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ag-meinungsfindungstool - Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur

ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-meinungsfindungstool mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur


Chronologisch Thread 
  • From: pa.rei AT gmx.de
  • To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur
  • Date: Tue, 14 Oct 2014 11:31:04 +0200
  • Importance: normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
  • List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
  • Sensitivity: Normal

Hallo Jana,

Du schriebst:
> @Paul Priortisieren grundsätzlich abzulehnen, also schwarz-weiß
> generalisierend, ist für das Finden einer übergreifenden
> Prozessstruktur, die verschiedenste Anliegen bedienen will, eher
> ungünstig. Oft muss man sich ja auch für ein Vorgehen entscheiden, auch
> weil man nicht alles gleichzeitig machen kann oder andererweitig die
> Ressourcen fehlen.

Das ist natürlich richtig. Das Priorisieren, das ich kritisch sehe, ist das,
wenn man versucht, die Konzepte aufgrund ihrer "Güte" in eine Reihenfolge zu
bringen, der dann alle zustimmen sollen. Da sehe ich momentan eine sehr
geringe Erfolgschance, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Bitte
unterscheide das von der Priorisierung, was unsere nächsten Handlungsschritte
sein sollten, die gut und wichtig ist.

Die, natürlich nicht indiskutable, Idee von d!sco, die ich vertrete, ist ja
die, dass wir das Austesten der ganzen Tools vereinfachen und beschleunigen
wollen. Dann zeigt sich auch, welches sich bewährt. Bis dahin wäre der Fokus
auf der Entwicklung von Prototypen, mit denen man d!sco austesten kann.
Welche Prototypen man umsetzt, hängt aber nicht nur von deren Qualität ab,
sondern ist mMn eine pragmatische Entscheidung/Priorisierung, um die
Ontologie von d!sco an unterschiedlichen Konzepten zu testen.

