Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern

[Wolfgang Hennig <wolfgang AT hennig-clan.de>]

Hallo Miteinander,

ich habe zwar gehofft, die Diskussion mit der Homöopathie lässt so 
allmählich nach, weil wir einerseits uns einig sind, dass dies nicht 
Kassenleistung werden soll andererseits aber auch nicht verbieten 
sollten, dass dies angewendet wird - ist ja schließlich Privatsache 
eines jeden mündigen Bürgers.
Wir wollen ja auch nicht, dass uns jemand vorschreibt, welche 
Internetseiten für uns gut sind, und welche wir nicht zu sehen bekommen, 
weil die uns sicherlich schaden werden.

Dennoch habe ich mal mit dem Autor der ADHS Studie, Dr. Heiner Frei, 
Kontakt aufgenommen und seine Meinung zu den Vorwürfen hier erbeten. Er 
schrieb mir folgendes:

Unsere Studie wurde in European Journal of Pediatrics veröffentlicht, der 
renommiertesten pädiatrischen (schulmedizinischen) Fachzeitschrift Europas.
Unsere Statistiker (der Universität Bern) sagen: Signifikant ist signifikant, 
daran gibt es nichts zu rütteln.

ich denke, das sollte den Kritikern der Homöopathie zu denken geben.
Damit wäre die homöopathische Behandlung von AHDS eine Level 2 
evidenzbasierte Medizin:

Level 2: Es gibt Nachweise für die Wirksamkeit aus zumindest einer 
randomisierten, kontrollierten Studie.

Einerseits wird gefordert, dass man beweisen soll, dass die (richtig 
angewandte) Homöopathie wirkt, andererseits wird dies dann sofort in 
Frage gestellt, weil der Beweis einem nicht ins Lebensbild passt.

Wenn es hunderte Studien gibt, die beweisen, dass Homöopathie nicht 
wirkt, kann es auch heißen, dass diese hundert Studien einfach falsch 
waren. Homöopathie ist nicht einfach ein paar Kügelchen dem Patienten zu 
geben. Auch haben die Komplexmittel (Zappelin) nichts mit Homöopathie zu 
tun.

Hahnemann sagte schon „macht es nach, aber richtig“. Nur weil man 100 
mal aus dem Fenster geschaut hat und es nicht regnet, kann man nicht 
behaupten, dass es nie regnet. Aber genau das wird hier gemacht. Hundert 
Studien (die meist das Ziel hatten zu beweisen, dass die Homöopathie 
nicht wirkt) die beweisen dass die Homöopathie nicht wirkt, könnten aber 
auch beweisen, dass die Autoren nichts von der Homöopathie verstanden 
haben.

Ich muss dazu sagen, dass sicherlich auch 50% (eher mehr) der 
homöopathischen Ärzte und Heilpraktiker die Werke Hahnemanns nur vom 
Hörensagen kennen - aber das ist ein anderes Thema...

Nun denn - lasst uns bitte nicht wieder in die alten Grabenkämpfe der 
Gegner und Befürworter fallen, sondern einfach mal das Thema ruhen. Wir 
können hier mit unseren beschränkten Mitteln weder das eine, noch das 
andere beweisen - und solange fände ich es durchaus OK, die Sache mit 
der Homöopathie weiterhin sehr kritisch zu betrachten.

Viele Grüße

Wolfgang

Am 09.04.2012 20:05, schrieb C30:
> > Homöopathie wird seit über 200 Jahren erforscht, immer mit demselben
> > Ergebnis: Ist nur ein Placebo. Warum ein 200 Jahre altes totes pferd
> > reiten?