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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur


Chronologisch Thread 
  • From: "Schallehn AT t-online.de" <Schallehn AT t-online.de>
  • To: "ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de" <ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur
  • Date: Mon, 13 Oct 2014 19:22:42 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>

Hi Jano,

erster Erfolg unseres Neuanfanges ist nun also, ein schmunzeln hervorgelockt
zu haben.

Nun wäre meine Bitte an Dich, wenigstens nur das zu kritisieren, was ich
tatsächlich gesgt habe.
Und da steht mMn unmissverständlich, dass ich das "wertungsfreie" Einbringen
als Hemmnis sehe - das durch Evaluation zu überwinden wäre.
Über Inhalt und Form dieser Aussage lässt sich gewiss trefflich streiten. Nur
sehe ich das leider so, dass mir meine Aussage förmlich "im Munde
herumgedreht wurde". Du polemisierst(sorry!) genau gegen das Gegenteil von
dem, was ich gemeint habe. Wenn meine Formulierung daran schuld ist, sollten
wir uns darüber verständigen können. Ansonsten sehe ich hier schon
"Klärungsbedarf"...

Zum zweiten sind wir uns völlig einig, dass Schwarz-Weiß-Malerei und
("tyrannische") Mehrheitsentscheidungen grundsätzlich abzulehnen sind.
Meine Bitte für unseren Neuanfang wäre aber, dass Du vielleicht doch die 57
Folien der .ppt "Partizipative Demokratie" anhand der Bewertungstabelle
(beides liefere ich bei Bedarf gern nach) mal kurz "evaluierst".
Dort wirst Du finden, dass beim qKonsens graduierte Bewertungen der
Kernaussagen im Zentrum stehen. Und dass die "Verständigung darüber, wo
Dissens besteht", und "fairer gegenseitiger Umgang zwischen Menrheiten und
Minderheiten" Grundprinzipien des "Qualifizierten Konsens" sind. Es ist ja
wenig Text. Aber es müsste mMn zu sehen sein, dass von Deinen Forderungen
vieles bereits enthalten ist.
Wenn Du es nicht schaffst, wenigstens diese komprimierte Übersicht zu lesen,
dann polemisiere bitte nicht dagegen. Ansonsten sehe ich auch hier
"Klärungsbedarf".

Gruß!
Wolfgang


-----Original-Nachricht-----
Betreff: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur
Datum: Mon, 13 Oct 2014 12:35:13 +0200
Von: janonymous2 <janonymous2 AT news.piratenpartei.de>
An: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de


Hallo,

ich hoffe für die kommende Diskussion, dass die Gruppe verstanden hat,
dass nicht die Zustimmung vs. Ablehnung in Schwarz-Weiß das geeignete
Maß ist, um sich an einen Konsens anzunähern und lösungsorientierte
Optimierung (Qualitätssicherung) zu betreiben, sondern die Behandlung von
graduell gewichteten Einwänden. Echte Konsensfindung wäre also nicht,
einfach eine angeblich stabile Ingroup (Mehrheit) zu bilden und dann den
Rest rauszumobben.

Was die AG braucht denke ich, ist eine geeignete Verzahnung zwischen
Theorie und Technik. Zwar habt ihr lange über theoretische Hintergründe
herum diskutiert, das muss aber nicht heißen, dass alle weiteren
Diskusisonen wiederum ergebnislos oder in einem stetigen Gegeneinander
verlaufen. Deswegen im Extremfall eine Theoriephobie zu entwickeln, wäre
meiner Meinung nach kontraindiziert, nicht nur für die AG-Entwicklung. Um
genau zu sein, ich sehe bei den vergangenen Diskussionen der AG, dass die
ein großteil der eigentlich relevanten Theorien bzgl. komplexem
Problemlösen, Willensfreiheit, Ziel-, Meinungs- und Willensbildung noch
gar nicht betrachtet wurden, ist also auch nicht verwunderlich, dass man
hier noch zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen ist.

Zum zweiten Team Forschung und Entwicklung und Wolfgangs Behauptung,
Evaluation hätte die AG bisher aufgehalten, muss ich schmunzeln. Gerade,
weil man ja sonst zumindest oberflächlich auf Forschung schwört und mit
dem QKonsens ja etwas qualitativ besser machen will als bei anderen
Konsensverfahren, ist aber der Meinung, dass die empirischen Methoden der
Qualitätssicherung (aus der Evaluationsforschung) hier nichts bringen ^^.
Mit den Prof of Concept Implementierungen betreibt ihr ja auch bereits
eine Form der mehr oder weniger standardisierten Evaluation, auch Disco
Delta läuft darauf hinaus. Wie man das macht, lernt man, wenn man sich
mal mit den Methoden der empirischen Sozialforschung beschäftigt hat.
Ohne lässt sich dieser Horizont und die Entwicklungsmöglichkeiten durch
Qualitätssicherung wohl kaum begreifen, geschweigedenn entwerfen und
methodische Fehler bis hin zu Fehlentwicklungen sind m.M.n. da schon
vorprogrammiert.

