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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 13:36:07 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>


erstens die Unabhängigkeit sichern ... klar das ist eine Primäraufgabe.

Mit der Messbarkeit hast Du aber immer ein Problem. Egal ob es sich um gesetzliche Regulierungen handelt oder um ein Gutachten. Wie mißt man z. B. Leidensdruck? Was ist die Maßeinheit für deprimiert?

Deswegen sage Ich ja auch, ein Gutachter muss ja sowieso eine Dokumentation zu seinem Gutachten schreiben ... wenn jetzt nach Jahren zweifel an seinem Gutachten bestehen ... dann sollte er in der Pflicht sein, mit Hilfe der Dokumentation zu belegen, dass er so umfassend wie möglich alle Aspekte eines Falles nach seinen positiven und negativen Aspekten durchleuchtet und gegeneinander bewertet hat.

Dabei ist auch ein psychologischer Aspekt zu bedenken. Momentan muss so eine Dokumentation zwar auch erstellt werden, wenn man aber ein Gutachten anfechtet oder aber klagt, weil einem durch ein Gutachten ein Nachteil entstanden ist, so ist man als Kläger in der Pflicht eine 100% kausale Beweiskette zu präsentieren, die belegt, durch ein saubereres Arbeiten des Gutachters wäre das nicht passiert.

Wer kann das schon? Darauf verlassen sich aber auch viele Gutachter. So kommen dann Gutachten zu stande, wo der Patient oder das Auto oder das Hause nie vom Gutachter bewertet wurde sondern der sich nur auf irgendwelche Akten oder Aussagen verlassen hat.

Wenn Du aber diese Beweismittelumkehr einführst hast Du auch ein mächtiges psychologisches Moment, da der Gutachter von Anfang an weiß, wenn er unsauber arbeitet ist er auf jedenfall in der Pflicht zu beweisen, dass eine andere herangehensweise keinen unterschied gemacht hätte.

LG

Bernd


Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: 'Bernd Kasperidus' <lbear34 AT yahoo.de>
Gesendet: 14:22 Dienstag, 24.April 2012
Betreff: AW: AW: AW: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen

Bei Gutachten ist immer das Problem: was ist messbar, was nicht
 
Alles was im Rahmen der gutachterlichen Interpretation ist, kann zum Problem werden. Nach besten wissen und gewissen…aber wohl auch wichtig. Die Unabhängigkeit des Gutachters zu sichern ist wohl bei dieser Art Gutachten das Wichtigste.
 
Dr. med. Martin E. Waelsch
Marktstr. 13 - 17
73207 Plochingen
Tel: 07153 921931
Fax:07153 921932
Mobil: 0151 52 503 458
Skype: marell1317
 
Von: Bernd Kasperidus [mailto:lbear34 AT yahoo.de]
Gesendet: Dienstag, 24. April 2012 14:14
An: Martin E. Waelsch
Betreff: Re: AW: AW: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
 
steigerung ja ... die Frage ist jetzt wie?
 
Ich persönlich bin der Meinung, die riesige Krux in Deutschland ist, das einerseits Wirtschaftsinteresse immer schwerer wiegen als z. B. Etik oder Humanität, gerade im medizinischen Sektor. Das ist ein Bereich, wo man gut mit Gesetzen und Regulierungen eingreifen kann.
 
Ein weites Feld bleibt aber trotzdem noch unbeackert, die Fälle wo man als "Otto Normalverbraucher" sagt: "Das sagt einem der gesunde Menschenverstand, wie man sich entscheidet" ... also all die vielen Einzel- und Kleingruppenfälle, die man extrem schlecht in Regulierungen giesen kann, es sei denn man möchte das BGB irgendwann per Gabelstapler transportieren müssen.
 
Nomalerweise hätten wir für solche Entscheidungen eigentlich schon ein Instrument, das solche Detail-Regelungen für Einzelfälle unnötig macht.
 
Die Gutachter
 
Aber ehrlich, wer traut momentan einem Gutachter weiter als er ihn werfen kann?
 
Ein Gutachter, obwohl theoretisch dafür verantwortlich was er da begutachtet, wird heutzutage kaum wirklich zur Rechenschaft gezogen für das, was er fabriziert.
 
Meine Idee, wenn man z. B. nur die Beweismittelumkehr bei Gutachterurteilen einführt, würden Gutachten um 100% verlässlicher und akurater und man könnte Sie statt Einzelfallregelungen einsetzen und würde sich damit in unzähligen Bereichen den Bedarf an Einzelfallregelungen sparen.

Mein Gedanke, warum alles komplizierter und komplizierter machen, wenn man durch ein Allgemeininstrument, dass man schärft und verlässlich macht, das Leben für viele einfacher machen kann.
 
LG
 
Bernd
 

Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: 'Bernd Kasperidus' <lbear34 AT yahoo.de>
Gesendet: 13:50 Dienstag, 24.April 2012
Betreff: AW: AW: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen


Dann steht der Steigerung des Verbraucherschutzes nichts im WegeJ
 
 
Dr. med. Martin E. Waelsch
Marktstr. 13 - 17
73207 Plochingen
Tel: 07153 921931
Fax:07153 921932
Mobil: 0151 52 503 458
Skype: marell1317
 
Von: Bernd Kasperidus [mailto:lbear34 AT yahoo.de]
Gesendet: Dienstag, 24. April 2012 13:15
An: Martin E. Waelsch; 'AG Gesundheit'
Betreff: Re: AW: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
 
Es ist der Widerspruch bezüglich Verbrauchersouveränität nicht gegen Verbraucherschutz
 
Entschuldigung wenn dieser Eindruck entstand, weil Ich mich einfach an Deine Mail angehängt habe
 

Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: 'Bernd Kasperidus' <lbear34 AT yahoo.de>; 'AG Gesundheit' <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Gesendet: 13:08 Dienstag, 24.April 2012
Betreff: AW: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
 
Und wo ist der Widerspruch bezüglich Verbraucherschutz ?
 
