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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv
  • Date: Thu, 26 Apr 2012 11:47:57 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Um mal die "Drama-Queen"-Herangehensweise wieder zu etwas herunter zu fahren.

Es gibt auch zwei Punkte zu beachten, vor denen die Politik und die Ärzteschaft bisher die Augen verschlossen hat.

1) Mein Tante z. B. hat, nachdem sie die Qual mit ihrem Mann miterlebt hat, sich aus dem Ausland eine Kapsel Zyancali besorgt. Ich habe jetzt Angst, dass sie nach einem Arztbesuch, bei dem sie irgendeine Diagnose bekommen hat, die sie erstmal nicht versteht, einfach die Kapsel schluckt.

Soll es wirklich so sein, dass man Menschen die eine verständliche Angst vor der beschriebenen Situation haben, einfach allein gelassen werden, nur weil sich Politik und Gesellschaft weigern das Thema anzufassen, egal ob es jetzt Publicity, Wirtschaftlichkeit oder Ethik ist?

2) Es wird immer argumentiert, man erhalte jemanden so lange wie möglich am Leben, denn es könne ja in 6 Monaten, 1 Jahre oder so eine Heilung für die Krankheit geben. Fragt dabei aber auch nur einer, ob ein Mensch der in so einer Situation steckt, ob er wirklich geheilt werden will? Es wäre nämlich nur eine körperliche Heilung, wer heilt die seelischen Narben?

Bestimmt gibt es Menschen, die sagen: "Wir kommen damit klar, Ich will solange am Leben bleiben wie möglich" aber es gibt und das sollte man genauso respektieren, Menschen die sagen: "Egal ob man mich irgendwann körperlich heilen kann oder nicht, die Erfahrungen die Ich durchstehen mußte haben mich seelisch so abgetötet. Ich will das nicht mehr"

Und letztendlich nochmal

Wir diskutieren nicht darüber, das ein gesunder Mensch zu Arzt geht und ihn darum bittet ihm jetzt eine Kugel durch den Kopf zu jagen.

Wir reden von sterbenskranken Menschen die selber darüber entscheiden wollen, wie sie sterben. Es ist ja nicht so, dass es keinerlei Kriterien gibt, an denen man sich orientieren kann.

- Wie sieht die Heilungsprognosse aus?
- Wie sieht die Mortalitätswahrscheinlichkeit aus?
Einschub: Beides Elemente die z. B. in der Transplantationsmedizin darüber entscheiden, ob man ein Organ bekommt oder nicht. Stichwort Net-Benefit-Analyse. Also kann niemand behaupten, solche Analysen werden nicht schon gemacht.
- Ist der Patient in der finalen Schmerztherapie?
- Kommt ein zweiter unabhängiger Arzt zu dem selben Schluß?

und und und

Lieber Gruß

Bernd



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