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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Brägelmann <bernd.braegelmann AT googlemail.com>
  • To: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>, AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv
  • Date: Thu, 26 Apr 2012 13:19:10 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 26.04.12 schrieb Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>:
> 1) Mein Tante z. B. hat, nachdem sie die Qual mit ihrem Mann miterlebt hat,
> sich aus dem Ausland eine Kapsel Zyancali besorgt. Ich habe jetzt Angst,
> dass sie nach einem Arztbesuch, bei dem sie irgendeine Diagnose bekommen
> hat, die sie erstmal nicht versteht, einfach die Kapsel schluckt.
>
> Soll es wirklich so sein, dass man Menschen die eine verständliche Angst vor
> der beschriebenen Situation haben, einfach allein gelassen werden, nur weil
> sich Politik und Gesellschaft weigern das Thema anzufassen, egal ob es jetzt
> Publicity, Wirtschaftlichkeit oder Ethik ist?

Ich bin der Meinung, dass dieses Thema intensiv diskutiert wird. In
dem oben geschilderten Beispiel schreibst Du, dass Du Angst davor
hast, dass Deine Tante eine Diagnose nicht versteht und sich desshalb
umbringt. Ich verstehe nicht, was dieses Beispiel mit dem Thema
Sterbehilfe zu tun hat. Das Problem in diesem Beispiel ist doch
vielmehr, dass Patienten zum Teil von Ärzten eine Diagnose gestellt
bekommen und sie danach u.u. mit dieser unklaren Diagnose alleine
gelassen werden.

> 2) Es wird immer argumentiert, man erhalte jemanden so lange wie möglich am
> Leben, denn es könne ja in 6 Monaten, 1 Jahre oder so eine Heilung für die
> Krankheit geben. Fragt dabei aber auch nur einer, ob ein Mensch der in so
> einer Situation steckt, ob er wirklich geheilt werden will? Es wäre nämlich
> nur eine körperliche Heilung, wer heilt die seelischen Narben?

Selbstverständlich wird gefragt. Vor jeder größeren therapeutischen
Maßnahme wird der Patient über diese Maßnahme aufgeklärt und er muss
einwilligen. Ansonsten wird keine Therapie eingeleitet. Schwierig wird
es, wenn der Patient nicht mehr ansprechbar ist und Angehörige oder
die verantwortlichen Ärzte für den Patienten entscheiden müssen.

LG

Bernd Brägelmann
Facharzt für Radiologie




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