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ag-gesundheitswesen - [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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[AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv
  • Date: Thu, 26 Apr 2012 13:10:32 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>


Ahoi Bernd,

wie gesagt. Ich z. B. habe nen Patientenwillen. Ich z. B. weiß genau, dass Ich nicht so wie beschrieben enden will. Warum Ich das weiß? Ich bin schon wärend der Reha verrückt geworden. Aufgrund einer Vorerkrankung ist für mich ein entspannter Abend, was für andere totale Reizüberflutung wäre, aber anders kann Ich meine Aktivitäten nicht kanalisieren (ich denke du weißt welche Vorerkrankung ich meine) ... stell Dir vor Ich würde jetzt gefangener in meinem eigenen Kopf werden? ICH weiß, dass Ich so nicht leben will, deswegen gibt es einen Patientenwillen. Das Problem ist nur, es gibt immer noch zuviele Schlupflöcher ... meiner Meinung nach ... das ein Arzt diesen nicht beachten muss.

Deswegen diskutieren wir hier, unter anderem, was man hier besser machen kann.

Lieber Gruß

Bernd

Von: Bernd Brägelmann <bernd.braegelmann AT googlemail.com>
An: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
Gesendet: 13:54 Donnerstag, 26.April 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv

Am 26.04.12 schrieb Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>:
> Was Ich jedoch auf der stroke unit gesehen habe, Patienten, die nur noch ein
> sabberndes Stück Fleisch waren, die dann in ein Pflegeheim abgeschoben
> wurden. So will Ich nicht enden.

Genau desshalb sollte man eine Patientenverfügung erstellen, damit die
Angehörigen und die Ärzte überhaupt eine Chance haben in so einem Fall
in Erfahrung zu bringen, was der Patient eigentlich möchte.

Das Problem beim Schlaganfall ist aber noch komplizierter. Die
Bemühungen der Ärzte zielen beim Schlaganfall darauf ab, die
dauerhaften Lähmungen des Patienten zu verhindern. Dazu wird z.B.
versucht verschlossene Hirngefäße wieder zu eröffnen. Dabei wird sogar
ein relativ hohes Risiko in Kauf genommen, dass der Patient infolge
der Therapie an einer Hirnblutung verstirbt. Es kann also sein, dass
Du Deinen Schlaganfall relativ glimpflich überstanden hast, weil die
Ärzte sich so für Dich eingesetzt haben.

> Es gibt aber genauso Fälle wo der Patient und sein erklärter
> Wille vor den Ärzten und dem "medizinischen Alltag" geschützt werden muss.

Ja, dem stimme ich zu. Der Patientenwille ist immer zu
berücksichtigen. Das tun aber auch 90% der Ärzte, würde ich schätzen.

LG

Bernd Brägelmann
Facharzt für Radiologie







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