ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
Listenarchiv
- From: "Martin E. Waelsch" <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
- To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern
- Date: Mon, 9 Apr 2012 23:20:56 +0200
- Importance: High
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Ich denke, wir haben in der Diskussion noch nicht gefunden, worum es
eigentlich geht, muss irgendwie was archaisches sein, dabei sind wir bei
suggestiven Verfahren noch gar nicht angelangt :-), was dann...
Dr. M. E. Waelsch
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> kunstkomplott AT gmx.de
> Gesendet: Montag, 9. April 2012 20:29
> An: AG Gesundheit
> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern
> Wichtigkeit: Hoch
>
> Hallo Martin,
>
> Danke für die Antwort! Vielleicht ist das Problem, die Art und Weise,
> wie hier Positionen vertreten werden. Ich sehe nicht, das es den
> wirklichen Wunsch gibt die Positionen zu verschieben und zusammen -
> durch Austausch und Veränderung der Positionen - etwas auf die Beine zu
> stellen. Sie werden mit den gleichen unseriösen und
> vorurteilsbehafteten "Argumenten" vorgetragen, die sie anprangern. Es
> wird selektiv und einseitig aus dem Zusammenhang gerissen. Und es wird
> abgewertet und ausgrenzt. Das ist m.E. keine wirkliche
> Auseinandersetzung. Mir geht es nicht darum, jemanden zu hintergehen,
> aber ich hab auch nur begrenzt Ressourcen in solchen Grabenkämpfen, die
> von einigen Leuten ausgehen, mitzumischen. Ich bin kein Mediziner, aber
> habe als Therapeutin mit absolut gleichen Themen zu tun. Meine
> Intention war: das Thema und die dahinter stehende Haltung ist zu
> wichtig als das hier in solchen Diskussionen zermürbt werden darf.
>
> Tom Karla
>
>
> Am 09.04.2012 um 19:58 schrieb Martin E. Waelsch:
>
> > Hallo Tom Karla,
> >
> > ich kann im wesentlichen deinen Ausführungen zustimmen und sie lassen
> sich erweitern, vertiefen, wie auch immer.
> > Auf jeden Fall finde ich aber, dass es eben gerade darum geht, sich
> in einer AG auseinander zu setzen, auch wenn es zunächst starre Grenzen
> gibt.
> > Es ist ein probates Mittel, wenn es starre Grenzen gibt, diese
> möglichst mit einem Partei-Antrag zu überwinden/zu umgehen/zu
> überholen.
> > Das kann aber aus meiner Sicht nicht der Weg sein, um etwas zu
> ändern. Diesen Weg kennen wir von allen anderen Parteien, es war an UNI
> so, um etwas durchzubringen usw. Ich denke schon, dass es wichtig ist,
> sich mit den starren Grenzen auseinander zu setzen, sonst behalten wir
> starre Grenzen als Prinzip - und gerade das wollen wir bei einem
> Aufbruch denke ich nicht.
> >
> > Ich bin zwar noch kein PIRAT oder wie das heißt, aber so verstehe ich
> "ändern" und "Freiheit" usw.
> >
> > Antrag kann man sicher formulieren, um auszuprobieren, was bei der
> Formulierung alles neues einfällt.
> >
> > Mir fällt bei den Anträgen für den Parteitag im Münster auf, dass es
> da auch noch jede Menge an Diskussionsbedarf gibt, z. B. Sterbehilfe
> oder Sucht. Wahrscheinlich ist sinnvoll, beide Wege zugehen und die
> Grenzen immer in der AG auszuloten.
> >
> > Starre Grenzen sind für mich eine Anzeige, dass das Problem brennt.
> Ist wie in der Supervision. Da freue ich mich darüber, wenn es am
> Anfang starre Grenzen gibt, dann lässt sich das Problem genauer
> definieren und vor allem während des Prozesses umformulieren und wenn
> am Ende ein gemeinsames Verständnis rauskommt, freuen sich alle.
