 16.12.2011, 15:14 Uhr, schrieb Dr. Volker Jaenisch
> <volker.jaenisch AT inqbus.de>:
>
>
>>
>> Auch Dein Weihnachtsmärchen ist spannend, misteriös und düster. Hat mir
>> aber zu viele Polit-Thriller-Elemente.
>> Ich mag lieber Krimis und Thriller überhaupt nicht.
>>
>> Beste Grüße
>>
>> Volker
>>
>
>
> Aber zurück zum Klimawandel. Ich habe hier Teile meiner Vita erzählt, um
> darauf aufmerksam zu machen, das der anthropogene Klimawandel
> politisch gewollt ist. Und woher dies kommt.
Niemand bestreitet, dass der antropogene Klimawandel, wie auch andere
wissenschaftliche Erkenntnisse, für die Politik Vehikel sein können um
Macht ausüben zu können.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss noch lange nicht, dass die
wissenschaftliche Erkenntnis des antropogenen Klimawandels ein Fake ist wie
die
Mondlandung, die nie stattgefunden hat. :-)

Daher sollte man sehr stark in solchen Aussagen differenzieren um nicht
missverstanden zu werden.
> Ob der Klimawandel nun menschengemacht ist oder nicht: Egal, es fehlt der
> Staatengemeinschaft und auch der Wissenschaft an Mitteln, unseren
> Enkeln und deren Urenkel die Welt so liebenswert zu machen, das sie hier
> gerne leben wollen. Und wenn sie hier nicht mehr leben wollen, dann
> dürfen wir ihnen den Weg nach woanders nicht ideologisch zubauen.
Die Wissenschaft hat genügend Mittel (im Sinne von Erkenntnis und
technologischen Verfahren), es fehlt aber wie so oft am politischen Willen
diese umzusetzen und sie nicht für kindische
"Mein Förmchen kriegst Du nur, wenn ich Deine Gummiente haben darf" Spielchen
zu nutzen.

Selbst der Handel mit Emissionsrechten könnte funktionieren, wenn die Staaten
nur den Willen hätten diese Zertifikate mal effektiv als
Steuerinstrument einzusetzen.
Klar funktioniert das mit den Zertifikaten nicht, wenn eine Tonne CO2 soviel
kostet wie eine Pizza, aber das bedeutet nicht dass das System an
sich nicht funktioniert. Um das beurteilen zu können müsste man das
Instrumentarium ja erst mal benutzen um wirklich Druck aufzubauen.

Auch wenn ich Analogien in der wissenschaftlichen Diskussion verurteile, so
halte ich es in der politischen Diskussion durchaus für zulässig.
Die Rating-Agenturen stufen Banken und Staaten um ein paar "a" runter und
schon springen Staatschefs sich gegenseitig auf den Arm um
Rettungsschirme zu basteln.
Das soll jetzt keine Analogie für politischen Willen darstellen, eher für das
Gegenteil. Es soll aber zeigen, dass man alleine mit der
Ankündigung von Druck schon
ganz schön viel bewegen kann, wenn man denn will. Die Politik ist weniger
abhängig von Kohlekraftwerken als die Betreiber von Kohlekraftwerken
von der Politik.
Ich erinnere mich noch an den Brüderle im Bundestag der vollmundig behauptet:
"Wenn in der BRD die Kernkraftwerke abgeschaltet werden, geht hier
das Licht aus".
Tja, das Licht blieb an und die Karawane der Großindustrie allen voran
Siemens zieht einfach weiter zum nächsten profitablen Sektor z.B. CCS.
Der Großindustrie ist so was von
egal womit die das Geld verdient und von mir aus soll sie sich beim
Verhindern des Klimawandels dumm und dämlich verdienen, das ist mit immer
noch lieber als dass sie sich am
Zerstören unserer natürlichen Ressourcen dumm und dämlich verdient.
> In diesem Sinne ist die Warnung vor einem anthropogenen Klimawandel
> sinnvoll. Egal ob er existiert oder nicht.
> Nicht sinnvoll hingegen halte ich ein grünistisches "zurückrudern"
Bitte mal genauer ausführen?
> und die Versuche den Klimawandel als Begründung für Steuer- und
> Abgabenerhöhung zur Sanierung von Staatshaushalten und "Sparpaketen"
> heranzuziehen.
Der Klimawandel sollte einzig eine Begründung dafür darstellen, dass wir ihn
stoppen. Alles andere ist sehr nebensächlich, wenn einem dass
Wasser bis zum Halse steht, wie z.B. vorgestern
auf den Philippinen. Die werden vorher sicher auch über Sparpakete
nachgedacht haben, weil die Taifune immer die Nördlich gelegene Nachbarinsel
trafen und nicht die weiter südlich
gelegene welche jetzt ein fettes Problem hat. Die Zugbahnen von Wirbelstürmen
verlagern sich weiter Nördlich auf der Nord- und weiter Südlich
auf der Süd-Halbkugel.
(siehe IPCC-Special Report on Weather Extremes.)
Dieser Einzelfall ist kein Beweis. Aber immerhin nimmt die NASA schon seit
dem 15. Dezember diesen Taifun ziemlich ernst:
http://pmm.nasa.gov/mission-updates/trmm-news/tropical-storm-washi-27w-strengthens

Beste Grüße

Volker


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