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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
- To: Rudi <expiratrudi AT gmx.de>
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- Date: Tue, 11 Aug 2015 23:37:01 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 11.08.2015 um 18:35 schrieb Rudi <expiratrudi AT gmx.de>:Am 11.08.2015 um 17:32 schrieb Arne Pfeilsticker:
Deine generelle Euphorie für Staatsschulden teile ich nicht.
Dann hast Du anscheinend die letzten Jahre auch nicht bei mir zugehört.
Ich habe nie gesagt dass Staatssschulden die beste Alternative sind.
An erster Stelle sollten Unternehmenschulden stehen. Das will die Gesellschaft aber nicht (immerhin werden von der Mehrheit ja Parteien gewählt, die Unternehmensteuern senken und Verbrauchsteuern erhöhen. So viel zur Kompetenz des Wahlviehs).
Wenn nun also die Mehrheit das nicht will, gibt es nur noch eine echte Alternative. Das sind die Staatsschulden.
Genau hier liegt dein Denkfehler:
Weder Sparen noch Verschulden sind ein Selbstzweck und weder gut noch böse. Sparen und Verschulden hat zu einem Teil mit dem Lebensrhythmus selbst zu tun. Wenn man nicht gerade mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, müssen die Menschen im Durchschnitt in der Phase ihrer Erwerbsarbeit einen Überschuss erwirtschaften (= sparen), um den Unterhalt für das ganze Leben zu erwirtschaften. Dieser Zyklus ist generationenübergreifend.
Den Punkt, den ich dir seit Jahren erklären möchte ist, dass hierfür weder eine Staatsverschuldung, noch eine Verschuldung der Unternehmen erforderlich ist, weil die Verschuldung innerhalb der privaten Haushalte stattfinden kann.
Eine gleichmäßigere Vermögensverteilung würde sowohl die Notwendigkeit der Verschuldung als auch die Möglichkeit des Sparens senken.
Darüber hinaus sind Sparguthaben und Verschuldung gegenüber einer Bank anders zu bewerten, als Sparen und Verschulden innerhalb des Nichtbankensektors.
Und wer gegen diese Alternative ist, will den Sozialstaat abbauen.
und wahrscheinlich auch Kinder schänden und ist ein ganz schlechter Mensch. :-)
So einfach ist das.
Aber nur wenn man noch einfacher denkt.
Der Schuldendienst der Bundesregierung macht ca. 40 Mrd. Euro pro Jahr aus. Geld, das für Sozialausgaben fehlt und zu einem erheblichen Teil einer vermögenden Minderheit zu Gute kommt.
Anstatt, dass sich die 10% der Bevölkerung, die über 60% des Vermögens in Deutschland halten, angemessen an der Finanzierung des Staates beteiligen, führt die Staatsverschuldung zu einer zusätzlichen Umverteilung von Unten nach Oben.
Ein Abbau der Staatsverschuldung würde nicht dazu führen, dass den Harz IV- und Sozialhilfeempfänger ihr Wertpapierdepot weg genommen wird. Diese Bevölkerungsschicht hat weder Staatsanleihen, noch sonstige Wertpapier, sondern allenfalls Schulden.
Hast du nicht das hochinteressante Video von Rainer Mausfeld: „Warum schweigen die Lämmer?“ - Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements https://www.youtube.com/watch?t=283&v=Rx5SZrOsb6M am Montag in den Mumble-Jet gestellt?
Falls nein, kann ich es dir nur wärmstens empfehlen.
Aber wahrscheinlich zu einfach für Politiker. Da muss halt mehr geredet werden, ohne etwas zu sagen.
Wenn Beleidigungen und Unterstellungen Argumente wären, dann wäre die ultimative Beleidigung die Wahrheit.
Liebe Grüße
Arne
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