> >
> > HG
> > Martin
> >
> > Dr. med. Martin E. Waelsch
> > Häfnergasse 14
> > 73207 Plochingen
> > Tel: 07153 921931
> > Fax:07153 921932
> > Mobil: 0151 52 503 458
> > Skype: marell1317
> > dr.m.e.waelsch AT t-online.de
> >
> >
> >
> >> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
> >> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> >> kunstkomplott AT gmx.de
> >> Gesendet: Montag, 9. April 2012 19:15
> >> An: AG Gesundheit
> >> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern
> >> Wichtigkeit: Hoch
> >>
> >> Hallo Martin,
> >>
> >> vielleicht macht es Sinn diesbzgl. einen neuen Antrag (oder
> >> Gegenentwurf) zu formulieren. In dieser AG scheinen mir die Fronten
> zu
> >> starr, es gibt - vielleicht aufgrund persönlicher Erfahrungen -
> zuviel
> >> Abwehr. Ich denke ebenso, dass umfassend geschaut werden muss, was
> "Gut
> >> Tut" und "Was Schadet", es gibt noch zuwenig Schutz und Überwachung
> >> durch neutrale Instanzen, im Bereich der Lebensmittel und
> Konsumgüter,
> >> ebenso wie in der medizinischen und therapeutischen Behandlung, dem
> >> Bereich, aus dem ich komme. Die Neutralität und Offenheit sehe ich
> hier
> >> nicht gegeben. Gleiche emotionale Abwehr finde ich eben auch auf der
> >> Gegenseite bei Menschen, die schlechte Erfahrungen mit der
> >> "Schulmedizin" haben, die es durchaus gibt. Deswegen darf und kann
> sie
> >> nicht allgemein verurteilt werden. Es macht in vielen Bereichen
> Sinn,
> >> das, was unverständlich, zweifelhaft und unklar wirkt mehr ans Licht
> zu
> >> bringen. Auch in der Therapie haben wir viele Faktoren, die
> unbewiesen
> >> und unklar sind, klar ist aber, das vieles wirkt, unklar ist häufig
> wie
> >> und warum. Auch Forschung muss sich entwickeln, sie ist nicht
> gegeben,
> >> sondern auch nur "Kind ihrer Zeit". Sie kann nur das sehen, was sie
> >> sich auch vorstellen kann.
> >> Ich sehe in der Homöopathie ebenso viele unbekannte Faktoren. Auch
> in
> >> der Schulmedizin ist längst nicht alles erforscht und in ihrer
> >> Wirksamkeit eindeutig und überprüft. Ich denke da alleine an die
> >> Anwendung von Psychopharmaka. Ich sehe auch v.a. in der schlechten
> >> Ausbildung, im defizitären und zu sehr auf wirtschaftlichen
> Interessen
> >> bezogene Handlungen eine große Gefahr, und die gibt es auf beiden
> >> Seiten.
> >> Eine Öffentlichkeit kann bessere Kontrolle bedeuten, eine bessere
> >> Qualität der Lehre und Ausbildung und der Behandlung. Sie schafft
> >> Transparenz. M.E. ist die Fähigkeit auch "Fremdes" oder
> "Unbekanntes"
> >> aufzunehmen ein Ausdruck von Selbstsicherheit - auch einer
> >> selbstsicheren Gesellschaft.
> >> Den "Schulenstreit" habe wir auch in der Psychotherapie. Letztlich
> >> wissen wir dort heute, das es um eine übergreifende Arbeit gehen
> muss,
> >> um eine verbesserten Austausch und Toleranz, um die Qualität der
> >> Therapie zu verbessern. Ziel muß das Wohlbefinden des zu
> Behandelnden
> >> sein. In allen Ausrichtungen. Eine Ausrichtung für sich allein ist
> zu
> >> wenig und wird dem Menschen in all seinen Facetten und
> Bedürftigkeiten
> >> nicht gerecht. Warum also nicht sehen, was gut am anderen ist, wo
> man
> >> sich ergänzen und austauschen kann.
> >>
> >> Herzliche Grüße,
> >>
> >> Tom Karla
> >>
> >>
> >> Am 09.04.2012 um 18:41 schrieb Martin E. Waelsch:
> >>
> >>> Mir ist immer noch nicht verständlich, warum eine über Jahrzehnte
> >> benutzte Art von Heilversuchen nicht wissenschaftlich untersucht
> werden
> >> kann, es nicht dafür eine Hochschule geben kann, die sich
> >> wissenschaftlich mit der Homöopathie auseinandersetzt. Diese
> Diskussion
> >> für und gegen Homöopathie gibt es schon auch Jahrzehnte. Wie sollen
> wir
> >> Leute aufklären, beraten und schützen, wenn wir kein Wissen haben?
