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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv


Chronologisch Thread 
  • From: Rainer Hotter <phantomg4 AT live.de>
  • To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv
  • Date: Thu, 26 Apr 2012 17:31:54 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Bernd,

zu 1. :
Die Tante hat Angst davor, dass es Ihr nach eine OP/Therapie genauso ergeht
wie ihrem Mann und das will Sie lieber zu früh als zu spät verhindern.

Zu 2:
Es wird keine Therapie eingeleitet, so lange der Patient ansprechbar ist und
diese nicht will. Na gut, und was passiert, wenn er dann den Zustand
erreicht, in dem er nichtmehr ansprechbar ist??? Dann wird es nicht nur
schwierig, sondern es treffen unterschiedlichste Interessen aufeinander.
Mal ehrlich, erstellst Du nach Ablehnung der Therapie mit dem Patienten eine
Patientenverfügung oder ermutigst ihn dazu????? Ich denke die wenigsten Ärtze
würden dies tun. Egal warum (Zeitmangel, Ignoranz, anderes Verständnis von
Selbstbestimmung,...)

Lg
BayernPK
Rainer


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces+phantomg4=live.de AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces+phantomg4=live.de AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von Bernd Brägelmann
Gesendet: Donnerstag, 26. April 2012 13:19
An: Bernd Kasperidus; AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Sterbehilfe passiv und aktiv

Am 26.04.12 schrieb Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>:
> 1) Mein Tante z. B. hat, nachdem sie die Qual mit ihrem Mann miterlebt
> hat, sich aus dem Ausland eine Kapsel Zyancali besorgt. Ich habe jetzt
> Angst, dass sie nach einem Arztbesuch, bei dem sie irgendeine Diagnose
> bekommen hat, die sie erstmal nicht versteht, einfach die Kapsel schluckt.
>
> Soll es wirklich so sein, dass man Menschen die eine verständliche
> Angst vor der beschriebenen Situation haben, einfach allein gelassen
> werden, nur weil sich Politik und Gesellschaft weigern das Thema
> anzufassen, egal ob es jetzt Publicity, Wirtschaftlichkeit oder Ethik ist?

Ich bin der Meinung, dass dieses Thema intensiv diskutiert wird. In dem oben
geschilderten Beispiel schreibst Du, dass Du Angst davor hast, dass Deine
Tante eine Diagnose nicht versteht und sich desshalb umbringt. Ich verstehe
nicht, was dieses Beispiel mit dem Thema Sterbehilfe zu tun hat. Das Problem
in diesem Beispiel ist doch vielmehr, dass Patienten zum Teil von Ärzten eine
Diagnose gestellt bekommen und sie danach u.u. mit dieser unklaren Diagnose
alleine gelassen werden.

> 2) Es wird immer argumentiert, man erhalte jemanden so lange wie
> möglich am Leben, denn es könne ja in 6 Monaten, 1 Jahre oder so eine
> Heilung für die Krankheit geben. Fragt dabei aber auch nur einer, ob
> ein Mensch der in so einer Situation steckt, ob er wirklich geheilt
> werden will? Es wäre nämlich nur eine körperliche Heilung, wer heilt die
> seelischen Narben?

Selbstverständlich wird gefragt. Vor jeder größeren therapeutischen Maßnahme
wird der Patient über diese Maßnahme aufgeklärt und er muss einwilligen.
Ansonsten wird keine Therapie eingeleitet. Schwierig wird es, wenn der
Patient nicht mehr ansprechbar ist und Angehörige oder die verantwortlichen
Ärzte für den Patienten entscheiden müssen.

LG

Bernd Brägelmann
Facharzt für Radiologie
--
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen





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