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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur


Chronologisch Thread 
  • From: janonymous2 <janonymous2 AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur
  • Date: Mon, 13 Oct 2014 18:20:30 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Hallo,

Prioretisierungen sind in gewisser Hinsicht Bestandteil oder Ergebnis natürlicher selbstorganisierter Musterbildungsprozesse. Meistens gibt es auch begrenzte Ressourcen oder Zeitdruck und bestimmte Tools oder Vergleichsprozesse können sich zum Beispiel mehr oder weniger gut eigenen, um gewisse Fragestellungen zu beantworten oder Ziele zu erreichen.

@Paul Priortisieren grundsätzlich abzulehnen, also schwarz-weiß generalisierend, ist für das Finden einer übergreifenden Prozessstruktur, die verschiedenste Anliegen bedienen will, eher ungünstig. Oft muss man sich ja auch für ein Vorgehen entscheiden, auch weil man nicht alles gleichzeitig machen kann oder andererweitig die Ressourcen fehlen.

Will sagen, es kommt meiner Meinung nach auch darauf an, WIE man zu einer Prioretisierung kommt. Dass ihr da irgendwie konsequent den direkten Vergleich, also etwa eine Entweder-oder-Entscheidung oder eine Rangfolgenbildung, wie das zum Beispiel bei einer Präferenzskalierung der Fall ist, konsequent ablehnt, spricht für euch ;o). Jetzt ist da noch die Frage, wie man also zu einer bedarfsregulierten, effizienten Zusammenarbeit in der Gruppe kommt. Das könnte zum Beispiel darüber laufen, dass man u.a. weiter an Theorie und übergreifender Prozessstruktur arbeitet, etwa wie ich sie schon mal vorgelegt habe und dann schaut, wie gut sich ein Diskussionssystem in den Gesamtprozess einbetten lässt, welche Prozessphasen und Problemstellungsarten es abdeckt und wo ggf. Modulbestandteile fehlen.

Folgende Aufteilung könnte man da zu der Infoerhebung und Befragung zu D!sco delta auch wählen, wobei nicht alle Aspekte der Evaluation zur gleichen Zeit oder mit der gleichen Methodik erhoben werden können:

1. Strukturqualität, z.B. v.a. technische Details, Konstruktionshintergrund, Konsensdefinition, Format Darstellung/Aufbereitung des Ergebnisses, Zielgruppe, moderiert, strukturiert/unstrkuturiert, mit/ohne Entscheidungsverfahren, Integrierbarkeit in Gesamtprozess etc.

2. Prozessqualität, z.B. Eignung/Praktikabilität, händelbare Gruppengröße, Usability, Zufriedenheit, technische Probleme/Störungen im Betriebsablauf, Ansprechbarkeit der Entwickler, Adaptierbarkeit etc.

3. Ergebnisqualität, z.B. Diskussionsqualität, Entscheidungsqualität, Nutzungsdichte/Einzugsbereich, Zufriedenheit, Trolling, Störanfälligkeit etc.

Grüße,
Jano

bloxx schrieb:

Hallo,

ich sehe das genauso. Es ist sinnvoll, die verschiedenen Konzepte zu verstehen, aber man sollte sie nicht priorisieren (oder so). Die Priorisierung geschähe nach momentanem d!sco-Plan durch die Nutzer und die Entwickler, die Gutes und Bewährtes sicher gerne übernehmen werden. Eine praktische Spielwiese, um die theoretischen Konzepte vorzufinden, wie sie sich tatsächlich verhalten - und ihre Nutzer.

@Jana:
Ja, das kann ich gerne machen. Was das Einpflegen in disco delta
angeht, so werde ich verglichen mit dem bisherigen Energieaufwand für
konzeptionelle Vorarbeiten weniger Zeit investieren können als vorher.
Man kann das aber auch gemeinsam erarbeiten.
Dito - genau wie du schriebst, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass wir gemeinsam Konzepte erarbeiten. Nebenbei bemerkt glaube ich sowieso, dass ein gemeinsam entwickeltes Konzept viel eher in einer Gruppe angenommen wird.

