Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] Warum immer Einkommen besteuern?

[aloa5 <aloa5 AT news.piratenpartei.de>]

Patrik74 schrieb:
> Geld_vermögen_ umfasst auch Derivate.

Ach... Immobilien, Gold und Aktien gelten neuerdings als "Geld"?

> Wenn überhaupt meinst du S <> I
Das meinst Du.

>  hat mittlerweile hoffentlich jeder verstanden.

Du hattes geschrieben:
/"Niemand schöpft Wasser aus einem Wasserrad oder einer Turbine ab, 
während es noch Arbeit verrichten kann,"/

Was darauf schließen ließ das Du es nicht verstanden hast.

> Grade WEIL es aber so ist, dass zusätzliche Ersparnis nicht 
> notwendigerweise in Sinnvolles investiert wird, sondern letztlich nur 
> Geldvermögenswerte ineinander umgewandelt werden und fortwährend 
> aufgebläht werden, wäre es doch sinnvoll dieses nutzlose Geld, das 
> letztlich nur zu Fehlallokationen und Ungleichverteilung führt, über 
> eine Geldvermögenssteuer wieder einzusammeln.

Ich wiederhole mich: das würde nur dazu führen das eben Immobilien, 
Gold, Aktien etc. pp. immer schneller den Besitzer wechseln und damit die 
Nachfrage nach nicht von Deiner (oder Gesells) Geldsteuer erfassten 
Vermögenswerte im Preis nach oben zu treiben. Höhere Preise, mehr 
Vermögenswerte, hohe Renditen durch diesen Zuwachs, Anreiz mehr dort 
anzulegen als in der Realwirtschaft, Realwirtschaft schleift..... und der 
Staat muss sich wieder mehr Geld drucken.

> > > > - weil ansonsten das Einkommen für das Anlegen ins Ausland gebracht 
> > > > würde
> > > So wird Arbeit ins Ausland verlagert. Ist das besser?
> > Wenn Einkommen im Ausland angelegt wird (also Geld dort investiert) wird 
> > GERADE die Arbeit auch ins Ausland mitverlagert.
>
> Unsinn! Dann müssten ja die Tax-Heavens boomen. Tatsächlich sind sie 
> meist Länder, in denen kaum was los ist - außer dass Geld dort 
> verwaltet wird. Das Argument ist also nicht schlüssig. Arbeit entsteht 
> dort wo REAL investiert wird, wo sich die Derivate sammeln ist völlig 
> uninteressant.

Ich hatte nicht geschrieben das es im Ausland zwingend in Derivaten 
angelegt würde. Entscheidend ist der Geldabfluss (also "wo bleibt das 
BIP"). Das durchbricht Deine neoklassisch/neoliberale Theorie das alles 
gesparte im Inland verbleibt und "arbeitet".

> > Jetzt nimm 1mio BIP an und 10mio würden gespart und im Ausland angelegt.
> >
> > - Die Sparer würden auf die 10mio gespartem Einkommen keine ESt gezahlt 
> > haben
>
> Genau, keine ESt, aber Geldvermögenssteuer, z.B. jedes Jahr 10%

Kein Mensch ist so dämlich wie Du meinst. Das wird sofort in etwas 
anderes als Geld umgewandelt - eben in ein Geld-Derivat.

> > - die Sparer würden keine GeldVermögensteuer zahlen.
>
> Doch, auch die Verlangerung ins Auslang bringt nicht, denn ich habe ja 
> erklärt, dass es auf den Ort (inländisch oder nicht) nicht ankäme, 
> sondern nur auf die Nationalität des Steuerpflichtigen. Das so etwas 
> möglich ist, haben die USA bewiesen.

Und wieder... und wieder...
nein, es wird nicht als Geld geparkt sondern in einem Derivat.

> > - die Investitionen würden im Ausland getätigt
>
> Du meinst also, dass die Leute lieber im Ausland Steuern zahlen

Niemand zahlt Steuern auf ein Derivat, es sei denn im 
Vermögensteuerpflichtigen Ausland, so dort veranlagt.

> > - die TARGET-Salden (so im Euro-Raum) würden auflaufen
>
> Hier geht es etwas durcheinander.

Nein, das ist exakt das. Geldanlagen lohnten sich nicht in Deutschland, 
also hat man in Spanien Immobilien gebaut mit Deutschen Ersparnissen. 
TARGET-Saldo aufgebaut, Immobilien stehen dort, Du läufst mit Deiner 
Geldsteuer gegen die Wand.
> > - Außenhandelsbilanz ergibt Überschuss, Kapitalsaldo 
> > negativ(Abwanderung)
>
> Wie kommt jetzt die Außenhandelsbilanz ins Spiel?

Weil die spanischen Immobilien und deren Erbauer nicht mit Luft und Liebe 
laufen, sondern Waren importieren (vom Ziegel bis zum Benz des spanischen 
Ingenieurs).

> > --> alles wie heute, nur noch schlimmer
>
> Ich denke, deine Schlüsse sind vorschnell und nicht ganz durchdacht.

Das sind bekannte Zusammenhänge.

Grüße
Otmar