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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
  • Date: Tue, 24 Apr 2012 00:28:59 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Wenn Wir auf die freie Entscheidungsfähigkeit des Patienten vertrauen, wer schützt den Patienten dann davor, dass Ihm die Werbung einflüßtert, er müsse eine Wespentaile und doppel-D Brüste bzw einen Six-Pack und Oberarme wie Vorschlaghämmer haben? Dann mußt Du auch die Beeinflussung durch Werbung, Mode-Industrie und Designer ausschalten.

Nochmal zurück zum Thema. Was ist eine Schönheits-OP? Eigentlich jedes einschlägige Wörterbuch und Lexikon definiert eine Schönheits-OP als einen Eingriff ohne medizinische Indikation. Sprich, der Fall, dass ein Arzt sagt, wenn dieses oder jenes nicht gemacht wird, werden diese oder jene körperlichen Folgen zu erwarten sein, liegt NICHT vor.

Damit hat an Schönheits-OP von medizinisch notwendigen OP's schon weit abgegrenzt.

Wenn man jetzt sagt, eine Schönheits-OP an Minderjährigen ist immer eine Einzelfallentscheidung und diese Entscheidung wird von einem Gutachter getroffen, hat man 99% des Problems gelößt. Wenn man jetzt noch sagt, der Gutachter ist auch nach Jahren noch für die Entscheidung haftbar zu machen, sprich, er muss belegen, dass er alle notwendigen Schritte unternommen hat um negative Auswirkungen auszuleuchten und zu bewerten, dann hat man das letzte Prozent auch noch.

Lieber Gruß

Bernd


Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: 'AG Gesundheit' <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Gesendet: 1:11 Dienstag, 24.April 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen

Ein interessanter Begriff: Verbrauchersouveränität

Ich bin der Meinung, dass es wirkliche Verbrauchersouveränität nur bei Gütern gibt, die der Verbraucher wirklich braucht, Güter ohne die der Verbraucher bei seiner Lebensbewältigung nicht weiterkommt. Dann bestimmt die Erfordernis die Entscheidung, nicht die Verführung durch den Verkäufer, durch die verkaufende Gesellschaft.

Dr. M. E. Waelsch


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von nokvok
> Gesendet: Dienstag, 24. April 2012 00:33
> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Schönheits-OPs bei Minderjährigen
>
>
> Rasmus schrieb:
> > Wie steht ihr hierzu?
> >
> >> Experten gegen Schönheits-OPs bei Minderjährigen
> >> http://www.kma-online.de/nachrichten/politik/id__27038___view.html
> >
> > Nicht ganz einfach, denn natürlich muss man Jugendliche schützen.
> > Allerdings bin ich der Meinung, Gesetze sind hier der falsche Weg. Es
> > wird von Oben entschieden, was gut oder schlecht ist, ohne dem
> Patienten
> > eine eigenständige Entscheidung zu erlauben.
> >
> > Sollten wir bei freien Informationen und einer ehrlichen Beratung des
> > Arztes nicht auf die Entscheidungsfähigkeit der Menschen vertrauen
> oder
> > machen wir Gesetze, die Menschen davor schützen womöglich eine
> falsche
> > Entscheidung zu treffen.
> >
> > Als Pirat würde ich mich für die Verbrauchersouveränität einsetzen
> > und die Menschen informieren, damit sie die für sie beste
> Entscheidung
> > treffen können.
> >
> > Was haltet ihr von solchen Gesetzen?
>
> Kosmetische Operationen gibt es in verschiedenen Ausführungen.
> Rekonstruierende Operationen, Ambulante, mit oder ohne Folgebehandlung,
> mit großen oder kleinem Risiko etc etc etc.
>
> Es ist denke ich sehr wichtig die Schwere des Eingriffes mit der
> erwarteten Verbesserung der Lebensqualität ins Verhältnis zu setzen.
> Um die Kinder bis Jugendlichen vor all zu ehrgeizigen Eltern zu
> schützen
> würde ich aber auch die Konsultation eines entsprechend ausgebildeten
> Arztes (nicht des Chirurgen) vor die endgültige Entscheidung setzen.
>
> Ich weiß nicht ob es irgendwelche Mängel in Konzept oder Umsetzung der
> Informationspflicht bei solchen Operationen gibt. Müsste man ggf prüfen
> ob eine vollständige Transparenz der Folgen und Risiken erreicht wird.
> --
> AG-Gesundheitswesen mailing list
> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen

--
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
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