Zu Osiris: Cool. Osiris wäre sicher interessant, weil es schon auf einem Forum aufbaut. Da ist schon einiges an Vorleistung geschafft.

Viele Grüße,
Paul
Gesendet: Montag, 13. Oktober 2014 um 18:19 Uhr
Von: marc <marc[at]merkstduwas.de>
An: ag-meinungsfindungstool[at]lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur

Jano schrieb:
ich hoffe für die kommende Diskussion, dass die Gruppe verstanden hat,
dass nicht die Zustimmung vs. Ablehnung in Schwarz-Weiß das geeignete Maß
ist, um sich an einen Konsens anzunähern und lösungsorientierte
Optimierung (Qualitätssicherung) zu betreiben, sondern die Behandlung von
graduell gewichteten Einwänden. Echte Konsensfindung wäre also nicht,
einfach eine angeblich stabile Ingroup (Mehrheit) zu bilden und dann den
Rest rauszumobben.
Der Punkt ist hier aber mMn, dass wir als AG MFT keinen Konsens über das Für
und Wieder einzelner Diskussionsmethoden/-theorien versuchen sollten zu
erreichen, da wir uns als AG MFT auf das verstehen der Gemeinsamkeiten
unterschiedlicher Methoden/Theorien konzentrieren sollten, um die
übergreifende Integration der einzelnen Methoden/Theorien bestmöglich zu
erreichen.
JEDE - und ich meine hier wirklich JEDE - Diskussionsmethoden/-theorien hat
für mich ihre Daseinsberechtigung! Die Vor- und Nachteile der jeweiligen
Methode/Theorie interessieren mich dabei nur marginal. Ich sehe meine
vorrangige Aufgabe darin, zu versuchen die Methode/Theorie soweit zu
verstehen, dass ich sie in dem d!sco Gesamtkontext einordnen kann.
Wenn sich dann noch jemand findet die Methode/Theorie als d!sco Plug-In PoC
zu implementieren - super. Falls nicht, bin ich der Ansicht, das der
Methoden-/Theorienentwickler sich entsprechende Unterstützung suchen muss,
wenn er (oder sie) nicht selber die Implementierung übernehmen kann (oder
möchte).
Das heißt für mich im Klartext
(1) Theorie so viel wie möglich aber nur so detailliert wie nötig!
(2) Keinen Konsens über die Methode/Theorie in der AG MFT anstreben, sondern
das herausarbeiten des kleinsten gemeinsamen Nenners für die Integration in
d!sco!

Was die AG braucht denke ich, ist eine geeignete Verzahnung zwischen
Theorie und Technik. Zwar habt ihr lange über theoretische Hintergründe
herum diskutiert, das muss aber nicht heißen, dass alle weiteren
Diskusisonen wiederum ergebnislos oder in einem stetigen Gegeneinander
verlaufen. Deswegen im Extremfall eine Theoriephobie zu entwickeln, wäre
meiner Meinung nach kontraindiziert, nicht nur für die AG-Entwicklung. Um
genau zu sein, ich sehe bei den vergangenen Diskussionen der AG, dass die
ein großteil der eigentlich relevanten Theorien bzgl. komplexem
Problemlösen, Willensfreiheit, Ziel-, Meinungs- und Willensbildung noch
gar nicht betrachtet wurden, ist also auch nicht verwunderlich, dass man
hier noch zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen ist.
Hier sollten wir glaube ich zwei Ebenen (Unterbereiche?) voneinander
unterscheiden:
(A) Die Methoden/Theorien, welche in einzelnen Plug-Ins implementiert werden
(B) Der Gesamtprozess der Willensbildung, welcher die Plug-Ins mit- und
untereinander in Verbindung setzt
Für (B) untersuchen wir augenblicklich nur den Anteil der
Diskussionssysteme, bei dem der Konsens in der AG sehr wichtig ist, da
dieser dann Grundlage für die Spezifikation & Implementierung des d!sco
Frame sein sollte (so meine Hoffnung).