Kleiner Hinweis, wenn man ein selbstlernendes System bauen möchte, das
mit Menschen interagiert, kann man sich auch an bestehender Forschung dazu
orientieren oder eben an der Wissenschaft selbst und entsprechende
Methoden, denn in meinen Augen ist die Wissenschaft das beste Beispiel
für ein soziales, selbstlernendes System. Im Vergleich zur Philosophie,
die nach Lesch zB ihre Erkenntnisse über Nacht immer wieder "einstampft"
und von vorne anfängt, begründet sich die Wissenschaft auf einem
ständigen Fortschritt, einer systematisierten Erkenntnismethodik und
Qualitätssicherung. Das sollten wir meiner Meinung nach anstreben, statt
ewig nur herum zu philosophieren.

Wichtig ist auch, dass man zum Beispiel die Implementierung sowie
formative und summative Evaluation getrennt durchführt, also das was z.B.
gerade in Wolfgangs Konzept bzgl. Methode und Theorie/Inhalt des
Kategoriensystems vermischt wird. Diesbezüglich (Disco Delta) ist glaube
ich auch wichtig, dass wir uns nochmal klar werden, was wir damit
eigentlich wollen und was in solch einer Befragung/Messung überhaupt
geleistet werden kann.

Gruß
Jano

WSchallehn schrieb:

