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ag-gesundheit-reformer - Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung

ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland

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Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung


Chronologisch Thread 
  • From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
  • Cc: ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung
  • Date: Fri, 03 Feb 2012 12:59:14 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
  • List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>



Am 03.02.2012 11:41, schrieb petra.jahn AT itslo.de:
Am 02.02.2012 um Uhr haben Sie geschrieben:

Sogar der ALG2-Bezieher soll sich das aus Regelsätzen "ansparen". Er
hat
also de facto weniger Rechte auf eine "Selbstbestimmung und Teilhabe
am
gesellschaftlichen Leben" (§1 SGB 9) als einer, der regelmäßig sein
gutes Geld verdienen kann.
Ein ALG 2 Bezieher bekommt den 2fachen Satz z. B. beim Zahnersatz. Eine
Schlechterstellung gegebenüber eines "guten" Geldverdieners kann ich
nicht erkennen. Wenn man schon mit Begriffen wie Gutes Geld verdienen um
sich schmeißt, sollte man Zahlen nennen. Ab wann verdient man gutes Geld
und wieviele Personen müssen mit diesem Guten Geld auskommen?
Den 2-fachen Satz von was?
Ich habe auch nicht von Zahnersatz geredet! Für Brillen gibt es NICHTS, mit viel Glück und dem Goodwill des Sachbearbeiters gibt es allenfalls einen Kredit, der dann von Regelsätzen zurückgezahlt werden muss. Das ist Fakt!
Und "gutes Geld" verdient im Zusammenhang mit unserem Thema hier spätestens derjenige, der als Angestellter soviel Einkommen hat, dass er sich privat krankenversichern könnte.


Der "Staat" ist jeder von uns und es gibt keinen Grund, "staatliche"
Kontrollinstanzen abzulehnen, die natürlich aus gewählten und
fachkundigen Beitragszahlern bestehen sollten. Diese Lösung ist
jedenfalls nicht schlechter als die, das Gesundheitswesen kommerziell
ausgerichteten Unternehme(r)n zu überlassen.
Das ist dann richtig, wenn die staatlichen Institutionen nicht von der
privaten Wirtschaft korrupiert werden. Staatliche Institutionen bekommen
ihr "Regelwerk" von der Politik. Und da gibt es keinen Politiker, der
nicht von irgendeiner Lobby gesteuert wird.

Genau da liegt meine politische Ambition. Im Übrigen sagte ich schon, dass in Aufsichtsgremien Beitragszahler sitzen müssen. Schon allein deshalb, um über die Verwendung der Beitragsgelder mitentscheiden zu können. Würde also "die Politik" etwas planen, was den Interessen der Beitragszahlern zuwider läuft, kann diese Kontrollinstanz die Planung blockieren.

>
Noch etwas zu den Abschlussaufwendungen von 2,649 Milliarden Euro,
die
mich
auch nicht begeistern, aber wenn Kritik geübt wird, dann bitte nicht
Äpfel
mit Birnen vergleichen:

Zum einen sind das primär Provisionen, also das Einkommen für die
Außendienstmitarbeiter, und nicht Kosten für Werbung oder gar für
Lobbyarbeit.
Das ist doch dem Versicherten herzlich wurscht, wo man sein Geld
verjubelt. Jedenfalls landet es nicht in einem Solidartopf für
Versicherte.
Warum erstellt man nicht einen "Mißstandskatalog" und überlegt zunächst,
wie jeder einzelne Punkt dieses Katalogs beseitigt werden kann bevor man
versucht, ein System durch ein nächstes pauschal zu ersetzen.
In dieser AG sind so viele unterschiedlich "Sichtweisen" vertreten
(Ärzte, Apotheker, Privat- und Kassenpatienten). Warum tragen wir nicht
aus allen Bereichen das negative zusammen und versuchen über
Hintergrundwissen Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten, die man als
Forderungskatalog zusammenfasst? (oder ist das schon geschehen und ich
habe dazu nur nichts gefunden?).

Gruß
Petra
Der einzige Missstand ist fehlendes Geld. Es stellt sich nur die Frage, ob wir versuchen wollen, mehr einzunehmen oder weniger auszugeben.
Und ich bin mir angesichts der Tatsache, dass selbst die PKV Beiträgen hinterherlaufen muss und über 600.000 Konten der GKV Rückstände von durchschnittlich 2000 Euro aufweisen, sehr sicher, dass ich mich nicht irre, wenn ich dafür plädiere, dass wir Piraten uns darum zu kümmern haben, weniger auszugeben. Wenn wir uns darüber einig wären, käme man vermutlich sehr schnell zwangsläufig auf die Notwendigkeit, gewisse Dinge nicht kommerziellen Interessen und Interessenten überlassen zu können, allem voran die Pharmabranche.
Im Spass habe ich mal gesagt, dass ich bei denen am liebsten Panzer auffahren lassen würde, aber sehr weit bin ich nicht mehr davon entfernt, nachdem sich einfach nichts tut. Zwar gibt es das tolle AMNOG und die Rabattverträge, aber es gibt auch nicht lieferbare Medikamente und noch immer ein geradezu menschenverachtendes Patentrecht für Arzneien.
Das alles muss weg, dann sparen wir auch eine Menge Geld, das wir den Ärzten oder/und den Beitragszahlern zugute kommen lassen könnten.

Gruß
Harry




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