Ist dir jetzt klarer geworden, was ich meine?
Viele Grüße,
Paul


> Gesendet: Montag, 13. Oktober 2014 um 20:20 Uhr
> Von: janonymous2 <janonymous2 AT news.piratenpartei.de>
> An: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur
>
>
> Hallo,
>
> Prioretisierungen sind in gewisser Hinsicht Bestandteil oder Ergebnis
> natürlicher selbstorganisierter Musterbildungsprozesse. Meistens gibt es
> auch begrenzte Ressourcen oder Zeitdruck und bestimmte Tools oder
> Vergleichsprozesse können sich zum Beispiel mehr oder weniger gut
> eigenen, um gewisse Fragestellungen zu beantworten oder Ziele zu erreichen.
>
> @Paul Priortisieren grundsätzlich abzulehnen, also schwarz-weiß
> generalisierend, ist für das Finden einer übergreifenden
> Prozessstruktur, die verschiedenste Anliegen bedienen will, eher
> ungünstig. Oft muss man sich ja auch für ein Vorgehen entscheiden, auch
> weil man nicht alles gleichzeitig machen kann oder andererweitig die
> Ressourcen fehlen.
>
> Will sagen, es kommt meiner Meinung nach auch darauf an, WIE man zu einer
> Prioretisierung kommt. Dass ihr da irgendwie konsequent den direkten
> Vergleich, also etwa eine Entweder-oder-Entscheidung oder eine
> Rangfolgenbildung, wie das zum Beispiel bei einer Präferenzskalierung der
> Fall ist, konsequent ablehnt, spricht für euch ;o). Jetzt ist da noch die
> Frage, wie man also zu einer bedarfsregulierten, effizienten
> Zusammenarbeit in der Gruppe kommt. Das könnte zum Beispiel darüber
> laufen, dass man u.a. weiter an Theorie und übergreifender
> Prozessstruktur arbeitet, etwa wie ich sie schon mal vorgelegt habe und
> dann schaut, wie gut sich ein Diskussionssystem in den Gesamtprozess
> einbetten lässt, welche Prozessphasen und Problemstellungsarten es
> abdeckt und wo ggf. Modulbestandteile fehlen.
>
> Folgende Aufteilung könnte man da zu der Infoerhebung und Befragung zu
> D!sco delta auch wählen, wobei nicht alle Aspekte der Evaluation zur
> gleichen Zeit oder mit der gleichen Methodik erhoben werden können:
>
> 1. Strukturqualität, z.B. v.a. technische Details,
> Konstruktionshintergrund, Konsensdefinition, Format
> Darstellung/Aufbereitung des Ergebnisses, Zielgruppe, moderiert,
> strukturiert/unstrkuturiert, mit/ohne Entscheidungsverfahren,
> Integrierbarkeit in Gesamtprozess etc.
>
> 2. Prozessqualität, z.B. Eignung/Praktikabilität, händelbare
> Gruppengröße, Usability, Zufriedenheit, technische Probleme/Störungen
> im Betriebsablauf, Ansprechbarkeit der Entwickler, Adaptierbarkeit etc.
>
> 3. Ergebnisqualität, z.B. Diskussionsqualität, Entscheidungsqualität,
> Nutzungsdichte/Einzugsbereich, Zufriedenheit, Trolling, Störanfälligkeit
> etc.
>
> Grüße,
> Jano
>
> bloxx schrieb:
>
> > Hallo,
> >
> > ich sehe das genauso. Es ist sinnvoll, die verschiedenen Konzepte zu
> > verstehen, aber man sollte sie nicht priorisieren (oder so). Die
> > Priorisierung geschähe nach momentanem d!sco-Plan durch die Nutzer und
> > die Entwickler, die Gutes und Bewährtes sicher gerne übernehmen werden.
> > Eine praktische Spielwiese, um die theoretischen Konzepte vorzufinden,
> > wie sie sich tatsächlich verhalten - und ihre Nutzer.
> >
> > @Jana:
> >> Ja, das kann ich gerne machen. Was das Einpflegen in disco delta
> >> angeht, so werde ich verglichen mit dem bisherigen Energieaufwand für
> >> konzeptionelle Vorarbeiten weniger Zeit investieren können als vorher.
> >> Man kann das aber auch gemeinsam erarbeiten.
> > Dito - genau wie du schriebst, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass wir
> > gemeinsam Konzepte erarbeiten. Nebenbei bemerkt glaube ich sowieso, dass
> > ein gemeinsam entwickeltes Konzept viel eher in einer Gruppe angenommen
> > wird.
> >
> > Zu Osiris: Cool. Osiris wäre sicher interessant, weil es schon auf einem
> > Forum aufbaut. Da ist schon einiges an Vorleistung geschafft.
> >
> > Viele Grüße,
> > Paul