Zum zweiten Team Forschung und Entwicklung und Wolfgangs Behauptung,
Evaluation hätte die AG bisher aufgehalten, muss ich schmunzeln. Gerade,
weil man ja sonst zumindest oberflächlich auf Forschung schwört und mit
dem QKonsens ja etwas qualitativ besser machen will als bei anderen
Konsensverfahren, ist aber der Meinung, dass die empirischen Methoden der
Qualitätssicherung (aus der Evaluationsforschung) hier nichts bringen ^^.
Mit den Prof of Concept Implementierungen betreibt ihr ja auch bereits
eine Form der mehr oder weniger standardisierten Evaluation, auch Disco
Delta läuft darauf hinaus. Wie man das macht, lernt man, wenn man sich mal
mit den Methoden der empirischen Sozialforschung beschäftigt hat. Ohne
lässt sich dieser Horizont und die Entwicklungsmöglichkeiten durch
Qualitätssicherung wohl kaum begreifen, geschweigedenn entwerfen und
methodische Fehler bis hin zu Fehlentwicklungen sind m.M.n. da schon
vorprogrammiert.
Da können wir nur versuchen uns stetig zu verbessern. Bitte erwarte hier
nicht zu viel auf einmal von den einzelnen Mitgliedern der AG. Nicht immer
besteht die Möglichkeit sich neues Wissen schnell und umfangreich
anzueignen.

Kleiner Hinweis, wenn man ein selbstlernendes System bauen möchte, das mit
Menschen interagiert, kann man sich auch an bestehender Forschung dazu
orientieren oder eben an der Wissenschaft selbst und entsprechende
Methoden, denn in meinen Augen ist die Wissenschaft das beste Beispiel für
ein soziales, selbstlernendes System. Im Vergleich zur Philosophie, die
nach Lesch zB ihre Erkenntnisse über Nacht immer wieder "einstampft" und
von vorne anfängt, begründet sich die Wissenschaft auf einem ständigen
Fortschritt, einer systematisierten Erkenntnismethodik und
Qualitätssicherung. Das sollten wir meiner Meinung nach anstreben, statt
ewig nur herum zu philosophieren.
D'accord.

Wichtig ist auch, dass man zum Beispiel die Implementierung sowie
formative und summative Evaluation getrennt durchführt, also das was z.B.
gerade in Wolfgangs Konzept bzgl. Methode und Theorie/Inhalt des
Kategoriensystems vermischt wird. Diesbezüglich (Disco Delta) ist glaube
ich auch wichtig, dass wir uns nochmal klar werden, was wir damit
eigentlich wollen und was in solch einer Befragung/Messung überhaupt
geleistet werden kann.
Mir ist die Systematik hinter d!sco Delta leider noch nicht ganz klar. Ich
weiß nur, dass ich gerne als Wunschergebnis aus den Daten einer Befragung zu
einer speziellen Methode/Theorie gerne von d!sco Delta den "d!sco
Kompatibilitätsgrad" als Ergebnis ausgespuckt bekommen möchte. Mir fehlt
jedoch leider jegliches Hintergrundwissen (und auch die notwendige
Phantasie), wie d!sco Delta bzw. der Fragenkatalog bzw. die
Kategorien/Charakteristiken gestaltet sein müssten, damit hier ein
aussagekräftiger "Kompatibilitätsgrad" herausgelesen werden kann...
...daher ist hier meine Konsequenz, dass - so wichtig mir das Endergebnis
des Kompatibilitätsabgleichs auch ist - ich nicht viel zu dieser Aufgabe
beitragen kann und möchte.
Cheers
Marc
---
“You felt it your entire life. That there’s something wrong with the
democracy. You don’t know what it is, but it’s there. Like a splinter in
your mind — driving you mad. It is this feeling that has brought you to AG
MFT. Do you know what I’m talking about?”
-- Ag-meinungsfindungstool mailing list
Ag-meinungsfindungstool[at]lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-meinungsfindungstool





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