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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv
  • Date: Wed, 25 Apr 2012 23:37:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Am 25.04.2012 21:18, schrieb Bernd Kasperidus:
Ahoi,

nach dem es anscheinend noch nicht bearbeitet wurde, würde Ich es gerne Vorschlagen, denn eine Regelung ist dringend notwendig.

Nach dem ich in meiner eigenen Familie drei Fälle erleben durfte, wo das Leben der Betreffenden noch und nöcher verlängert wurde, obwohl sie klar und deutlich geäußert hatten, dass sie dieses Leiden nicht mehr wollen (dreimal Krebs im Endstadium und ein Fall noch so verschlimmert, dass durch falsch eingestellte Werte bei der Strahlentherapie der Ein-Punkt-Strahler regelrecht ein Loch durch meinen Onkel gebrannt hat)

Immer wieder die Aussagen: "Der Patientenwille war nicht klar geäußert", "Wir haben noch Optionen" und "Wenn wir was machen, machen wir uns strafbar".

Insgesamt wurden drei Menschen fünf, sechs und neun Monate zu fast unerträglichem Leiden gezwungen.

Als Ich mich hinterher mit der jüngsten deutschen Geschichte zu der Sterbehilfe beschäftigte, mußte ich mich fragen, welche lahme Ausreden hier verwendet wurden um sich um eine Entscheidung zu drücken. Immerhin haben extremistische Gottesstaaten wie die USA und erz-konservative Staaten wie die Schweiz es geschafft dazu eine Lösung zu finden.

Wenn man sich überlegt, für wen eigentlich Sterbehilfe in Frage kommt, dann sind das schwer- und schwersterkrankte Menschen. Als Ich die Medikamentenrechnungen für meine Tante kontrollieren sollte, hatte ich eine Idee, warum es in Deutschland noch keine Regelung gibt. Für alle drei Personen zusammen gilt, wären sie zu dem Zeitpunkt gestorben, wo sie gesagt haben, wir wollen nicht mehr, hätte die deutsche Pharmaindustrie insgesamt 25000 Euro verloren, von den Umsätzen im Medizintechnikbereich nicht zu sprechen.

Rechnet man das auf ganz Deutschland hoch, hat man einen Hinweis, warum keine Regelung herbeigeführt werden soll.

Denn letztendlich, was ist ethischer? Einen Menschen endlos zu quälen oder im die Möglichkeit geben mit Würde zu sterben und dem Sichtum zu entgehen?

Daher, was denkt Ihr? Wie sollten wir das Thema angehen und welche Regelung würdet Ihr befürworten?

Lieber Gruß

Bernd



brummel1 schrieb:
> Ahoi,
>
> kurze Frage. Ich habe zwar die janzen Seiten und Archive von Gesundheit durchforstet, aber man kann ja was übersehen.
>
> Wurde das Thema passive und aktive Sterbehilfe schon behandelt? Ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.
>
> Lieber Gruß
>
> Bernd



1.) Ob erlaubt oder nicht....., Du findest nicht viele Ärzte, die "hinüberhelfen" wollen, da sie es nicht mit ihrer Ethik vereinbaren können (so wird wenigstens behauptet). Passive Sterbehilfe ist unter bestimmten Umständen schon heute straffrei.
2.) Aus 1.) ergibt sich, dass man Sterbehilfe zur Pflicht machen müsste, wenn ein sterbenskranker Mensch dies wünscht.
3.) Wird aktive Sterbehilfe legitimiert, bedeutet das, dem Arzt ein Dispensierrecht einräumen zu müssen.
4.) Je nach Ausgestaltung des Rechts auf Sterbehilfe darf der Arzt u.U. das tödliche Mittel nicht verabreichen, sondern nur zur Verfügung stellen. Aber wem? Unter welchen Auflagen? Wer haftet? Einnehmen/injizieren müsste es der Sterbewillige womöglich selbst. Aber wenn er es nicht kann?
5.) Wie stellen sich Versicherungen und die Kirche dazu?

Fragen über Fragen

Gruß
Harry



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