ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
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- From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
- To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse
- Date: Fri, 10 Jun 2011 12:18:16 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Am 09.06.2011 19:15, schrieb bach:
Hallo zusammen, so, nun folgt mein Gegenvorschlag, der auf bisherigen Werten der PP basiert: 1.) Abschaffung der Patentierbarkeit von Medikamenten und Gerätschaften und vorläufige Preiskontrolle durch den Staat oder einer von ihm legitimierten Instanz Ein Spannungsprüfgerät kostet ca. 90 Euro. Dabei handelt es sich um bloße Polarisationsfolien im Cent-Bereich. Ein Ultraschallgerät für Brillen kostet zwischen 300 - 700 Euro. Ganz ähnliche bekommt man schon für 70-80 Euro. Stundenlang könnte ich Beispiele aufzählen. 2.) Abschaffung der Selbstverwaltung der Ärzteschaft und jeder Zulassungsbeschränkung ------- schafft man die Zulassungsbeschränkung ab, lassen
sich viel mehr Ärzte nieder als gebraucht werden. Jeder Arzt
will verdienen und schafft sich seinen eigenen Bedarf mit
entsprechenden Kosten (hatten wir früher schon, hat nicht
funktioniert).
3.) Reduzierung der Zahl der Krankenkassen auf ein Minimum ----- halt ich auch für
sinnvoll, die Kassen müssen im Prinzip ohnehin alle das
Gleich anbieten, besonders viel sinnvoller Wettbewerb ist da
ohnehin nicht möglich
4.) Das Solidarprinzip bleibt erhalten und jeder Bürger
zahlt in den
Fond ein. Optional besteht die Möglichkeit, sich zusätzlich privat abzusichern. 5.) Kurativ tätige Ärzte werden beim Bund angestellt und erhalten einen speziellen Arbeitsvertrag, ein großzügiges Fixum zzgl. eines leistungsbezogenen Honoraranteils aus dem Fond , aber insgesamt max. 250.000 Euro p.a. Soweit sie sich niederlassen wollen, wird staatlicherseits Praxis und Ausstattung für eine Leasinggebühr angeboten. Der Arzt zahlt lediglich diese Leasinggebühr, seine Versicherungen und evtl. benötigtes Personal selbst. ---- ist es überhaupt möglich,
zigtausende von Ärzten quasi zu enteignen? Ich glaube, dass
geht verfassungsrechtlich überhaupt nicht. An den
Verteilungsproblemen ändert das auch nicht sehr viel - wer
will die Honorarverteilung regeln (das ist ja gerade heute
unser Hauptproblem, dass es immer Gewinner und Verlierer und
sehr viel Blödsinn gibt).
Ich finde es ja toll, wenn ich
eine Praxis ohne größeres Finanzrisiko leasen kann, aber wo
ist da der Kostenvorteil für die Allgemeinheit? 250 000,- Euro verdient ohnehin kaum
eine Praxis.
Nicht enteignen!! Wer heute seine Praxis hat, soll sie behalten, bis
er sie aufgibt. Der Durchschnittsverdienst eines Arztes liegt lt.
aktueller Meldung der FR nach Abzug der Praxiskosten bei 165.000
Euro brutto. Da bei meinem Modell ein Arzt seine Leasinggebühren und
Personal bezahlen müsste, müsste er m.E. schon auf solche Summen
kommen können, wenn der leistungsabhängige Honoraranteil dies
zulässt. Wie man ärztliche Leistung am fairsten misst, muss ich noch
offen lassen. Das könnte durch andere Ärzte erfolgen oder durch ein
Bewertungssystem durch die Patienten oder einem Mix. Übrigens
schließe ich andere, nichtmedizinische Leistungserbringer in dieses
Bewertungssystem mit ein.Auch Physiotherapeuten, Optiker, Orthopädiemechaniker, Hörgeräteakustiker etc. sollten sich da bewerten lassen müssen. 9.) Telemedizin als Ersatz für eine sachkundige
Vor-Ort-Diagnose wird
verboten. Sie kann allenfalls als Instrument für Zweit- oder Drittmeinungen dienen. ----was meinst Du damit, spielt
das überhaupt eine wesentliche Rolle?
10.) Wer als Arzt in staatlicher Anstellung tätig ist, verpflichtet sich im Rahmen palliativer Maßnahmen auch zur Sterbehilfe, wenn es dem Wunsche unheilbar kranker und todgeweihter Patienten entspricht. ---- Sterbehilfe wurde gerade vom Deutschen Ärztetag als unethisch beurteilt und entspricht auch nicht dem Denken der "Gutmenschen" in unserer Gesellschaft (obwohl in ähnlicher Form sicherlich sinnvoll) Ich könnte noch verstehen, wenn einzelne Ärzte damit Gewissensprobleme bekämen, jemandem "hinüber" helfen zu sollen, aber es einem ganzen Berufsstand zu verbieten, obwohl sogar mittlerweile höchstrichterliche Straffreiheit für sterbehelfende Ärzte zugesichert wurde, hat ein intensives "Gschmäckle". Viele Grüße nach Berlin Harry |
- [AG-Gesundheit] mit Interesse, Guido Heymann, 07.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Jürgen Junghänel, 07.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 07.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 09.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, bach, 09.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 10.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Privacy, 09.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 10.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Guido Heymann, 10.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 10.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, bach, 09.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Privacy, 09.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 10.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Jörg H, 13.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 10.06.2011
- Re: [AG-Gesundheit] mit Interesse, Morgan le Fay, 09.06.2011
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