> >> Gesendet: Montag, 13. Oktober 2014 um 18:19 Uhr
> >> Von: marc <marc[at]merkstduwas.de>
> >> An: ag-meinungsfindungstool[at]lists.piratenpartei.de
> >> Betreff: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Neue (Team-)Bereichsstruktur
> >>
> >> Jano schrieb:
> >>> ich hoffe für die kommende Diskussion, dass die Gruppe verstanden hat,
> >>> dass nicht die Zustimmung vs. Ablehnung in Schwarz-Weiß das geeignete
> >>> Maß
> >>> ist, um sich an einen Konsens anzunähern und lösungsorientierte
> >>> Optimierung (Qualitätssicherung) zu betreiben, sondern die Behandlung
> >>> von
> >>> graduell gewichteten Einwänden. Echte Konsensfindung wäre also nicht,
> >>> einfach eine angeblich stabile Ingroup (Mehrheit) zu bilden und dann den
> >>> Rest rauszumobben.
> >> Der Punkt ist hier aber mMn, dass wir als AG MFT keinen Konsens über
> >> das Für
> >> und Wieder einzelner Diskussionsmethoden/-theorien versuchen sollten zu
> >> erreichen, da wir uns als AG MFT auf das verstehen der Gemeinsamkeiten
> >> unterschiedlicher Methoden/Theorien konzentrieren sollten, um die
> >> übergreifende Integration der einzelnen Methoden/Theorien bestmöglich
> >> zu
> >> erreichen.
> >> JEDE - und ich meine hier wirklich JEDE - Diskussionsmethoden/-theorien
> >> hat
> >> für mich ihre Daseinsberechtigung! Die Vor- und Nachteile der jeweiligen
> >> Methode/Theorie interessieren mich dabei nur marginal. Ich sehe meine
> >> vorrangige Aufgabe darin, zu versuchen die Methode/Theorie soweit zu
> >> verstehen, dass ich sie in dem d!sco Gesamtkontext einordnen kann.
> >> Wenn sich dann noch jemand findet die Methode/Theorie als d!sco Plug-In
> >> PoC
> >> zu implementieren - super. Falls nicht, bin ich der Ansicht, das der
> >> Methoden-/Theorienentwickler sich entsprechende Unterstützung suchen
> >> muss,
> >> wenn er (oder sie) nicht selber die Implementierung übernehmen kann
> >> (oder
> >> möchte).
> >> Das heißt für mich im Klartext
> >> (1) Theorie so viel wie möglich aber nur so detailliert wie nötig!
> >> (2) Keinen Konsens über die Methode/Theorie in der AG MFT anstreben,
> >> sondern
> >> das herausarbeiten des kleinsten gemeinsamen Nenners für die
> >> Integration in
> >> d!sco!
> >>
> >>> Was die AG braucht denke ich, ist eine geeignete Verzahnung zwischen
> >>> Theorie und Technik. Zwar habt ihr lange über theoretische
> >>> Hintergründe
> >>> herum diskutiert, das muss aber nicht heißen, dass alle weiteren
> >>> Diskusisonen wiederum ergebnislos oder in einem stetigen Gegeneinander
> >>> verlaufen. Deswegen im Extremfall eine Theoriephobie zu entwickeln,
> >>> wäre
> >>> meiner Meinung nach kontraindiziert, nicht nur für die AG-Entwicklung.
> >>> Um
> >>> genau zu sein, ich sehe bei den vergangenen Diskussionen der AG, dass
> >>> die
> >>> ein großteil der eigentlich relevanten Theorien bzgl. komplexem
> >>> Problemlösen, Willensfreiheit, Ziel-, Meinungs- und Willensbildung noch
> >>> gar nicht betrachtet wurden, ist also auch nicht verwunderlich, dass man
> >>> hier noch zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen ist.
> >> Hier sollten wir glaube ich zwei Ebenen (Unterbereiche?) voneinander
> >> unterscheiden:
> >> (A) Die Methoden/Theorien, welche in einzelnen Plug-Ins implementiert
> >> werden
> >> (B) Der Gesamtprozess der Willensbildung, welcher die Plug-Ins mit- und
> >> untereinander in Verbindung setzt
> >> Für (B) untersuchen wir augenblicklich nur den Anteil der
> >> Diskussionssysteme, bei dem der Konsens in der AG sehr wichtig ist, da
> >> dieser dann Grundlage für die Spezifikation & Implementierung des d!sco
> >> Frame sein sollte (so meine Hoffnung).
> >>
> >>> Zum zweiten Team Forschung und Entwicklung und Wolfgangs Behauptung,
> >>> Evaluation hätte die AG bisher aufgehalten, muss ich schmunzeln.
> >>> Gerade,
> >>> weil man ja sonst zumindest oberflächlich auf Forschung schwört und
> >>> mit