Dr. M. E. Waelsch
 
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Bernd Kasperidus
Gesendet: Dienstag, 24. April 2012 12:44
An: AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
 
Nun Ich möchte ja jetzt nicht trostlos klingen, aber 42 Jahre als "außenstehender" und 22 Jahre als offen lebender Schwuler, der sich noch durch seine Neigung für spezielle Klamotten weiter von der "Masse" abhebt, haben mich einige Beobachtungen am "gesellschaftlichen Durchschnitt" machen lassen, dem sog Durchschnittsbürger.
 
Als Individuum mag der Mensch durchaus etwas intelligenz besitzen ... sobald aber wenigstens zwei bis drei Personen einer gesellschaftlichen Gruppe zusammen kommen, wird der Mensch zum Herdentier, das blind einem Leithammel folgt.
 
Das war schon immer so, das wird vermutlich noch lange Zeit so sein, dass wird man auch mit einem Parteiprogramm nicht ändern können.
 
Deswegen war und ist es schon immer die Aufgabe der Einäugigen unter den Blinden gewesen, die Herde vor den schlimmsten Auswüchsen ihres Herdentriebes zu schützen. So entstand z. B. der Verbraucherschutz
 
Ich weiß, eine sehr bittere Einschätzung meinerseits, aber leider ist da die Realität auf meiner Seite.
 
LG
 
Bernd
 
Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: 'AG Gesundheit' <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Gesendet: 12:10 Dienstag, 24.April 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
 
Oh, ein weites Feld mit Andersartigkeit, stimmt. Nun aber ist es sicher notwendig, dass eine Gesellschaft, in der viele darum bemüht sind, die anderen übers Ohr zu hauen ein Verbraucherschutz dringen erforderlich und unverzichtbar ist. Denn auch wenn der Verbraucher nur das kauft, was er wirklich braucht, ist er sich immer noch nicht sicher, ob das Produkt ohne Nachteileeigenschaften auf dem Markt ist. Das Bemühen um exotische Gewinnmargen bringt manche Produzenten auf skurrile Gedanken – dagegen muss man die Bevölkerung natürlich schützen. Der Verbraucher kann schlecht mit einem Testlabor um den Bauch gebunden durch die Geschäfte gehenJ
 
Das Problem mit der Andersartigkeit ist hoch – die Angst davor wird versucht mit Gleichmacherei (alle gleichen Brüste, gleiche Hosen usw.) auszugleichen. Deshalb ist es wohl auf dem Schulhof so wichtig, Markenklamotten zu haben, sonst fällt man schon wie grün angemalte Krähe aufJ
 
Dr. M. E. Waelsch
 
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Klaus Pater
Gesendet: Dienstag, 24. April 2012 11:12
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
 
Am 24.04.2012 10:11, schrieb Martin E. Waelsch:
Was der Verbraucher braucht legt der Verbraucher fest. Dabei kommt der Verbraucher mit seiner Intelligenz gut zu recht. Mag sein, dass es mehr Lebenserfahrung erfordert, um mit den Verführungen der Verkäufer klar zu kommen und denen zu widerstehen - wenn man es denn will. Koran und Bibel zeigen nicht an, was der Verbraucher braucht. Vormund gibt es in unserem Rechtssystem nicht mehr, auch wenn die Gerichte, die über Betreuungen entscheiden oft Vormundschaftsgerichte noch genannt werden (leider). Dr. M. E. Waelsch
Ok, meine Fragen waren vielleicht etwas provokativ. Ob der Verbraucher ganz allgemein mit der ihm zur Verfügung stehenden Intelligenz oder Lebenserfahrung beim "verbrauchen" klar kommt, sehe ich noch nicht ganz. Die Forderung nach einem Verbraucherschutz-Ministerium spricht eigentlich ja auch eine andere Sprache. Und ob Religionen gleich welcher Art wirklich ohne Einfluss auf das Verbraucherverhalten sind, wage ich auch etwas zu bezweifeln.

Mein Opa erzählte mir mal eine Geschichte aus seiner Jugend. Die Frage war, was wohl mit einer anders-farbigen Krähe passieren würde, und so malten sie mal eine Krähe grün an und ließen sie fliegen. Sie wurde dann wohl in kürzester Zeit vom Schwarm hingerichtet.

Andersartigkeit ist auch bei Menschen sehr geeignet, radikale Aktionen auszulösen. Im einfachsten Fall werden Kinder mit abstehenden Ohren oder vorstehenden Zähnen im Verband gemobbt und ausgegrenzt.


Am 24.04.2012 01:06, schrieb Martin E. Waelsch:
Bis der Mensch sein 18 Lebensjahr nicht vollendet hat, kommen nur plastische Operationen in Frage, die wegen Entstellung erforderlich sind.

Dem kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen.

Kpa
 
 







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