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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Narrative ökonomischer Vernunft (I): Was produzieren Banken?
  • Date: Mon, 16 Feb 2015 22:14:08 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo Patrik, es geht bei Keynes' Idee nicht um die Gestaltung "der Wirtschaft", sondern um die Gestaltung der internationalen Zahlungsbeziehungen. Während der Weltwirtschaftskrise hat allgemeines beggar-thy-neighbor in eine Deflationsspirale geführt, nach Aufgabe des Goldstandards ging das als Währungskrieg weiter, und die internationalen Spannungen haben sich immer weiter verschärft.

Keynes' Plan war ein Versuch, zu vermeiden, daß sich das wiederholt.

Wir sehen aber in der Eurozone, deren einheitliche Währung (fixe Wechselkurse) dem Goldstandard der Zwischenkriegszeit funktionell entspricht, wieder dieselbe Entwicklung zwischen D und den Süd-Ländern.

Wäre aber eine eigene Diskussion, die wir ausführlicher auf dem Hintergrund der Erfahrungen der Weltwirtschaftskrise und von Christophs Darstellung des Keynes'schen Plans führen sollten, finde ich - und ggf. auch in Bezug auf Varoufakis' Ideen dazu (hab sein Buch leider immer noch nicht bekommen).

Patrik74 schrieb:

moneymind schrieb:
Aber ist Gleichschritt zwischen verschiedenen Regionen eines
Wirtschaftsraumes tatsächlich wünschenswert bzw. ökonomisch vernünftig.
Ich meine: nicht unbedingt.
Kannst Du begründen, warum nicht?
Bzw. ist Dir der Erfahrungshintergrund klar, auf dem das Ziel außenwirtschaftlichen Gleichgewichts, das auch der Keynes'schen clearing union zugrundeliegt, klar?

Ich stimme dem zu.

In a nutshell ist die Begründung:

Die Gestaltung einer Wirtschaft in der Weise, dass Gleichschritt sichergestellt ist (bspw. mit Bezug auf den Außenhandel), ist nicht notwendigerweise die optimale Lösung des Allokationsproblems (und führt folglich zu einer suboptimalen Güterversorgung der Gesamtheit).

Wir haben schon festgestellt, dass sich die Wirtschaftspolitik an realen Zielen muss, und nicht an irgendwelchen Größen die "theoretisch", "im Prinzip", "grundsätzlich" relevant sind - seien sie fiskalischer oder sonstiger Natur.

Ebenso wenig wie Ziele wie bspw. 65% BIP Staatsverschuldung, max. 3% Defizit, ca. 2% Inflation, oder sonstigen aus der Luft gegriffenen Zahlen absolute Gültigkeit beanspruchen dürfen - und in einigen Situationen sogar absolut kontraproduktiv oder gar schädlich sind - gilt dies auch für die Zahl Ex-Im = 0

Abgesehen davon, halte ich es für einen rein hypothetischen Grenzfall, "wenn zufällig für jede Einzelwirtschaft dasselbe gilt, was für die Gesamtheit von vornherein gilt.“




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