> >>> dem QKonsens ja etwas qualitativ besser machen will als bei anderen
> >>> Konsensverfahren, ist aber der Meinung, dass die empirischen Methoden
> >>> der
> >>> Qualitätssicherung (aus der Evaluationsforschung) hier nichts bringen
> >>> ^^.
> >>> Mit den Prof of Concept Implementierungen betreibt ihr ja auch bereits
> >>> eine Form der mehr oder weniger standardisierten Evaluation, auch Disco
> >>> Delta läuft darauf hinaus. Wie man das macht, lernt man, wenn man sich
> >>> mal
> >>> mit den Methoden der empirischen Sozialforschung beschäftigt hat. Ohne
> >>> lässt sich dieser Horizont und die Entwicklungsmöglichkeiten durch
> >>> Qualitätssicherung wohl kaum begreifen, geschweigedenn entwerfen und
> >>> methodische Fehler bis hin zu Fehlentwicklungen sind m.M.n. da schon
> >>> vorprogrammiert.
> >> Da können wir nur versuchen uns stetig zu verbessern. Bitte erwarte hier
> >> nicht zu viel auf einmal von den einzelnen Mitgliedern der AG. Nicht
> >> immer
> >> besteht die Möglichkeit sich neues Wissen schnell und umfangreich
> >> anzueignen.
> >>
> >>> Kleiner Hinweis, wenn man ein selbstlernendes System bauen möchte, das
> >>> mit
> >>> Menschen interagiert, kann man sich auch an bestehender Forschung dazu
> >>> orientieren oder eben an der Wissenschaft selbst und entsprechende
> >>> Methoden, denn in meinen Augen ist die Wissenschaft das beste Beispiel
> >>> für
> >>> ein soziales, selbstlernendes System. Im Vergleich zur Philosophie, die
> >>> nach Lesch zB ihre Erkenntnisse über Nacht immer wieder "einstampft"
> >>> und
> >>> von vorne anfängt, begründet sich die Wissenschaft auf einem
> >>> ständigen
> >>> Fortschritt, einer systematisierten Erkenntnismethodik und
> >>> Qualitätssicherung. Das sollten wir meiner Meinung nach anstreben,
> >>> statt
> >>> ewig nur herum zu philosophieren.
> >> D'accord.
> >>
> >>> Wichtig ist auch, dass man zum Beispiel die Implementierung sowie
> >>> formative und summative Evaluation getrennt durchführt, also das was
> >>> z.B.
> >>> gerade in Wolfgangs Konzept bzgl. Methode und Theorie/Inhalt des
> >>> Kategoriensystems vermischt wird. Diesbezüglich (Disco Delta) ist
> >>> glaube
> >>> ich auch wichtig, dass wir uns nochmal klar werden, was wir damit
> >>> eigentlich wollen und was in solch einer Befragung/Messung überhaupt
> >>> geleistet werden kann.
> >> Mir ist die Systematik hinter d!sco Delta leider noch nicht ganz klar.
> >> Ich
> >> weiß nur, dass ich gerne als Wunschergebnis aus den Daten einer
> >> Befragung zu
> >> einer speziellen Methode/Theorie gerne von d!sco Delta den "d!sco
> >> Kompatibilitätsgrad" als Ergebnis ausgespuckt bekommen möchte. Mir
> >> fehlt
> >> jedoch leider jegliches Hintergrundwissen (und auch die notwendige
> >> Phantasie), wie d!sco Delta bzw. der Fragenkatalog bzw. die
> >> Kategorien/Charakteristiken gestaltet sein müssten, damit hier ein
> >> aussagekräftiger "Kompatibilitätsgrad" herausgelesen werden kann...
> >> ...daher ist hier meine Konsequenz, dass - so wichtig mir das Endergebnis
> >> des Kompatibilitätsabgleichs auch ist - ich nicht viel zu dieser Aufgabe
> >> beitragen kann und möchte.
> >> Cheers
> >> Marc
> >> ---
> >> “You felt it your entire life. That there’s something wrong with the
> >> democracy. You don’t know what it is, but it’s there. Like a
> >> splinter in
> >> your mind — driving you mad. It is this feeling that has brought you
> >> to AG
> >> MFT. Do you know what I’m talking about?”
> >> -- Ag-meinungsfindungstool mailing list
> >> Ag-meinungsfindungstool[at]lists.piratenpartei.de
> >> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-meinungsfindungstool
> >
>
> --
> Ag-meinungsfindungstool mailing list
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> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-meinungsfindungstool




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