> Hi Marc,
> da finde ich ja ein Berg von Neuigkeiten in meiner Mailbox. Ich versuch's
> mal vom Start her.
>
> "Bereichsstruktur"
> Die "Bereiche" sind gewiss besser kommunizierbar als die bisherigen
> "Teams" - gern einverstanden!
> Ich gebe nur zu bedenken, dass mMn die Vermischung von "Forschung" und
> "Entwicklung" eines der Hemmnisse in den bisherigen 3 Jahren der AG MFT
> war. Mein Vorschlag ist:
> 1. Forschung/Theorie (incl. Methodik...)
> 2. Entwicklung
> 3. Kommunikation/Organisation
> Wobei die enge Verflechtung selbstverständlich bleibt...
>
> "Evaluation"
> Mit "Evaluation" können wir vermutlich ein zweites wesentliches Hemmnis
> der AG MFT überwinden. Wir haben im Laufe der letzten drei Jahre etwa
> einem Dutzend Tools und Konzepte ausdrücklich "wertungsfrei" einbezogen
> - aber mMn praktisch kaum Substanz daraus gewonnen. Vorschlag: Wer ein
> neues Konzept oder Tool einbringt, solle bitte wenigstens in einer kurzen
> Evaluation(?!) darlegen, was er/sie daran substanziell relevant für die
> AG MFT sieht.
>
> Das Wort "Evaluation" steht bekanntlich für eine große Begriffsspanne
> zwischen der wörtlichen Übersetzung als "Bewertung" und der
> institutionalsierten "Evaluierung" in Organisationen. Mein o.g. Vorschlag
> läge da irgendwo dazwischen...
>
> Kurzer Ausflug zu d!sco-Delta:
> Das Grundmuster stammt von PM-Delta - einem Diagnosesystem für
> Projektmanagement-Systeme. Der Fragenkatalog von PM-Delta umfasst etwa
> 250 Fragen, die die Übereinstimmung des diagnostizierten PM-Systems mit
> der DIN 69901 (Neufassung 2009 mit detailliertem Prozessmodell) erfassen.
> Alle JA-Antworten werden als "Stärken", alle NEIN-Antworten als
> "Verbesserungspotenziale" ausgewiesen. Alle Antworten werden prozentual
> gewichtet visualisiert.
> PM-Delta wird primär systematisch für ein Benchmarking, also zur
> Aufdeckung von Verbesserungspotenzialen in Unternehmen verwendet. Und
> sekundär dient es gelegentlich zur Vorbewertung von Kandidaten für den
> PM-Award(!).
> Die natürlichen Grenzen von PM-Delta sind zu beachten: Keine Norm kann
> die Realität vollständig erfassen. Und die Gewichtungen sind zwar von
> Experten nach bestem Wissen und Gewissen vergeben, aber nicht
> verifizierbar.
>
> Die PoC-Version d!sco-Delta folgt der Datenerhebung von PM-Delta -
> erweitert um die Möglichkeit offener Fragen und Antworten. Da eine
> Messlatte (vergleichbar der DIN 69901) völlig fehlt, kommt eine
> "institutionalisierte Evaluierung" hier mMn überhaupt nicht in Betracht.
> Ein deutlicher Unterschied ist auch, dass so manches NEIN in d!sco-Delta
> das Fehlen eines Features dokumentiert, was vielleicht sogar als Vorteil
> zu werten wäre...
> Und die visualisierten "Stärken" sind zwar noch vager, aber vermutlich
> dennoch hilfreich.
>
> Wir sind uns mMn einig, dass d!sco-Delta die Relevanz von Tools und
> Konzepten für d!sco zu klären helfen soll. MMn wär darüber hinaus
> besonders interessant, wo solche Unterschiede zwischen Tools/Konzepten
> liegen, die für eine gegenseitige, via d!sco vermittelte Ergänzung in
> Frage kommen! Die finale Zielstellung von d!sco-Delta ist also eine ganz
> andere als bei PM-Delta. Für die Datenerhebung potenzieller
> d!sco-Partner als ersten Schritt sehe ich allerdings weit und breit keine
> bessere Unterstützung.
>
> Im Mumble am Dienstag sollte mMn vereinbart werden, wie die Diskussion
> des d!sco-Delta-Fragenkatalogs abgeschlossen werden kann.
> Gruß!
> Wolfgang
>
> -----Original-Nachricht-----
> Betreff: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur
> Datum: Wed, 08 Oct 2014 09:28:30 +0200
> Von: "marc" <marc[at]merkstduwas.de>
> An: "Piraten AG Meinungsfindungstool"
> <ag-meinungsfindungstool[at]lists.piratenpartei.de>
>
> Hallo zusammen,
> wie gestern in der Mumbel Sitzung besprochen, sind wir alle an einer
> ergebnisorientierteren Zusammenarbeit interessiert. Wir brauchen mehr und
> bessere Ergebnisdokumente, seien es nun Präsentationen,
> Erklärbär-Videos oder PoC-Implementierungen.
>
> Dazu sollten wir uns nächste Woche vielleicht etwas Zeit nehmen, um die
> aktuelle interne Team-Struktur zu überdenken. Was wir meiner Meinung
> nach für eine effiziente und effektive Zusammenarbeit benötigen ist
> "klassische Arbeitsteilung". Das ist glaube ich etwas, das wir neidlos
> von der PG Basisentscheid lernen und übernehmen sollten.
>
> Ohne tief in deren Prozesse eingebunden zu sein, macht es mir von außen
> den Anschein, dass in der PG Basisentscheid die unterschiedlichsten
> Rollen sehr gut verteilt sind. So kann sich jedes Gruppenmitglied genau
> dort einbringen und auf das konzentrieren, wo der beste Output generiert
> und somit das Ergebnis der Arbeitsgruppe optimal unterstützt werden kann.
>
> Das haben wir zwar auch bereits in Ansätzen, aber ich glaube durch die
> Schwerpunkte bei der Statusbesprechung im Mumble zu erkennen, dass die
> momentane Teamstruktur unsere aktuelle Arbeitsteilung nur suboptimal
> abbildet. Vielleicht sollten wir statt TEAM auch den Begriff BEREICH
> verwenden?!
>
> Daher hier - als eine erste Diskussionsgrundlage - meine Idee für eine
> neue Bereichsstruktur (die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf
> Vollständigkeit):
>
> BEREICH THEORIE/METHODIK (BT/M)
> - Erarbeiten und ausformulieren der theoretischen und konzeptionellen
> Grundlage für die Entwicklung von d!sco
> - Definition der Ontologie
> - Definition der (Diskussions-/Willensbildungs-)Prozesse
>
> BEREICH FORSCHUNG/ENTWICKLUNG (BF/E)
> - Evaluierung von Technologien für den Einsatz in d!sco (P2P, Tripple
> Stores, usw.)
> - Technisches Design & (PoC-)Programmierung (nach Vorgabe BT/M) von
> - d!sco Core (inkl. Implementierung der Ontologie)
> - d!sco Plug-Ins (inkl. nativer Status Quo Adapter)
> - d!sco Frame (inkl. Abbildung der Workflows)
>
> BEREICH KOMMUNIKATION/ORGANISATION (TK/O)
> - Kommunikation der Arbeitsgruppenergebnisse in Schrift, Ton & Bild
> - Organisation der Arbeitsgruppentreffen
> - Dokumentation der Team-Outputs
>
> Die Reihenfolge der Auflistung ist zwar willkürlich gewählt, aber in
> gewisser Weise sind BF/E und BK/O beide von BT/M und BK/O ist zusätzlich
> von BF/E abhängig - alle Bereiche stehen über Rückkopplungen
> miteinander in Wechselwirkung. Durch diese impliziten Abhängigkeiten
> ergibt sich meiner Meinung nach eine zwangsläufige Priorisierung der
> einzelnen Diskussionsgegenstände in unseren Mumble Arbeitssitzungen (so
> die Hoffnung ;o).
>
> Die Mitarbeit einzelner Personen ist natürlich nicht auf einen Bereich
> beschränkt, sondern die Bereichsbildung dient lediglich der
> Strukturierung unsere Arbeit und der Abgrenzung einzelner Aufgaben
> voneinander.
>
> Was meint Ihr?
>
> Cheers
> Marc
>
> ---
> “You felt it your entire life. That there’s something wrong with the
> democracy. You don’t know what it is, but it’s there. Like a splinter
> in your mind — driving you mad. It is this feeling that has brought you
> to me. Do you know what I’m talking about?”

--
Ag-meinungsfindungstool mailing list
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-meinungsfindungstool






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