> >>>
> >>> Für die sog. Alternative Medizin müssen Rahmenbedingungen
> geschaffen
> >> werden, damit sie Menschen nicht schadet, Menschen zu ihrem Schaden
> >> nicht verführt. Das ist der wesentliche Punkt, hier die gierige
> >> Geschäftemacherei zum Nachteil von Hilfsbedürftigen zu unterbinden.
> Die
> >> Homöopathie ist dabei sicher kein Problem.
> >>>
> >>> Wir brauchen ein Katalog von wirklich schädlichen
> >> Methoden/Anwendungen/Praktiken, damit wir überhaupt wissen, was
> alles
> >> verkauft wird. Es braucht einen Schadens-Register, übrigens für die
> >> gesamte Medizin.
> >>>
> >>> Wir sind nicht in einer Welt, in der schwarz-weiß regiert. Auch die
> >> Wissenschaft muss noch beweisen, dass sie immer von jeden Zweifel
> von
> >> Lobbyismus frei ist. Wir Ärzte müssen mittlerweile schon selber die
> >> wissenschaftlichen Arbeiten auswerten, um an die Patienten nur das
> ran
> >> zu lassen, was wirklich bestätigt ist. D. h.: wenn mir eine Arbeit
> >> präsentiert wird, gilt erst mal Skepsis und Recherchen, bevor ich
> das
> >> glaube, was in der Publikation steht. Wir sind viel zu oft betrogen
> >> werden, oder zumindest milde gesagt, ist nicht alles gesagt worden.
> >>>
> >>> Nach 33 Jahren Medizin im Krankenhaus kann ich leider nichts
> anderes
> >> berichten. Es wäre schön, wenn es mal besser wird.
> >>>
> >>>
> >>> Dr. med. Martin E. Waelsch
> >>> Häfnergasse 14
> >>> 73207 Plochingen
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> >>> Skype: marell1317
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> >>>
> >>>
> >>>> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> >>>> Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-
> >>>> gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
> >>>> skepticus
> >>>> Gesendet: Montag, 9. April 2012 17:42
> >>>> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> >>>> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern
> >>>>
> >>>>
> >>>> Julitschka schrieb:
> >>>>> Leute, mir geht es genau darum. Es darf einfach nicht sein, dass
> >> der
> >>>>> Staat mit der finanziellen Unterstützung einer Hochschule für
> >>>>> Homöopathie dieser eine Berechtigung zuweist die sie nicht hat.
> Das
> >>>> sind
> >>>>> unsere Steuergelder!
> >>>>
> >>>> Also, so einfach ist das nicht. Man kann natürlich jederzeit eine
> >>>> Akademie für Elfenkunde aufmachen, aber dann hat man immer noch
> das
> >>>> kleine Problem, dass der Wissenschaftsrat bei nichtstaatlichen
> >>>> Hochschulen
> >>>> die Akkreditierung durchführen muss. Erst danach kann man
> allgemein
> >>>> anerkannte Titel vergeben. Der Wissenschaftsrat ist seit 2001 für
> >> die
> >>>> Akkreditierung von Hochschulen zuständig.
> >>>> http://www.wissenschaftsrat.de/
> >>>>
> >>>> Man kann natürlich tricksen, d.h. eine andere Hochschule nimmt
> >>>> offiziell
> >>>> die Prüfung ab. So macht es z.B. die Freie Hochschule Mannheim,
> dort
> >>>> wurde die Akkreditierung verweigert, da die Gefahr besteht, dass
> >> eine
> >>>> „außerwissenschaftliche Erziehungslehre“ vertreten werde. Man hat
> da
> >>>> einfach eine "Kooperation" mit einer anderen Hochschule begonnen.
> >>>> --
> >>>> AG-Gesundheitswesen mailing list
> >>>> AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
> >>>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen
> >>>
> >>> --
> >>> AG-Gesundheitswesen mailing list
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> >> --
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- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, (fortgesetzt)
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Martin E. Waelsch, 09.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, haarbrandt, 09.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Martin E. Waelsch, 10.04.2012
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- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Martin E. Waelsch, 09.04.2012
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- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Esoterik_nein_danke, 09.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Martin E. Waelsch, 09.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Esoterik_nein_danke, 09.04.2012
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- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, haarbrandt, 09.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Martin E. Waelsch, 09.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, haarbrandt, 09.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Swen, 19.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Wolfgang Hennig, 19.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, skepticus, 20.04.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern, Wolfgang Hennig, 19.04.2012
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