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Betreff: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland
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Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung
Chronologisch Thread
- From: Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>
- To: ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung
- Date: Thu, 02 Feb 2012 17:08:24 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheit-reformer>
- List-id: Sub-AG der AG Gesundheit der Piratenpartei Deutschland <ag-gesundheit-reformer.lists.piratenpartei.de>
Am 02.02.2012 15:20, schrieb Wolfgang Gerstenhöfer:
Das ist doch eigentlich ganz einfach. Wo es einen "Markt" geben soll und geben darf, wo es eine funktionierende Korrelation zwischen Angebot und Nachfrage gibt, da lassen wir besser die agieren, die den Markt zum Markt machen.
Mich erstaunt auch, dass es offensichtlich konsensfähig ist, dem Staat bei
innenpolitischen Themen sehr skeptisch gegenüberzustehen, wenn es aber um
die Gesundheit geht, überwiegt die Staatsgläubigkeit. Kann mir das jemand
erklären? Ich verstehe das nicht.
Wenn es aber um den Schutz von elementaren Rechten eines jeden Menschen geht, ob dieser etwas besitzt oder nicht, dann kann und darf kein Markt existieren, wenn wir den Leuten diese elementaren Rechte nicht nehmen wollen. Wenn ich kein Geld für einen Rechtsanwalt habe, bekomme ich eine Pflichtverteidiger oder Prozesskostenhilfe. Wenn ich aber kein Geld habe, mir eine Brille zu kaufen, bekomme ich nix.
Gar nix. Noch nicht einmal einfachste Gläser bei 10 Dioptrien.
Das nur mal als Beispiel.
Sogar der ALG2-Bezieher soll sich das aus Regelsätzen "ansparen". Er hat also de facto weniger Rechte auf eine "Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben" (§1 SGB 9) als einer, der regelmäßig sein gutes Geld verdienen kann.
Der "Staat" ist jeder von uns und es gibt keinen Grund, "staatliche" Kontrollinstanzen abzulehnen, die natürlich aus gewählten und fachkundigen Beitragszahlern bestehen sollten. Diese Lösung ist jedenfalls nicht schlechter als die, das Gesundheitswesen kommerziell ausgerichteten Unternehme(r)n zu überlassen.
Sind denn Bürger, die sich politisch engagieren (= Politiker), in der
Gesundheits- und vielleicht auch in der Sozialpolitik plötzlich die besseren
Menschen und auch noch die besseren Unternehmer, die effizient mit den
Geldern der Bürger, sei es als Steuer- oder Beitragszahler umgehen?
Siehe oben! Die Frage stellt sich nicht, wenn es effektive Kontrollinstanzen gibt.
Das ist doch dem Versicherten herzlich wurscht, wo man sein Geld verjubelt. Jedenfalls landet es nicht in einem Solidartopf für Versicherte.
Noch etwas zu den Abschlussaufwendungen von 2,649 Milliarden Euro, die mich
auch nicht begeistern, aber wenn Kritik geübt wird, dann bitte nicht Äpfel
mit Birnen vergleichen:
Zum einen sind das primär Provisionen, also das Einkommen für die
Außendienstmitarbeiter, und nicht Kosten für Werbung oder gar für
Lobbyarbeit.
Gruß
Harry
----- Original Message ----- From: "trophos" <trophos AT news.piratenpartei.de>
To: <ag-gesundheit-reformer AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Thursday, February 02, 2012 9:50 AM
Subject: Re: [Ag-gesundheit-reformer]Finanzierung des Gesundheitswesens bzw.
der Krankenversicherung
Hallo Zusammen!
Sehr umfangreicher Erstbeitrag! Wen es noch genauer interessiert (bzw. wer
wissen will woher dieser piratische Wind weht) findet das ganze in einer
Broschüre des Lobby-Verbandes der privaten Krankenversicherung unter
http://www.pkv.de/positionen/gesundheitspolitik/ bzw. die Argumente gegen
die Bürgerversicherung unter
http://www.pkv.de/w/files/buergerversicherung/buergervers_xxl-final16.pdf.
Nebenbei bemerkt 2,649 Milliarden Euro (von Ihren 31 Milliarden Euro
Einnahmen für Krankenversicherungen) haben sich private Kassen solche und
andere PR-Maßnahmen ("Abschlussaufwendungen") 2010 kosten lassen - im
buchstäblichen Sinn, denn das sind ja Kosten, die der Versicherte
letztlich mit seinen Beiträgen zahlt. Also 2,649 Milliarden, die nicht
direkt ins Gesundheitssystem geflossen sind, genauso im Übrigen wie der
abgeführte Gewinn der Unternehmen.
trophos
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- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, trophos, 02.02.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Morgan le Fay, 02.02.2012
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- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Morgan le Fay, 02.02.2012
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- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Wolfgang Gerstenhöfer, 05.02.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Morgan le Fay, 02.02.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Wolfgang Gerstenhöfer, 02.02.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Morgan le Fay, 02.02.2012
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- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, petra . jahn, 03.02.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, Morgan le Fay, 03.02.2012
- Re: [Ag-gesundheit-reformer] Finanzierung des Gesundheitswesens bzw. der Krankenversicherung, toemmel, 05.02.2012
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