Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie bei ADHS - Studie

[skepticus <skepticus AT news.piratenpartei.de>]

checkinger schrieb:
> 2. Die hohen Kosten für Studien rechnen sich nur, wenn ein 
> patent-geschütztes Therapieverfahren(= Medikament) dabei rauskommt

Korrekt. Pharmafeindliche Kalkulationen gehen im Schnitt von 60 Millionen 
Euro Forschungskosten pro Medikament aus. Pharmafreundliche kommen auf 800 
Millionen bis 2,3 Milliarden.

checkinger schrieb:
> 3. Bekannte Naturstoffe sind hochwirksame Arzneistoffe, jedoch nicht 
> patentierbar

Das ist so nicht richtig. Einen Stoff an sich kann man nicht patentieren. 
Aber ein Verfahren, um mit diesem Stoff eine Krankheit zu heilen/behandeln 
schon. Viele heutige in der Medizin eingesetzte Stoffe kommen "so" in der 
Natur vor.

checkinger schrieb:
> 4. Deshalb werden bekannte Naturstoffe nicht im Rahmen von 
> Zulassungsstudien auf Wirksamkeit gegen Krankheiten getestet.
> 5. Stattdessen werden aus Naturstoffen chemisch definierte 
> Einzelwirkstoffe extrahiert und chemisch verändert, damit ein 
> patentierbarer Stoff entsteht.

Das ist wiederum nicht richtig. Es ist nicht notwendig einen 
Einzelwirkstoff zu verändern. Es genügt, eine Anweisung zum technischen 
Handeln mit dem Wirkstoff vorzugeben und diese patentieren zu lassen.

http://books.google.at/books?id=ONuCK8_4IbMC&pg=PA106&lpg=PA106&ots=bEUzDs772j

checkinger schrieb:
> 7. Nur einer von 1000 chemisch definierten Einzelwirkstoffen erreicht 
> Phase I der 4 klinischen Studien-Phasen
1:1000 erscheint mir optimistisch. ;)

checkinger schrieb:
> 8. Innovation findet allenfalls im Schneckentempo statt. 9. Viele 
> innovative Ansätze erreichen den Markt aus rein wirtschaftlichen 
> Gründen nicht.
Richtig. Speziell Medikamente für seltene Krankheiten werden kaum 
erforscht, da kein Gewinn zu erwarten ist (bei extrem hohen 
Entwicklungskosten). Hier müsste der Staat eingreifen, was aber genau gar 
nichts mit Homöopathie und diesem Thread zu tun hat.